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Kolpingsfamilie

Hochheim

Portrait Adolf Kolping
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Ein ideales Künstlerehepaar

veröffentlicht am

Mit viel persönlichem Engagement und Interesse fesselte der pensionierte Internatsdirektor der Limburger Domsingknaben Reinhold Schmitt sein Publikum im Vereinshaus.
Auf Einladung der Kolpingfamilie erzählte er vom Leben und Werk des Robert Schumann, an dem er wegen seines Selbstmordversuchs und wegen seiner Frau Clara besonderes Interesse gefunden hatte. Der kurzweilige Vortrag wurde immer wieder eindrücklich durch Einspielen von Musikstücken des Komponisten untermalt, und gleich zu Beginn konnte man die ?Träumerei? anhören.
 
Vor 200 Jahren wurde Robert Schumann in Zwickau geboren. Durch seinen Vater, einen Buchhändler, der selbst Romane schrieb, wurde in ihm die Liebe zur Dichtkunst gefördert. Sein Mutter prägte ihn mit ihrer Liebe zur Musik und zum Gesang. Auf dem Gymnasium wurde neben seinem musikalischen auch sein außergewöhnliches Sprachtalent gefördert. Da der Vater früh verstarb, sollte Robert zunächst Jura studieren, da die Musik eine brotlose Kunst sei. In Leipzig lernte er aber bald den Mann kennen, der sein Leben rasch veränderte: Friedrich Wieck, dessen begabte Tochter Clara, neun Jahre jünger als Robert, als musikalisches Wunderkind ihrer Zeit galt. Robert setzte sich bei seiner Mutter durch, durfte Musik bei Wieck studieren und lernte über ihn auch namhafte Musiker und Komponisten kennen.
 
Während seines Studiums in Heidelberg, wo er als Liebling des Publikums galt, übte er täglich bis zu sieben Stunden am Klavier. Seine beginnende Karriere als Pianist fand durch eine Sehnenscheidenentzündung mit nachfolgender Verkürzung eines Fingers ein jähes Ende. Robert akzeptierte sein Schicksal und verlegte sich auf das Komponieren und die Musikschriftstellerei. Im Alter von 25 Jahren kamen er und Clara Wieck sich näher. Die Beziehung wollte Claras Vater verhindern, das junge Paar setzte aber gerichtlich die Heirat durch. Die beiden bekamen acht Kinder, durch die Robert angeregt wurde, das ?Album für die Jugend? zu komponieren. Robert und Clara Schumann sind als untrennbare Künstler in die Musikgeschichte eingegangen. Sie liebten, bewunderten und förderten sich gegenseitig. Die begnadete Pianisten spielte seine Kompositionen auf vielen Tourneen, wie das wohl schönste Klavierkonzert in a-moll op. 54. Das Paar zog in den folgenden Jahren vielfach um, nach Dresden, Amsterdam und Düsseldorf. Auf Grund eines ?Nervenleidens? wollte Robert sich von einer Rheinbrücke in den Tod stürzen, wurde aber gerettet und danach auf eigenen Wunsch in eine Nervenheilanstalt gebracht, wo er nach 2 Jahren verstarb. Er spielte in seinen letzten Jahren noch viel Klavier und suchte den Kontakt zu seinen Kindern. Clara, die fürchterlich mit ihm litt, überlebte ihren Mann um 40 Jahre.