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Kolpingsfamilie

Buchloe

Portrait Adolf Kolping
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Lebhafte Diskussion über Unterstützung für Familie

veröffentlicht am

Zum Politischen Stammtisch hatte die Kolpingfamilie die Direktkandidaten aus dem Stimmkreis Ostallgäu geladen, aber nur die der jetzt im Landtag vertretenen Parteien. Demzufolge stellten sich Angelika Schorer (CSU), Dr. Paul Wengert (SPD), Susen Knabner (FWV) und Christian Vavra (Bündnis90/Die Grünen) den Fragen von Moderator Matthias Fack. Wie bei einem Stammtisch üblich, beteiligten sich einige der 40 Zuhörer an der teils lebhaften Diskussion.

Gleich zu Beginn brachte Matthias Fack das Thema Familien ins Gespräch, denn Kolping sieht Familien als Fundament der Gesellschaft, die immer größer werdenden Herausforderungen ausgesetzt seien. Vor Paul Wengert dazu Stellung bezog, definierte er den Begriff Familie: Sie sei dort, wo Menschen dauerhaft zusammenleben. Er will familienfreundliche Arbeitszeiten ausweiten, Kinderbetreuungsangebote ausbauen, einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Schule, mehr Kurzzeitpflegestellen schaffen und pflegende Angehörige besser beraten. Auf den Koalitionsvertrag verwies Angelika Schorer, dort sei bereits ein Recht auf befristete Teilzeit und ein Rückkehrrecht in Vollzeit festgeschrieben. Sie setzt auf ein bedarfsgerechtes Betreuungsangebot, das stets weiterentwickelt werden muss. Die Ostallgäuer Kommunen, insbesondere Buchloe, seien hier gut aufgestellt. Echte Wahlfreiheit schaffe der Freistaat mit dem neuen bayerischen Familiengeld, wo Eltern die ersten zwei Jahre 250 Euro bekommen. Die Freien Wähler dagegen fordern, laut Susen Knabner kostenfreie Kindertagesstätten und möchten für bezahlbaren Wohnraum Standards beim Bau senken. Für Christian Vavra sind kostenfreie Kitas ein frommer Wunsch, weil erst mehr Angebot und Qualität benötigt werde.

Nach den vielen Forderungen und Wünschen holte Bürgermeister Josef Schweinberger die Diskussion mit der Frage ?Wer soll das bezahlen?? auf den Boden der Tatsachen zurück. Buchloe könne schon jetzt den Bedarf zu 110 Prozent decken und im letzten Kindergartenjahr übernehme das Land 100 Euro der Gebühren. Das sah auch Dr. Wengert so, denn ?Jeden Euro haben wir nur einmal? und zuerst solle in Qualität und nicht in Kostenfreiheit investiert werden. In diesem Zusammenhang griff er Susen Knabner an: ?Die Freien Wähler tun sich leicht. Sie stellen populistische Forderungen auf und haben noch nie einen Deckungsvorschlag gemacht!? Daraufhin prangerte Knabner unter anderem das neue Bayerische Landespflegegeld als überzogenes Geschenk und Bürokratiemonster an. Die Buchloer VdK-Vorsitzende Doris Neuner konnte aus ihrer Praxiserfahrung aber klarstellen: Die 1.000 Euro pro Jahr könne man unkompliziert beantragen und wären eine Anerkennung für pflegende Angehörige.

Einig war man sich abschließend, dass Demokratie ein wertvolles Gut sei. Ob eine Begrenzung der Ministerpräsidentenamtszeit allerdings mehr Demokratie wäre, wurde erwartungsgemäß unterschiedlich bewertet: Da der Vorschlag von Dr. Markus Söder kam, sah man dies auf einmal nur noch in CSU-Reihen so.