Zum Inhalt
Kolping Logo

Kolpingsfamilie

Hochheim

Portrait Adolf Kolping
Schmuckelement Kurve oben Schmuckelement Kurve oben

Erntedank mit den Dernbacher Schwestern

veröffentlicht am

Damit Glaube und Hoffnung wachsen

Eine bewegende Erntedank-Andacht erlebten die Mitglieder der Kolping-Familie am Dienstag im Katholischen Vereinsheim. Zu Gast waren die Schwestern des Ordens ?Arme Dienstmägde Jesu Christi? aus dem Kloster Maria Hilf in Dernbach. Dort leben sie in selbst gewählter Armut, Keuschheit und Spiritualität und helfen Armen, Kranken und Alten. Schwester Inigia Hillermann zelebrierte eine Andacht, bei der sie den Segnungen der Natur besondere Aufmerksamkeit schenkte. Parallel zu den Reifeprozessen der Pflanzen spürte sie in ihren meditativen Texten dem Wachstum im Glauben nach.

Die Mitglieder der Kolping-Familie hatten zahlreiche Früchte der Natur mitgebracht und den großen Saal üppig mit Getreide, Nüssen, Kürbissen, Blättern oder Blumen dekoriert.

Auf dem Boden wurde rund um das zuvor aufgebrachte Wort Dankeschön ein Mandala gelegt. Ein Mandala ist ein kreisrundes Gebilde, das vor allem bei den Riten der ostasiatischen Religionen symbolische Funktionen hat. Von der Aussaat des Samenkorns bis zur Ernte der Frucht und deren Weiterverarbeitung zu Lebensmitteln wurde ein kompletter Zyklus eines Reifungsprozesses nachgestellt. In chronologischer Abfolge legten die Teilnehmer Samenkörner, Ähren, Brote und dekorative Blumen in den Kreis.

Lea Stich trug dabei biblische und religiöse Texte vor, die die symbolische Bedeutung der Aussaat erläuterten. Die Aussaat könne der Keim für ?verbindliche Aufmerksamkeit? oder ?ungeheuchelte Offenheit? sein. ?Wir sind der Sämann, wir sind der Acker?, wies sie auf die Möglichkeiten des Menschen hin.

Schwester Inigia verwies darauf, dass das Wachstum im Glauben Rahmenbedingungen wie das Wachsen der Liebe oder der Erkenntnis benötige. Dabei müsse die Dosierung der Bemühungen stimmen und das Vertrauen da sein, dass Wachstumsschübe ganz automatisch und im Verborgenen stattfinden.

Ganz automatisch war das Auslegen der Früchte auch immer mit einer tiefen Verbeugung verbunden – vor der Natur, vor Gottes Schöpfung.

Atmosphärisch verdichteten sich die symbolbeladenen Handlungen durch die Musik von Siegfried Fietz, die von der Konserve eingespielt wurde. ?Brot in meiner Hand – das sind große Wunder, die wir nicht begreifen?, hieß es unter anderem in den Liedtexten.

Beim gemeinsamen ?Vater unser?, von den Anwesenden im Kreis sich an den Händen haltend gesprochen, gab es eine meditative Stille nach der Passage ?unser tägliches Brot gib uns heute?. Das Dankeschön durfte anschließend auch noch auf Blätter geschrieben werden. Dank für Gesundheit, für Arbeit oder an bestimmte Menschen.

Ein spirituell konzentriertes Geschehen, das in dem ausgelegten Ernte-Mandala ein sehr dekoratives Abbild fand.
Autor: Uli von Mengden