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Kolpingbühne inszeniert ?Komödie im Dunkeln?

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In zwei Wochen ist Premiere. Die Kolpingbühne führt heuer das Stück ?Komödie im Dunkeln? im Kolpinghaus auf. Die Proben laufen auf Hochtouren. Jetzt geht es an den Feinschliff. Regisseur Martin Lederle hat schon vor der Probe alles im Blick und kommentiert die Farbkombination von Hemd und Hose eines Schauspielers: ?Orange und rot, das ist doch keine Kasperlfigur?, und schon wird dies korrigiert. Alles scheint rund zu laufen. Jeder geht seinen Aufgaben nach, es wird noch etwas dekoriert oder über die letzten Einzelheiten der Requisite diskutiert. Und immer wieder gibt es kleine Scherze und es wird viel gelacht, doch wenn es ans Spielen geht, dann ist plötzlich jeder sehr konzentriert bei der Sache. Kurz vor Spielbeginn warnt eine Darstellerin: ?Nicht erschrecken, jetzt wird es laut.? Das Team stellt sich im Kreis auf und alle schreien mit voller Kraft, danach gibt es verschiedene Reaktionsübungen. So machen sich also Schauspieler warm.

Der 50-jährige Spielleiter Martin Lederle ist ein Urgestein des Kolpingtheaters. Er schrieb schon ganze Stücke und war selbst schon oft auf dieser Bühne zu sehen oder führte Regie. Er ist die ganze Probe über, wie alle Darsteller, sehr konzentriert bei der Sache. Ruhig gibt er letzte Anweisungen und unterbricht das Stück immer wieder, bis die Szenen perfekt sind. Großes Augenmerk richtet er dabei auf die Blickrichtung der Schauspieler und auf die Reflexe, mit der die Dunkelheit für den Zuschauer authentisch gespielt werden muss. Denn ein großer Teil dieser englischen Boulevardkomödie spielt im Dunkeln, aber natürlich sind die Szenen für die Betrachter hell ausgeleuchtet. ?Es ist eine Herausforderung, dies darzustellen?, beschreibt es Lederle. Diesen Einakter ohne Pause bezeichnet er als besondere Schwierigkeit, vor allem aber als Herausforderung. ?Während in einem normalen Theaterstück der Wechsel der Figuren durch die Tür erfolgt, geschieht dies hier durch die Dunkelheit?, beschreibt Lederle.

Der größte Gegenspieler des Teams ist der Zeitaufwand. Seit einem halben Jahr wird zweimal pro Woche geprobt, derzeit sogar noch öfter. ?Mit Familie, drei Kindern und einem Vollzeitjob nebenbei schon grenzwertig?, beschreibt Harald Schneider die Situation. Max Walter stimmt dem zu, obgleich es sich bei ihm etwas entspannt hat, da er sich seit einem Jahr im Ruhestand befindet. Doch was alle miteinander verbindet, ist der Spaß an der Sache. ?Es ist immer ein anderer Spaß, man lässt sich immer auf etwas Neues ein?, sagt Brigitte Müller. Hinter den Kulissen arbeitet Werner Holuba seit September am Bühnenbild und ist als Techniker immer dabei, genauso wie Niels Gerhardt, der oben auf der Tribüne neben ihm sitzt und den Text aufmerksam verfolgt, um im Notfall unterstützend einzugreifen. In dem temporeichen Boulevardstück ohne Pause wird der Zuschauer in das London der späten 1960er Jahre entführt. Der unbekannte und mittellose Künstler Brindsley Miller steht kurz vor dem Verkauf seiner Werke und somit vor seinem Durchbruch. Auch möchte er an diesem Abend um die Hand seiner Verlobten Carol bei ihrem Vater anhalten. Doch nicht nur, dass alles ganz anders kommt, sondern vor allem ein Stromausfall bringt Pfiff in die ?Komödie im Dunkeln? von Peter Shaffer und darf auf jeden Fall als besondere Herausforderung, wie auch als ein kulturelles Schmankerl gesehen werden.

Premiere ist am Samstag, 4. März. Weitere Aufführungen sind an den Samstagen 11., 18., 25. März und 1. April sowie freitags am 17., 24. und 31. März. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Kartenvorverkauf bei Karlheinz Nusser, Telefon 08241/6363. (Buchloer Zeitung/Günter Enzensberger)