Worte zu den kirchlichen Anlässen

Gedanken zum Josefitag 2022

In Bayern erfreuen wir uns einer reichen Tradition zum Josefitag.

Grund zum Feiern haben alle, die Josefine und Josef heißen. Am Nockherberg kann man (heuer leider wieder nicht) hören: „Salve Pater Patriae! Bibas princeps optime“. „Sei gegrüßt Vater des Vaterlands! Trinke bester Fürst!“

Bis 1968 war der Josefitag ein Feiertag im Freistaat. Im Andechser Bräustüberl auf dem heiligen Berg können sich die Namenstagkinder eine Maß kostenlos einschenken lassen. Im Berchtesgadener Land wird zum Josefitag das „Baumwollbrot“ gebacken. (Der Name kommt wahrscheinlich von der sehr leichten und lockeren Beschaffenheit des Teiges.)

Als kirchlicher Feiertag ist der Josefitag seit dem 10. Jahrhundert bekannt. Er fiel in römischer Zeit auf das Fest Minerva, der Göttin der Handwerker. Mit dem Gedenken an den hl. Josef wurde dieses Fest in die christliche Tradition aufgenommen. Die Franziskaner waren große Förderer in der Verehrung des Hl. Josef. Seit 1729 ist der Festtag für die ganze kath. Kirche vorgeschrieben. 1870 ernannte Papst Pius IX den heiligen Josef zum Patron der ganzen Kirche.

ZUM LEBEN DES HEILIGEN:

Er war ein „stiller Heiliger“, ein unauffälliger Mensch, ein im Stillen Wirkender. Der Hl. Josef erinnert uns daran, dass all jene, die scheinbar verborgenen oder die in der zweiten Reihe stehenden, in der Heilsgeschichte Gottes eine große Rolle spielen. Josef, der für Jesus ein liebevoller Vater war, er wird in der Heiligen Schrift auf folgende Weise beschrieben:

„Er war ein einfacher Zimmermann…“ (Mt. 13/55). „Er war der Verlobte Mariens…“ (Mt.1/18 Lk.1/27). „Er war ein gerechter Mann…“ (Mt.1/19). „Er war bei der Geburt im Stall von Bethlehem dabei…“ (Lk. 2/7). „Um Jesus vor Herodes zu schützen hielt er sich als Fremder in Ägypten auf…“ (Mt. 2/13 -18).

Er ist auch der Schutzpatron der Zimmerer, der Schreiner und all derer, die ein Kind annehmen, das nicht ihr eigenes ist. Er wird auch als Begleiter in der Sterbestunde angerufen.

GEBET ZUM HEILIGEN JOSEF:

„Heiliger Josef, Beschützer des Erlösers, Bräutigam der Gottesmutter, dir hat Gott seinen Sohn anvertraut, erweise dich auch uns als väterlicher Begleiter. Erwirke uns Gnade, Barmherzigkeit, Mut und deinen Beistand auf unseren Wegen durch die Zeit. Heiliger Josef bitte für uns.  Amen

HIER DAS REZEPT FÜR DAS „BAUMWOLLBROT“

500 Gramm Weizenmehl (Typ 550),

200 ml Milch,

30 Gramm Hefe,

60 Gramm Zucker

75 Gramm Butter

1 Ei

5 Gramm Salz

100 Gramm Weinbeerl (einweichen in Rum oder Fruchtsaft)

Etwas Zitronenabrieb, Vanille und wenig Zimt.

FÜR DIE EISTREICH UND DIE GLASUR:

1 Eigelb, 3 El. Rahm, Puderzucker, etwas Zitronensaft, Wasser

SO KANNTS WOS WERN:

Mehl sieben, Hefe in lauwarmer Milch auflösen und mit den Zutaten einen leichten Hefeteig herstellen. 15 Min. gehen lassen. 50 Gramm Teile abwiegen und jeweils 4 Stück in Kreisform eng zusammensetzen. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Zugedeckt 15 Min. gehen lassen, Eigelb und Rahm gut verrühren und Teigstücke einpinseln. Ofen vorgeheizt auf 190 Grad Ober- Unterhitze, 20 Min. backen. Abgekühlt mit der Zuckerglasur glasieren.

Nun wünsche ich gutes Gelingen.

Gratulation den Namenstagkindern.

Einen gesegneten Josefitag und bleiben Sie gesund!

Präses Diakon Dieter Wirth