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Kolpingsfamilie

Hochheim

Portrait Adolf Kolping
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So gut wie noch nie

veröffentlicht am

(trem) – Da kam fast wieder WM-Feeling auf. ?54, 74, 90, 2010?, das ist ein ungewöhnliches Abschlusslied für einen Gottesdienst, war aber genau das Richtige an diesem Tag. Gemeinsam trällerten es rund 500 Fußballer aus ganz Deutschland, von der Jugend bis zur Soma, Männer und Frauen, auf dem Rasenplatz im nordrheinwestfälischen Hinsbeck. Der WM-Song der Sportfreunde Stiller weckte die Vorfreude. Mit dem Herz in der Hand und der Leidenschaft im Bein wollte auch die Mannschaft der Kolpingfamilie Hochheim (KoFaHo) Deutscher Meister sein.

Zugegebenermaßen hat das Team um Kapitän Mathias Siegfried diese Zielsetzung schon seit zwölf Jahren. Aber so nah dran, wie in diesem Jahr, waren die Weinstädter bei den Deutschen Kolping-Fußballmeisterschaften noch nie. Der Vertreter der Diözese Limburg stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass Teamgeist Berge versetzen kann. Die Elf in den traditionellen schwarz-orangenen Trikots besteht aus Handballern, Basketballern, Tischtennisspielern – alles, nur keinen Fußballern. Außer Torwart Holger Österreicher, der extra – der Name ist Programm – aus dem Alpenstaat angereist kam.

Sein weiter Weg bis hinter Mönchengladbach, fast bis an die holländische Grenze ,lohnte sich. Gleich in der ersten Partie gegen das favorisierte Bilshausen (Landkreis Göttingen) avancierte Österreicher zum besten Spieler auf dem Platz, hielt sogar einen Strafstoß und musste nur nach einem Eckball hinter sich greifen. Durch die unerwartet knappe Niederlage hätte die KoFaHo gegen Langen aus dem Emsland schon ein Unentschieden zum Weiterkommen gereicht.

Doch der ?Underdog? wuchs gegen den Vorjahres-Dritten, gespickt mit lauter ?gelernten? Fußballern, über sich hinaus. ?Endlich haben wir unser wahres Potenzial abgerufen?, jubelte Mittelfeldspieler Herbert Hopp. Das Traumtor von Kilian Siegfried und der erfolgreich abgeschlossene Konter von dessen älterem Bruder Mathias sorgten für das hochverdiente 2:0.

Viel wichtiger: Perfekt war der erstmalige Einzug der KoFaHo aus eigener Kraft ins DM-Viertelfinale. So ließen die stolzen Hochheimer Kicker schon am Ende des ersten von zwei Turniertagen ihren Emotionen freien Lauf. Durch Jubelgesänge mit Lokalkolorit fielen sie schon auf dem Sportplatz auf, spontane Ehrenrunden begeisterten. Die Rückfahrt mutierte zum Autokorso mit Hupkonzert, einschließlich Parkplatz-Tänzchen. Das Festzelt auf dem Feuerwehrgelände sollte sich danach fest in Hochheimer Hand befinden. Kapitän Siegfried verlegte die Bettruhe im Klassenzimmer der Hinsbecker Grundschule diesmal in die frühen Morgenstunden.

Zurück auf dem Fußballfeld, nur wenig später, mobilisierte die KoFaHo die letzten Reserven. Heraus kam eine hart umkämpfte 0:2-Niederlage gegen die Oberbayern aus Beilngries. Ein Ergebnis, das die Weinstädter im Nachhinein stolz machte: Sie verloren gegen den späteren Turniersieger.

Jedoch: Das Projekt ?Deutscher Meister 2011? läuft bereits. Dafür wird die KoFaHo besonders schuften. Zu den Titelkämpfen vom 1. bis 3. Juli 2011 im pfälzischen Schifferstadt plant die eingeschworene Gruppe, mit dem Fahrrad anzureisen.

Die Hochheimer Mannschaft, das ist in spieltaktischer Reihenfolge Holger Österreicher – Marco Fritsch – Manuel Pelzer, Andi Klega, Jona, Kai Krämer, Sebastian Fuchs – Thorsten Remsperger – Matthias Gungl, Mathias Siegfried – Herbert Hopp – Kilian Siegfried.