Worte zu den kirchlichen Anlässen

Gedanken zum Jahannitag 2022

Der Johannitag ist das Hochfest der Geburt „Johannes des Täufers“ am 24. Juni. Er steht in enger Verbindung zur Sommersonnenwende in der Nacht von 23. auf den 24. Juni.

Das Datum der Geburt des Johannes des Täufers wurde entsprechend einer Angabe des Lukasevangeliums (1,26-38) vom liturgischen Datum der Geburt Jesu errechnet, nämlich drei Monate nach „Mariae Verkündigung“ und sechs Monate vor Weihnachten.

Jesus Christus, seine Mutter Maria und Johannes der Täufer sind die einzigen, bei denen außer dem Sterbetag auch der Geburtstag gefeiert und als Hochfest begangen wird. Das Datum 24. Juni befindet sich auch im Kalender anderer Kirchen, z.B. im  Evangelischen Gottesdienstbuch. Der Johannistag wir auch vom Malteserorden sowie vom evangelischen Johanniterorden gefeiert, die sich auf Johannes dem Täufer beziehen.

In vielen Ländern hat sich ein ausgeprägtes Brauchtum entwickelt und erhalten. Dazu zählen die Bergfeuer, der Johannitanz und das Springen über das Feuer. Die Feuer auf den Bergen sind ein Symbol für die Sonne und damit für Christus.

Auch Johannes selbst hatte mit Feuer zu tun, denn er gilt als „Vorläufer“ Jesu. Johannes sagte, dass Christus „mit Feuer und Heiligem Geist“ taufen werde (Mt.3,11).

In manchen Gegenden werden auch Strohpuppen verbrannt, sie symbolisieren die Abwehr von Dämonen.

Brunnenfeste erfreuen sich rund um den Johannistag großer Beliebtheit. Schließlich hat Johannes vor dem öffentlichen Auftreten Jesu Menschen im Jordan getauft. Und auch Jesus hat sich in die Fluten des Jordan tauchen lassen.

An diesem Tag endet die Spargelernte und der Bauernkalender sagt: „Vor dem Johannitag man Gerst und Hafer nicht loben mag,“ oder „Vor Johanni bitt um Regen, später kommt er ungelegen.“

Am Johannitag ist wieder eine gute Gelegenheit, im Gebet und Dankbarkeit an unsere Bauern zu denken und mit ihnen um eine gute Ernte zu bitten.

So wünsch ich Euch einen gesegneten Johannitag.

Präses Diakon Dieter Wirth