Welcher Brillenträger kennt das nicht? An einem kalten Tag kommt man hinein in ein warmes Zimmer und schon beschlägt die Brille. Auch Ursula Spit kennt dieses Problem ? und machte es für eine Gruppe Kinder zum ?Jugend forscht?-Projekt. So entwickelten die drei Grundschüler Sophie, Valentin und Lukas seit Mai drei verschiedene Hilfsmittel, um Brillenträgern klare Sicht zu verschaffen: Drei Konstruktionen mit Heizdraht, Föhn und Scheibenwischer. Damit tritt die Gruppe nun Ende Februar beim Regionalwettbewerb von ?Schüler experimentieren?, der Jugendsparte von ?Jugend forscht?, teil.
Den Heizdraht konnten die drei noch an einer normalen Brille testen: Dazu klebten sie einen Draht auf ein Brillenglas und ließen es mit Wasserdampf beschlagen. Als sie den Draht unter elektrische Spannung setzten, wurde das Brillenglas wieder klar. Das gleiche Prinzip probierten sie auch an einer der riesigen Brillen aus, die sie für die beiden anderen Varianten gebaut hatten.
Der Föhn wurde an ein Rohr angeschlossen, das die heiße Luft auf das Brillenglas verteilte. ?Das hat aber nicht geklappt, weil wir für den Föhn eine Autobatterie gebraucht hätten und zu viel Luft aus dem Rohr kam?, erklärt Lukas. Mit einem kleineren Föhn und Löchern, die sie in die Rohre bohrten, funktionierte die zweite Variante der Föhn-Version dann aber.
Der Scheibenwischer war dann schon komplizierter ? eine Mechanik aus Holz, Gummi, Nagel und Klebeband, an der der Scheibenwischer befestigt wurde. ?Das hat am Anfang nicht funktioniert?, erzählt Sophie. Der Scheibenwischer bewegte sich nicht in die richtige Richtung. Nach einigem Grübeln und Ausprobieren klappte es dann aber. Der Wischer hielt das riesige Brillenglas sauber. ?Der hat uns am Ende auch am Besten gefallen?, fasst Sophie zusammen. Er sei zwar am schwierigsten zu bauen gewesen, aber umweltfreundlich, weil man für ihn keine Batterien benötige, erklärt die Neunjährige.
?Die drei haben mit Begeisterung an dem Projekt gearbeitet?, findet Ursula Spit. ?Die Jungs haben es geliebt zu sägen, zu bohren und zu hämmern. Zum Glück hatten wir dann auch noch Sophie, der die schriftliche Arbeit Spaß gemacht hat?, sagt sie augenzwinkernd. Seit mehreren Jahren gibt Spit in Buchloe Forscher-, Experimentier- und Programmierkurse unter dem Dach der Kolpingsfamilie und nimmt mit Kindern, die Lust darauf haben, immer wieder an ?Jugend forscht?-Wettbewerben teil.
Einer ihrer Programmierschüler tritt in diesem Jahr auch beim regulären ?Jugend forscht?-Wettbewerb an. Der 21-jährige Valentin Robl hat ein Programm erstellt, mit dem Feuerwehren ihre Mitglieder und deren Daten einfach verwalten können. ?Da stecken bestimmt über 240 Arbeitsstunden drin?, sagt Spit stolz.
Ihre drei jungen Forscher stellen nun am 24. und 25. Februar ihr Projekt in Schongau vor. Die ?Schüler experimentieren?-Jury wird es begutachten und Fragen zu ihrer Arbeit stellen. Gewinnen sie den Regionalwettbewerb, könnten die Grundschüler auch beim bayerischen Landeswettbewerb antreten. Mit welchen Projekten die anderen Gruppen antreten, wissen sie noch nicht. ?Das wird eine Überraschung, wir werden sie aber vom Tisch fegen?, ist sich Lukas sicher. (Buchloer Zeitung/Lina Schuttenberg)