Dr. Nina Ressel, Fachärztin für Dermatologie, referierte auf Einladung der Kolpingfamilie über die bösartigen Veränderungen an der Haut. Nach bislang unveröffentlichten Statistiken haben heute Geborene ein beinahe 100%iges Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Allerdings verwies die Ärztin zur Beruhigung der zahlreich erschienenen Zuhörer darauf, dass man unterschiedliche Hautkrebstypen unterscheidet und nicht jeder Hautkrebs ein Melanom ist. Dieser schwarze Hautkrebs hochgradig bösartig und metastasiert auf jeden Fall. Es gibt in Deutschland 16.000 Neuerkrankungen pro Jahr.
Die Typen des weißen Hautkrebses dagegen metastasieren selten (Spinaliom) oder so gut wie nie (Basaliom), bzw. gar nicht (Morbus Bowen, Arktinische Keratose). Die 120.000 Neuerkrankungen in Deutschland betreffen hauptsächlich ältere Menschen. Er tritt am häufigsten an lichtexponierten Stellen auf (Gesicht, Kopfhaut, Hände, Dekolleté).
Anhand zahlreicher Fotos und der Kriterien nach der sogenannten ABCDE-Regel (Auffälligkeiten in Asymmetrie, Begrenzung, Color, Durchmesser, Erhabenheit/Entwicklung) konnte Ressel den Zuhörern zeigen, wie man verschiedene auffällige Hautveränderungen als Hautkrebs oder eine Vorstufe dazu erkennen kann.
Der Weiße Hautkrebs entsteht vor allem durch die Sonnenbestrahlung. Entsprechend ist die beste Vorbeugung ein guter Schutz gegen direkte Sonnenbestrahlung, vor allem bei Kindern und hellhäutigen Menschen. Dagegen entwickelt sich der Schwarze Hautkrebs in der Hälfte der Fälle aus angeborenen Muttermalen. Ein erhöhter Risikofaktor besteht demnach, wenn man viele Muttermale hat. Wichtig ist die Früherkennung. Jeder kann an sich selbst sorgfältig Veränderungen der Haut feststellen und sollte bei Bedenken unbedingt frühzeitig den Hautarzt aufsuchen. Die Hautkrebsvorsorge wird mittlerweile bundesweit von allen Krankenkassen für Menschen ab 35 Jahren übernommen.