Über uns

Kolpingsfamilie Höntrop

Wir sind ein christlicher Sozialverband und eine von 2400 Kolpingsfamilien im Kolpingwerk Deutschland. Die Kolpingsfamilie Wattenscheid-Höntrop wurde im Jahre 1921 gegründet und hat sich im  Laufe der Jahrzehnte zu einer familienhaften Gemeinschaft entwickelt, die mit ihren Veranstaltungen und Aktivitäten zu einem festen Bestandteil in unserer Pfarrgemeinde St. Maria Magdalena geworden ist und sich aktiv am kirchlichen Leben in Wattenscheid-Höntrop beteiligt. Einer der Schwerpunkte unserer Arbeit sind unsere Bildungsveranstaltungen mit religiösen, politischen und sonstigen allgemein interessierenden Themen.

Aber auch die Pflege des Brauchtums, der Sport und die Geselligkeit kommen bei uns nicht zu kurz. Ebenfalls auf unserem Programm steht die finanzielle Unterstützung hilfsbedürftiger Personen und sozialer Einrichtungen, die unter anderem mit den Erlösen aus der Benefiz-Karnevalsveranstaltung, aus dem Erntedankfest und sonstigen Aktivitäten ermöglicht wird. Die Mitglieder unserer Gemeinschaft sind in verschiedenen Gruppierungen aktiv, zum Beispiel in der Spielschar, bei den Lesegruppen, in der Sportgruppe und Wandergruppe und in der Frühstücksgruppe.

Das Kolpinghaus am Wattenscheider Hellweg wird vom Kolpinghaus e.V. geführt und verwaltet.

Die Termine unserer Veranstaltungen erscheinen auch regelmäßig in der Monatsinfo, in den Pfarrnachrichten und in den Tageszeitungen.

 

Höntrop – Aus der geschichtlichen Entwicklung

„Hogingthorpe“, so nennt im 9. Jahrhundert die Geberrolle des Klosters Werden eine Siedlung nahe bei Wattanscethe (Wattenscheid), den Kern des heutigen Ortes Höntrop. Ein Mönch des Klosters hatte in die Geberrolle geschrieben, dass ein Bewohner aus Hogingthorpe (das Dorf auf der Höhe) dem Kloster 12 Scheffel Gerste pflichtgemäß ablieferte.

Um 1429 ließ der Priester Everhard von der Brüggeney am Hellweg ein Haus für Aussätzige und daneben eine Kapelle bauen. In Stalleicken stand schon eine Pilgerkapelle, Bartholomäuskapelle genannt. 1449 schenkt Everhard von der Brüggeney zum Unterhalt von Leprosenhaus, Kapelle und Priester einen Bauernhof als Rentengut, nach 1585 Schulten an der neuen Kirchen genannt.

Im Jahre 1517 begann von Wittenberg her die Reformation und fand auch in Höntrop Anhänger. Höntrop war Teil des Kirchspiels Wattenscheid. 1550 bringt die Steuerliste der Höfe und Kotten im bäuerlichen Kirchspiel Wattenscheid unter Höntrop viele Namen, die sich heute zum Teil noch in den Straßennamen wieder finden:

Varenholt, Hülsenkamp, Spelberg, Krengel, Friehoff, Vienhofen, Helf, Schelhoff usw.

Ein großer Teil des Dorfes bestand aus Ackerland und war im Besitz der Kötter und Bauern. Ein anderer Teil war Allemende, Gesamteigentum, das der Dorfgemeinschaft zur Holznutzung und Viehweide zur Verfügung stand. Der Holzrichter wachte über die Verteilung von Holz, bestimmte die Kopfzahl des hudeberechtigten Viehs und die Arbeitsleistung der Hudegenossen. Die Höntroper Hude wurde 1775 unter Bauern und Kötter aufgeteilt und als Eigentum übergeben. Damit erfüllte die Höntroper Dorfgemeinschaft eine Verfügung ihres Preußenkönigs aus dem Jahre 1754.

1618-1648 kam der 30-jährige Krieg über das Land zwischen Ruhr und Lippe. Kaum vorstellbar sind Elend und Leid, das durch Soldaten und strolchende Banden in der langen Kriegszeit durch Erpressung, Brandschatzung und Mord über unsere Heimat gebracht haben. Vom 1808 bis 1813 kam die Mark, zu der auch das Kirchspiel Wattenscheid gehörte, unter die Herrschaft des Franzosenkaisers Napoleon. Nach der Befreiung ging unsere Heimat 1813 wieder an Preußen zurück. Nach königlichem Gesetz konnten Bauern und Pächter im Jahre 1820 Eigentümer ihrer Pachtländer werden, wenn sie die Ablöseverpflichtung erfüllten. Auch Höntroper Pächter nutzten dieses Recht.

Auf dem freigewordenen Gelände des Leprosenhauses baut die Höntroper Schulgemeinschaft im Jahre 1834 das erste Schulhaus ihres Dorfes. Im Jahre 1850 erhalten die Höntroper eine Windmühle. Sie hat bis 1968 in der jetzigen Mühlenstraße gestanden.

1835 bis 1868 teuft die Zechenverwaltung von Maria Anna und Steinbank auf Höntroper Gebiet 4 Schächte ab. Bergleute aus allen Gegenden suchen in Höntrop Arbeit und Unterkunft. Die Einwohnerzahl steigt von 483 im Jahre 1835 auf 5203 im Jahre 1900.

Auf dem Grundstück der baufällig gewordenen Leprosenkapelle errichtet die katholische Kirchengemeinde im Jahre 1863 ein neues Gotteshaus. Wegen der starken Zuwanderung von Bergleuten nach Höntrop wurde diese aber bald zu klein und im Jahre 1914 wird mit dem Bau einer großräumigen Kirche begonnen. Sie wurde 1915 auf den Namen St. Maria Magdalena geweiht.

1886 errichtet die deutsche Reichsbahn in Höntrop auf der Strecke Steele – Bochum-Süd eine Haltestelle. 1903 bekommt Höntrop an der ehemaligen Bahnhofstraße die erste evangelische Kapelle.                     Im Jahre 1904 wird die Zeche Maria Anna und Steinbank stillgelegt. Am 1. April 1926 kommt Höntrop mit den übrigen Amtsgemeinden zur Stadt Wattenscheid und am 1. 1. 1975 zu Bochum.

Ein altes Brauchtum in Höntrop und in Sevinghausen ist das Gänsereiten am Rosenmontag jeden Jahres. Seit Jahrhunderten reiten die Männer nach der Gans, um die Würde des Gänsereiterkönigs zu erlangen.

Das man auch heute noch gewisse Eigenständigkeiten pflegt, beweisen viel ortsansässige Vereine und Gesellschaften, die dazu beitragen, dass der Charakter Höntrops erhalten bleibt.