Worte zu den kirchlichen Anlässen
Gedanken zum "Weißen Sonntag" 2021
Der erste Sonntag nach Ostern trägt den Namen: „Weißer Sonntag.“ In früherer Zeit wurde das Sakrament der Taufe nur an Ostern gespendet und die Neugetauften trugen bis zum Weißen Sonntag ihr Taufkleid beim Gottesdienst. Der Sonntag nach Ostern ist auch der Tag der “Ersten Heiligen Kommunion“ in vielen Pfarreien.
Das Evangelium zu diesem Tag berichtet uns von einem Menschen, der so seine Probleme mit dem Glauben hat, obwohl er sehr wohl gläubig war. Trotzdem ist er uns als „ungläubiger Thomas“ bekannt. Thomas war nicht dabei, als die Frauen von ihrem Erlebnis am leeren Grab erzählten. Die Erinnerung vom Karfreitag hielt ihn noch gefangen. Die zerbrochene Hoffnung, die Enttäuschung und die Trauer bewegten sein Herz.
Dass Jesus lebt ist tatsächlich unglaublich, dafür braucht es nach menschlichem Ermessen schon einen handfesten Beweis. Er kann nicht glauben was ihm berichtet wurde, er muss es genauso mit eigenen Augen sehen und mit den Händen begreifen, dass es Jesus selbst ist und dass er lebt.
Thomas, so glaube ich, steht uns besonders nahe. Glaube und Zweifel, Fragen und Gewissheit gehören zusammen. Jesus öffnet sich dem Apostel mit den Worten: „Komm und schau, leg Deine Hand in meine Wunden und sei nicht ungläubig, sondern gläubig.“
Auch uns lädt Christus zu einer lebendigen Begegnung in der Feier der Eucharistie ein, zur Begegnung mit dem Auferstandenen in der heiligen Kommunion. In der heiligen Messe wird die Berührung mit Christus in Brot und Wein sichtbar gemacht und mit Thomas bekennen wir: “Mein Herr und mein Gott.“
Jesus gibt uns mit seinem Segen die Ermutigung mit auf den Weg in unseren Alltag wenn er sagt:
„Selig die nicht sehen und doch glauben.“
So wünsche ich Euch und allen die Euch am Herzen liegen einen friedvollen, frohen und gesegneten „Weißen Sonntag.“
Präses Diakon Dieter Wirth