Busausflug zum Diözesanmuseum Augsburg
Nach mehrjähriger Unterbrechung organisierte die Kolpingsfamilie Altomünster wieder einen Bus-Tagesausflug und freute sich sehr über die rege Teilnahme am 13.01.2024. Ziel war die Besichtigung der Dauer- bzw. die Führung durch die gegenwärtige Sonderausstellung von „Ulrichskreuzen“ im Diözesanmuseum Augsburg. Danach erfolgte ein kurzer Spaziergang vom Domberg in die Stadtmitte, wo in einem Café mit leckerer Kaffee-Kuchen-Snack-Versorgung das Gespräch und die Gemeinschaft gepflegt wurde.
Denn seit Juli 2023 bis Juli 2024 findet in der Diözese Augsburg das Festjahr zum 1100. Weihetag als Bischof und zum 1050. Todestag des hl. Ulrich mit vielen Veranstaltungen statt. (Link zur Internetseite für das Festjahr: Ulrichsjubiläum 2023-2024 )
Frau Triebe führte die Reisegruppe in zwei Durchgängen durch die Sonderausstellung, die von ihr zusammen mit Frau Veronica Jung, Altomünster, kuratiert wurde. Demnach habe sich das Diözesanmuseum anlässlich des Ulrichsjubiläumsjahres mit wissenschaftlicher und museumspädagogischer Herangehensweise mit der Geschichte der Ulrichskreuze beschäftigt und eine Sonderausstellung gestaltet (noch geöffnet bis 28.01.2024) . Die gezeigten Exponate stammen überwiegend aus der Sammlung des Prälaten und langjährigen Pfarrers in der Pfarrei St. Ulrich, Josef Maria Friesenegger (1855-1937), der seinerzeit bereits akribisch eine Inventarisierung und Dokumentation der Sammlung erstellte.
Der hl. Ulrich ist, so Frau Triebe, nicht nur Gründer und Patron des Bistums Augsburg, sondern auch der Patron für die Stadt Augsburg. Nach geschichtlicher Kenntnis und Legende habe der hl. Ulrich durch seinen Glauben und sein Wirken maßgeblich zum Ende und zum Friedensschluss der verheerenden Schlacht auf dem Lagerlechfeld beigetragen. Er habe für sein Bischofskreuz drei Partikel aus dem Kreuz Jesu direkt durch einen Engel erhalten. So haben alle auf dem Lagerlechfeld das übergeordnete Erlösende erkannt. Weitere zahlreiche Wunder werden dem hl. Ulrich zugeschrieben, die teils nach seinem Tod durch seine Anrufung und Verehrung geschahen. Er gilt als Fürsprecher bei Reisen, Unwetter und für die Landwirtschaft. Weitere Attribute in den Darstellungen des hl. Ulrich sind oftmals auch der Wanderstock als Symbolik für Wallfahrten und der Fisch als Symbolik für die Lebensgrundlagen. Im Glauben haben Andachtsgegenstände, die mit einer Reliquie wie dem Bischofskreuz des hl. Ulrich in Berührung kamen, gesegnet und geweiht wurden, eine besondere Vermittlungsfunktion, insbesondere im Zusammenhang mit Wallfahrten, mit persönlichen Anlässen beim Empfang der Sakramente, mit Gelübden oder als Grabbeigaben. In die künstlerische Ausgestaltung der Andachtsgegenstände fließt der jeweilige Zeitgeist (der Volksfrömmigkeit) mit ein, sodass sie teils kunstvoll als Schmuck verarbeitet und getragen werden. Entsprechend verändert sich die Nachfrage, wenn ein wirtschaftlicher Trend erreicht wird. (Neu gestaltete) Ulrichskreuze genießen weiterhin eine hohe Wertschätzung als Andachtsgegenstand. Denn es gibt eine weitere Besonderheit: Kreuze sind im Allgemeinen einseitig, die Ulrichskreuze hingegen überwiegend beidseitig mit zeitgeschichtlichen Geschehnissen oder Symbolik künstlerisch ausgestaltet.
Stephan Boosz bedankte sich herzlich bei Frau Triebe für die, auf alle Anwesenden beeindruckend und einfühlsam wirkende Führung. Es wurde nicht nur historisches Wissen, sondern die Anrufung, Verehrung des hl. Ulrich als Fürsprecher vermittelt, wozu ebenso der Leitspruch für das Festjahr „Mit dem Ohr des Herzens“ einlädt. Impressionen des Ausflugs hier
(Text und Foto (c) Stephan Boosz für Kolpingsfamilie Altomünster bzw. Diözese/Diözesanmuseum Augsburg bzw. Verlinkungen)