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Kolpingsfamilie

Hochheim

Portrait Adolf Kolping
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Altkleider im Minutentakt

veröffentlicht am

SAMMLUNG: Auch Schwimmreifen dienen bei der Kolpingfamilie einem guten Zweck

Im Minutentakt trafen am östlichen Ende des Weihergeländes am Samstag Kleiderspenden ein. ?Nehmen sie auch Schwimmreifen??, wollte eine Dame vorsichtshalber vom Kolpingvorsitzenden Heinz Schlosser wissen, ehe sie mehre prall befüllte Säcke aus ihrem Kofferraum holte. Ja, ja nehmen wir auch?, freute sich der Vorsitzende der Hochheimer Kolpingfamilie, dass der Aufruf zur Kleider- und Schuhspende auf so große Bereitschaft zum Mitmachen stieß.

In den vergangen Tagen hatten 24 Helfer der Kolpingfamilie insgesamt 7 800 leere Kleidersäcke an die Hochheimer Haushalte verteilt. Die konnte man, befüllt mit der ausgemusterten Garderobe, auf die Straße zur Abholung bereit stellen, oder selbst bei der Sammelstelle gegenüber der Jahn-Turnhalle vorbei bringen.

Zwei Jumbo-Container bis in letzten Winkel vollgestopft

?Viele wollen sichergehen, dass ihre Kleiderspende auch bei uns ankommt?, begründete Heinz Schlosser den regen Anlieferungsverkehr durch die Hochheimer Bevölkerung. Leider würde es immer wieder vorkommen, dass auch Kleiderspenden vor der Haustür gestohlen würden. Mit etlichen Transportfahrzeugen, von der Hochheimer Geschäftswelt zur Verfügung gestellt, waren am Samstag erneut über 20 Kolpinghelfer unterwegs, um die Säcke einzusammeln.

Die Spenden gehen zunächst nach Solingen zu einer Sortierfirma, wo wiederverwertbare Kleidung von Schredderware getrennt wird. Das Erhaltenswerte gelangt zu Secondhand-Boutiquen, zerschlissene Kleidung und Unterwäsche wird zu Putzlappen verarbeitet. Zwei Jumbo-Container standen zur Befüllung bereit und schon nach wenigen Stunden war absehbar, dass die bis in die letzten Winkel vollgestopft die Weinstadt verlassen werden. Rund 13 Tonnen würden zusammenkommen, prognostizierten die Kleidersammler. Da die Aktion im gesamten Bistum Limburg durchgeführt werde, rechne man mit hundert Tonnen Altkleidern. Diese würden dann zu aktuellen Marktpreisen vergütet.

Mit dem Erlös wird das Kolpinghaus in Frankfurt unterstützt. Dort gibt es für 120 sozial benachteiligte Jugendliche Wohnplätze mit pädagogischer Betreuung. Zudem finden 80 Jugendliche, die keine guten Voraussetzungen für den regulären Arbeitsmarkt mitbringen, hier Ausbildungsplätze in den gastronomischen Berufen. Unweit von Hochheim lässt sich also der Nutzen der Kleiderspende direkt überprüfen. Seit 15 Jahren führt die Kolpingfamilie, mit über 620 Mitgliedern der größte Sozialverein der Stadt, diese Kleidersammel-Aktionen durch. Lohn für die Helfer war um die Mittagszeit ein stärkender Imbiss im katholischen Vereinsheim.
Von Uli von Mengden