Unsere Geschichte
Erste Gründung der Kolpingsfamilie 1927
Am 11. Dezember 1927 trafen sich auf Initiative des damaligen Pfarrers Josef Kranz 30 Schleißheimer in der Schlosswirtschaft zur Gründung eines Gesellenvereins. Zu dieser Gründungsfeier sind auch Gesellenvereine aus München, Pasing, Neuherberg und Freising gekommen.
Die Mitgliederzahl hat sich bis März 1928 bereits auf 47 erhöht. Pfarrer Kranz erteilte den Mitgliedern u.a. Unterricht in Buchführung und Stenografie und stellte ihnen Musikinstrumente zur Verfügung. Das erste Banner des Vereins wurde im Mai 1928 während eines „Open Air“ Gottesdienstes feierlich geweiht. Alles in allem war der Verein sehr rege. Er gründete eine eigene Faustballabteilung und inszenierte Theateraufführungen. Bei der Weihe der Pfarrkirche Maria Patrona Bavariae im Jahr 1934, deren Entwurf von Baumeister Josef Simek, einem Vereinsmitglied stammte, übernahmen die Gesellen viele der notwendigen Vorbereitungen.
Ab 1933 begann durch den ständigen politischen Druck auf die kirchlichen Vereine eine schwere Zeit. Es wurden Mitglieder des Gesellenvereins verhaftet und einer von ihnen, Josef Denk, starb im Gefängnis Stadelheim. Durch den Einzug aller aktiven Mitglieder zum Militär kam das Vereinsleben zum Erliegen.
Nach dem Krieg waren die Senioren (so hießen früher die Vorsitzenden) Ferdinand Negele, sowie Johann Kröner für den Verein zuständig, weil sich Senior Ludwig Kellner noch bis 1948 in Gefangenschaft befand.
Unter Präses Guggenberger kam dann auch langsam wieder Leben in den Verein. 1950 wurde das erste Theaterstück im vollbesetzten Saal des „Blauen Karpfen“ in Oberschleißheim aufgeführt.
In den 60er Jahren kam das Vereinsleben jedoch leider wieder zum Erliegen.
Pfarrer Kranz, der Initiator der Gründung
Der Gesellenverein Oberschleißheim ca. 1930
Die Neugründung 1993
Am 27. April 1993 wurde der Kolpingsverein – nun als Kolpingsfamilie – auf Initiative vor allem von Johann Pflamminger und Diakon Dieter Wirth wieder ins Leben gerufen. Patenfamilie war und ist die Kolpingsfamilie Ismaning. Zum 1. Vorstand wurde Alois Kopf gewählt und Dieter Wirth wurde Präses.
Seitdem gibt es die Frühjahrs-, Kirchweih- und Adventssingen und es werden Berggottesdienste, Maiandachten und Andachten am Kolping-Wegkreuz gefeiert. Für die Kolpingjugend, die es seinerzeit noch gab, wurden Wochenenden in Jakobspoint, Theaterfahrten und Zeltlager durchgeführt. Auch die gemeinsamen Wanderungen und den Grillabend gibt es seitdem.
Natürlich war es der Kolpingsfamilie auch seinerzeit schon sehr wichtig, Menschen in Not zu helfen. So wurde für Bedürftige in der Slowakei Kleidung und Bettwäsche gesammelt und in mehreren Kleinbussen, u.a. auch von Alois Kopf, in die Slowakei gebracht. Dort gekaufte Holzwaren wurden am Christkindlmarkt in München verkauft. Der Erlös wurde u. a. nach Ecuador und Mexiko, an Flüchtlinge des Balkankrieges und an die Obdachlosenfürsorge weitergeleitet. Heute liegt der Schwerpunkt des sozialen Engagements der Kolpingsfamilie im regionalen Bereich.
Nach neun Jahren äußerst engagierter „Aufbauarbeit“ und Vereinsführung starb Alois Kopf im Jahr 2002 nach schwerer Krankheit. Sein Amt übernahm Hubert Joseph und führte den Verein mit ebensolchem Engagement bis 2011. Eine schwere Erkrankung hinderte ihn daran, sein Amt länger auszuüben. Seit 2011 ist Leopold Pai der 1. Vorstand.
Die Kolpingsfamilie Oberschleißheim hat heute etwa 50 Mitglieder und nach wie vor ein reges Vereinsleben. Sie ist ein eingetragener Verein und vom Finanzamt als gemeinnützig und mildtätig anerkannt. Sie ist im kirchlichen, sozialen, gesellschaftlichen und kulturellen Bereich aktiv und sehr darum bemüht, auch Jugendliche und junge Erwachsene für ihre Arbeit zu begeistern.
Hier finden Sie aktuelle Informationen zu unserer Kolpingsfamilie.
Die Gründungsmitglieder 1993
Hier die Geschichte zum Ausdrucken/Herunterladen – Geschichtlicher Überblick