aus der Geschichte

Die zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts

brachten dem kath. Gesellenverein Elzach einen neuen Aufschwung. Die durch den ersten Weltkrieg verursachten großen Verluste in der Bevölkerung machten auch beim Gesellenverein einen Neuanfang erforderlich. Zwar blühte der Vereins wieder mächtig auf, aus dem Krieg heimgekehrte Mitglieder fassten allmählich wieder Fuß und viele junge Leute bekundeten ihr Interesse, doch die katastrophalen wirtschaftlichen Verhältnisse beeinträchtigten auch das Vereinsleben. Als die Inflation sich auszuwirken begann, wurde der bis dahin gewohnte Mitgliedsbeitrag von monatlich 1 Mark auf 40 Mark angehoben, davon erhielt der Verband 25 Mark. Das sehr beliebte und intensiv gepflegte Theaterspiel machte nicht selten mehrere Vorstellungen erforderlich, für die ein angemessener Eintritt verlangt wurde.

Dieser betrug am 10. Dezember 1922 für die Aufführung des Ritterschauspiels “Tapfer und Treu” 15 Mark für Kinder und 30 Mark für Erwachsene. In der “guten, alten Zeit” waren es als mal 20 Pfennig. Und dass der Bestand in der Vereinskasse 1921 840,90 Mark und ein Jahr später 16650,80 Mark betrug, hängt auch nicht mit einem plötzlich ausgebrochenen Wohlstand zusammen. Der Chronist bricht jedoch nicht in großes Weheklagen aus. Er findet nur erwähnenswert, dass beim “herrlich verlaufenen” 40-jährigen Stiftungsfest in Breisach, das man mit großer Abordnung besucht hat, der Preis fürs Mittagessen mit 8000 Mark doch etwas “dick” war.

In der Versammlung vom 14. Juni 1923 berichtet Präses Vikar Zwick über hochherzige Stiftungen und deren Wert: 1. für die Sportabteilung ein prächtiger Fußball, 65000 Mark, 2. neue samtene Schärpen mit Futter dazu, 190000 Mark, 3. die alten Schärpen sind chemisch gereinigt worden, 21000 Mark, 4. Ein Aschenbecher in Form eines Schiffes, 40000 Mark. Dass hier ein herzliches Vergelts Gott an die hochherzigen Stifter ausgesprochen wurde, ist klar.
Bei dieser Sachlage dürfte auch nicht mehr überraschen, dass in der gleichen Versammlung der Mitgliedsbeitrag auf monatlich 500 Mark festgesetzt wurde. Vielleicht schon eher der Beschluss, bei grundlosem und unentschuldigtem Ausbleiben von der Versammlung den jeweiligen Vereinsbeitrag, also 500 Mark, als Strafe berappen zu müssen.