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Kolpingsfamilie

Hochheim

Portrait Adolf Kolping
Schmuckelement Kurve oben Schmuckelement Kurve oben

Jede Menge Kokolores und tänzerische Augenweide

veröffentlicht am

(zw) – Unter einem galaktisch gelungenen Bühnenbild – der Andromedanebel und einer Milchstraße, auf der sich Fastnachtsfiguren tummeln – läutete Sitzungspräsident Dieter Jung am Freitag das zweite Sitzungswochenende der Kolpingfamilie ein. Die Besucher der Kolpingsitzungen kennen sich aus und wissen, was sie erwartet: Vorab ein Glas in der Sektbar, ein Salz- oder Mohnstängel mit Käse oder Schinken, freundliche Begrüßung durch Heinz Schlosser an der Garderobe, flinke Bedienung durch junge und jung gebliebene Kolpingmitglieder, ein ?Ach, du bist auch heute hier …? – die Sitzung kann beginnen.

Im Vorspiel gab es eine kleine Nachhilfestunde über Andromeda, ihre mythologische Herkunft und ihre jetzige Position in der Galaxis, geschrieben von Andreas Nick und routiniert dargeboten von jugendlichen Akteuren.

Die Fastnachtsredner in Hochheim können in diesem Jahr aus dem Vollen schöpfen – so viele Steilvorlagen, wie ihnen in den letzten Tagen serviert wurden: in Hochheim die Diskussionen und Aktionen um die B40-neu und brandheiß die Plagiatsvorwürfe gegen den Verteidigungsminister, der in seiner Doktorarbeit wohl nicht alle Zitate richtig vermerkt hat … Protokoller Martin Bitz hatte aber auch noch kritisch Gereimtes zum Rücktritt des Bundespräsidenten und des Ministerpräsidenten, zur Finanzkrise Griechenlands, zur Formel 1 und Jörg Kachelmann im Gepäck. Viel Applaus gab es für Feldhamster und Anwohner, die durch die Ablehnung der B40-neu ?geschont? würden.

Die Mini-Kids haben sich gemausert und begeisterten mit einem fröhlich-frechen Auftritt zum Thema Pippi Langstrumpf. Sie werden von Julia und Claudia Lehbrink trainiert. Claudia hat auch die Regie beim Auftritt der Dance Kids, die ihrem Alter entsprechend zu einem Medley von Lady Gaga ?abtanzten?.

Eigentlich wollte sie viel lieber ins Dschungelcamp, doch Rebecca Friedrich – als eine der altgedienten Jungen – musste sich im Fastnachtscamp im Konfettiausstanzen und im Schunkeltesting bewähren. Sie komplettierte in diesem Jahr auch das Gesangsduo Martina Friedrich und Kerstin Moravek, das von Andromeda mit blauer Perücke und einem vierfarbbunten Bommelanzug angereist war und sich im Sprüche-Austausch übertraf. Ihnen ist es zu verdanken, dass schon ganz früh während der Sitzung das Selbstwertgefühl der Fassenachter gestärkt wird, wenn alle singen: Mir Hochemer, mir sinn die schenste Leut …

Als Martin Luther hatte sich Pfarrer Markus ?Marco? Schmidt verkleidet und mithilfe seiner Thesen die Wandlungsfähigkeit der Kirche thematisiert. Vom Reformieren zum Renovieren wurde der Bogen geschlagen und damit der Umbau des Vereinshauses ins Visier genommen: ?Wir renoviern in Hochem des Vereinshaus …? forderte er zum Mitsingen auf.

Schon vor der Pause drehte Joachim Munck als Historiker am Rad zum absoluten Höhepunkt des Abends. Sprachgewaltig, ideenreich schüttelte er die Themen aus dem Ärmel. Angefangen bei den Schlaglöchern in der Frankfurter Straße, die so tief seien, dass man die historischen Fundamente sehen könne, frühgeschichtliche Parallelen findend zur B 40 als Neandertal-Karawanenweg, wo Mammuthamster hausen. Herrliche Wortspiele zu den Wahlperioden der Bürgermeister, so zeichnet sich die Stadt zur Mung-Dynastie durch einen unüberwindlichen Ring von Straßen aus … Joachim Munck muss man gesehen und gehört haben!

Hochgenuss servierten aber auch die jungen Damen vom Hofballett unter der Leitung von Anja Werner. Nicht nur die perfekt einstudierten Tanzsequenzen, sondern auch die Kostüme und der überzeugende Auftritt ließen die Zuschauer vehement eine Zugabe fordern.

Gemütlich ging es nach der Pause weiter mit Hausmeister Michael Kuhs, der dem klanggewaltigen, markerschütternden Auftritt des Fanfarenzugs ?Chorgeist? folgte. Aus Flörsheim war – bereits zum dritten Mal – Christian Schäfer als Baggerfahrer angefahren. Diesmal begleitet von Pfarrer Christian Preis auf der Quetschkommode.

Musik der Neuen Deutschen Welle passte hervorragend zum Auftritt des Herrenballetts, bevor die ganze Fastnachtsseligkeit wieder im Auftritt der Bahnhofspenner gipfelte und im gemeinsamen Singen.