Unterstützte Projekte

Schon beinahe historisch

mutet das Bild an, welches den ersten Flohmarkt unserer Kolpingsfamilie im Jahre 1996 zeigt. Damals hatte sich Johanna zur Mitarbeit im Altenheim „Welezo“

auf Sansibar im Rahmen eines freiwilligen Jahres

entschlossen. Im Laufe der Zeit lernte sie die Gegebenheiten kennen und erkannte auch, dass auf dieser Insel im Indischen Ozean auf so manches für uns Selbstverständliche verzichtet werden muss. Sie ließ uns auch wissen, dass selbst für so einfache Dinge wie ein schattenspendendes oder regenabhaltendes Dach in dieser tropischen Region oder für die Erneuerung einer Kochstelle kein Geld vorhanden war. Und auch der Etat für Grundnahrungsmittel wie Reis oder Mehl konnte als eher spärlich bezeichnet werden.

 

Aus den Überlegungen, wie wir einen unterstützenden Beitrag leisten könnten, ergab sich der Gedanke, dies mit einem Flohmarkt zu versuchen. So veranstalteten wir einen solchen erstmals auf dem Kirchplatz unter freiem Himmel und konnten mit einigen hundert Mark Erlös etwas zur Verbesserung der Lebenslage im Altenheim auf Sansibar beitragen. In den Folgejahren führten wir weiter jährlich einen Flohmarkt durch und bedachten verschiedene Hilfsvorhaben weltweit mit einer Spende. Dank der enormen Gebefreudigkeit und dem Interesse aus allen Teilen der Bevölkerung und der Hilfsbereitschaft unserer Mitglieder, deren Angehörigen sowie von Freunden und Förderern können wir seit über 15 Jahren mit dem Erlös aus jeweils zwei Flohmärkten im Jahr sowohl unterschiedliche soziale Projekte als auch weiterhin die Situation auf Sansibar unterstützen.

Bei Ebbe sammeln die Frauen Treibholz für Ihre Kochstellen und bearbeiten Ihre "Seegrasgärten" und bei Flut fahren die Männer zum Fischfang aus.

Nachdem Johanna ihre Ausbildung als Krankenschwester und Hebamme zu Hause abgeschlossen hatte, in diesen Berufen arbeitete und in der Folge mit ihrer Familie auf Sansibar sesshaft geworden war, musste sie mit der sehr dürftigen allgemeinen Ausstattung im Krankenhaus und der medizinischen Versorgung zurechtkommen. So war z.B. erst nach Bau eines Wasserspeichers fließendes Wasser vorhanden oder für notwendige Patiententransporte musste ein Auto angeschafft und unterhalten werden. Ebenso fehlte es an Notfallmedikamenten, Hilfsmitteln in der Entbindungsstation u.v.m.

Eine weitere Aufgabe ergab sich aus der Tatsache, dass zahlreiche Familien kein Geld haben, um ihre Kinder zur Schule schicken zu können. Schulgeld und Geld für Fahrtkosten können oftmals nicht aufgebracht werden. Unsere Zuwendungen ermöglichten in den vergangenen Jahren einigen jungen Menschen den Schulbesuch mit Schulabschluss oder eine Ausbildung. Infolge der weltweit grassierenden Corona-Seuche konnten wir 2020 keinen Flohmarkt durchführen. Wir hoffen jedoch, dass diese Einschränkungen bald überwunden sein werden und wir diesbezüglich wieder aktiv werden können.