Zum Inhalt
Kolping Logo

Kolpingsfamilie

Hochheim

Portrait Adolf Kolping
Schmuckelement Kurve oben Schmuckelement Kurve oben

Krippenfahrt in den Odenwald

veröffentlicht am

Traditionell führte die Kolpingfamilie Hochheim zu Beginn des Neuen Jahres eine Tagesfahrt zur Krippenbesichtigung durch. Im voll besetzten Bus ging es zunächst ? zur Nachbargemeinde Flörsheim. St. Gallus wurde wie St. Peter und Paul in Hochheim im 18. Jh. erbaut, der schlanke Turm schon 1704-6, die eigentliche Kirche mit ihren barocken Altären, Heiligenfiguren und der Orgel von 1766-68. Die Figuren der Flörsheimer Krippe sind etwa 60 cm hoch und mit beweglichen Gliedern versehen. Weitere Besonderheiten der Krippe, die von Flörsheimer Bürgern gestaltet wird, wurden von Herrn Hahn den interessierten Teilnehmern der Krippenfahrt erläutert.

Ihren Ursprung hat der Krippenbau im 13. Jh. bei den Franziskanern, die damit das Geheimnis der Menschwerdung den einfachen Gläubigen versinnbildlichte. Diese neue Form Weihnachten zu feiern verbreitete sich rasch über ganz Europa. Da durch die Reformation evangelische Christen auf Krippenbau und Heiligenverehrung verzichteten, finden sich heute in evangelischen Regionen, insbesondere im Odenwald, nur selten Krippen. Sie sind dort meist schlichter und einfacher. Die Kolpingfamilie hatte dennoch viel Freude daran, den geschnitzten Krippenaltar aus der Barockzeit in der Wallfahrtskirche von Dieburg zu betrachten. Die Saalkirche wurde zwischen 1150 und 1200 zu einer dreischiffigen romanischen Basilika ausgebaut, die 1350 spätgotisch umgestaltet wurde. Das Gnadenbild der schmerzhaften Muttergottes wurde 1498 geweiht. Die Lichtwunder des 17. Jhs. ließen die Wallfahrt wieder aufleben und die Kirche barock umgestalten.

Schöne größere Holzfiguren bilden die Krippe in St. Gallus in Groß-Umstadt. Die Kirche wurde im 19. Jh. im neuromanischen Stil erbaut. Die Fahrt führte die Hochheimer auch zum Otzberg, der schon Besiedlung in der Jungsteinzeit aufweist und von wo aus man die schöne Aussicht über den Odenwald bewundern konnte. Den Abschluss fand die Fahrt mit einem schönen Essen in geselliger Runde in der Schmelzmühle in Ober-Klingen.

(H.-W. Schäfer, H. Schlosser)