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Wattenscheid-Höntrop

Portrait Adolf Kolping
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Synagogenbesuch in GE am 25.04.2018

veröffentlicht am

Über 30 Kolpinggeschwister
machten sich auf den Weg
zur Synagoge in
Gelsenkirchen
und wurden dort vom
Rabbiner herzlich
begrüßt.
Vorab !
Alle männlichen Besucher
mussten vor Eintritt in den
Gebetsraum eine Kippa aufsetzen.
Weiter geht es mit einem Bericht von Matthias Betken:
Unbekannte Nachbarschaft ? Besuch der Synagoge Gelsenkirchen

Am 25.04.2018 machte sich eine größere Gruppe auf den Weg zur
Synagoge in Gelsenkirchen. Wir wurden um 17:00 Uhr freundlich vom
Rabbiner der jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen,
Herrn Chaim Kornblum, empfangen und in die Synagoge geleitet.
Das erste Erlebnis war die Sicherheitsschleuse. Wir haben die Erfahrung
gemacht, dass sich die zweite Tür wirklich erst öffnet, wenn die erste Tür
geschlossen ist. Im Erdgeschoss hat Herr Kornblum kurz den Verlauf des
Besuches skizziert und uns dann in den ersten Stock gebeten. Dort hat er
uns, anhand eines Fenster aus den alten Kultusräumen der Gemeinde,
die acht wichtigsten jüdischen Feiertage anschaulich und ausführlich
erklärt.
Schon dieser Vortrag enthielt für alle Teilnehmer eine Fülle an
Informationen und führte zu weitergehenden Fragen. Unsere Fragen hat
Herr Kornblum alle beantwortet. Bevor wir den Gebetsraum betraten,
hat er uns noch auf zwei besondere Leuchter hingewiesen. Diese haben
einen besonderen Platz in der alten Synagoge erhalten. Sie hingen früher
im Gebetsraum des alten WEKA-Kaufhauses. Die Wirren und die
Verfolgung der NS-Zeit haben die Lampen überdauert, da ein damaliges
Gemeindemitglied diese versteckt hatte. Die Nachkommen haben die
Leuchter für den Neubau der Synagoge an die Gemeinde zurück-
gegeben.Mit Hilfe der Handwerkskammer Gelsenkirchen haben
Auszubildende diese restauriert.
Anschließend hat der Rabbiner uns im Gebetsraum ausführlich alle
Details erklärt. Angefangen über die dreiteilige Aufteilung, die sich
an dem alten Tempel in Jerusalem orientiert, bis hin zu den beiden
Davidsternen an den Wänden.
Besonders auf die vier Thora und deren Gebrauch und Wichtigkeit ist er
eingegangen. Jede jüdische Gemeinde ist bemüht, mindestens drei
Thora zum Vorlesen zu besitzen. Da eine Thorarolle durchgehend auf
Pergament (von rechts nach links) geschrieben ist und jeden Sabba
eine bestimmte Stelle vorgelesen wird, vermeidet man das Hin- und
Herrollen, wenn an Feiertagen bis zu zwei weitere Passagen
vorgelesen werden. Den Gebrauch einer Thora hat Herr Kornblum
uns anschaulich an der Rolle, die das Buch Esther enthält, demonstriert.
Herr Kornblum ist auch auf alle unsere Fragen eingegangen und hat
diese ausführlich beantwortet. Nur bei den Fragen hinsichtlich der
Speisegesetze, hat er darum gebeten sich kurz fassen zu dürfen.
Seine Erklärungen waren zu den gestellten Fragen trotzdem umfassend.
Auf das Angebot, Matratzen auszulegen, damit er uns in aller
Ausführlichkeit ?koscher? erklären kann, haben wir dankend verzichtet.
Am Schluss der Führung habe ich mich bei Herrn Kornblum für seine
kurzweilige Führung bedankt.
Bevor wir uns auf den Weg zum Kolpinghaus Höntrop gemacht haben,
bat ich die Teilnehmer um eine großzügige Spende für die Kinder- und
Jugendarbeit der jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen.
Den Abend haben wir mit fast allen Teilnehmern gemütlich im
Kolpinghaus ausklingen lassen.
Matthias Betken
Weitere Bilder sind in der Mediathek zu finden.