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Ein Ort, drei Geschichten

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Die Buchloer Kolpingbühne lädt ab Samstag, 17. Februar wieder zum Theaterbesuch ins Kolpinghaus ein – die engagierten und zumeist erfahrenen Laiendarsteller unter der Regie von Paula Dempsey haben sich das 1968 am Plymouth Theatre in New York uraufgeführte Stück „Plaza Suite“ von Neil Simon vorgenommen.

Das Bühnenstück verbindet drei Geschichten, die man auch kleine Dramen nennen könnte. Bindeglied zwischen den drei Akten ist zum einen ein und derselbe Ort, nämlich das Zimmer „App. 719“ im New Yorker Plaza-Hotel – und zu anderen der Kellner, gespielt von Max Walter. In jedem Akt werden menschliche Geschichten ver- und behandelt: Im ersten erleben die Zuschauerinnen und Zuschauer ein nicht mehr ganz junges Ehepaar – Karen (Sigrid Holuba) und Sam Nash (Martin Lederle) – am Vorabend ihres 24. Hochzeitstages.

Das Paar muss feststellen, dass hinter der Fassade ihrer Ehe nicht alles so rosig aussieht, wie es vordergründig wirkt. Mit von der Partie ist auch die Sekretärin Jean McCormack (Sina Lederle), die dabei eine nicht unwichtige Rolle spielt.

Im zweiten Akt peilt der Hollywood-Produzent Jesse Kiplinger (Martin Schmalholz) in besagtem Appartement ein Schäferstündchen mit seiner Jugendliebe Muriel Tate (Sina Lederle) an. Tate bewundert den Hollywood-Produzenten zwar einerseits, ist aber doch nicht so ganz naiv, wie dieser es gerne hätte. Während die Thematik heutzutage wohl unter dem Begriff „Me too“ in den Sozialen Medien diskutiert werden würde, wählte Neil Simon das Theaterstück damals, um Übergriffigkeiten mächtiger Männer zu thematisieren.

Im Schlussakt schließlich versuchen die Brauteltern Roy (Martin Lederle) und Norma Hubley (Sigrid Holuba) schließlich, ihre kurz vor der Hochzeit stehende Tochter (Sina Lederle), die sich im Badezimmer verbarrikadiert hat, mit allen Mitteln herauszukomplimentieren, um die geplante, kostspielige Vermählung zu vollziehen. Angesichts der verschiedenen, nicht zum Ziel führenden Strategien der Eltern scheint der Nachwuchs durchaus berechtigt kalte Füße zu bekommen.

Das alles ist amüsant und humorvoll, vor allem aber wird angeregt, darüber nachzudenken, was hinter oberflächlichen Konventionen, Worthülsen und Verhaltensweisen steckt – hinter all dem, was nicht ausgesprochen wird: oft nämlich genau das Gegenteil von dem, was explizit ausgesprochen wird.

Das Stück auf der Kolpingbühne erfordert intensives und sorgfältiges Feilen an Körpersprache, Mimik und Gestik sowie Tonfall – eine Aufgabe, an der die Darsteller seit vergangenem Herbst unter der sachkundigen Führung von Regisseurin Paula Dempsey arbeiten. Zur Zeit geht es in die letzte Probenphase, in die „Montage“ der einzelnen Akte in Durchlaufproben, und das endgültige Auswählen der passenden Kostüme. (Buchloer Zeitung/Lucia Buch)

Premiere: Samstag, 17. Februar.

Spieltage: Samstag, 24.2., sowie die Freitage und Samstage am 1., 2., 8., 9., 15. und 16. März. Beginn ist ab 20 Uhr im Kolpinghaus in Buchloe.

Kartenvorverkauf: Ab Mittwoch, 17. Januar, zu den Öffnungszeiten im Weltladen.