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Holzwickede

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Offengelegt Band II - Außerhalb der Volksgemeinschaft

veröffentlicht am

Am Freitag hatten wir unseren Vortragsabend. Wir konnten Ullrich Reitinger zu seiner Buchvorstellung “Offengelegt Band II – Außerhalb der Volksgemeinschaft” gewinnen. Gekonnt, eloquent und eindringlich deckt Herr Reitinger weitere Verfolgungen von Menschen durch die Machthaber des Nationalsozialismus in Holzwickede auf. Wir bedanken uns für einen informativen, nachdenklich machenden Abend.

 

Der folgende Text wurde dem Flyer >> OFFENGELEGT Band II: „Außerhalb der Volksgemeinschaft“ << entnommen.

In Band I dieser Gedenkschriftenreihe wurden die Schicksale der politisch Verfolgten aus Holzwickede behandelt, die in der Anfangsphase der NS-Diktatur in das KZ Bergkamen-Schönhausen verschleppt wurden. Der nun vorliegende Band II deckt weitere Verfolgungen von Menschen durch die Machthaber auf, die sich angeblich „außerhalb der Volksgemeinschaft“ gestellt hatten.

Die Erlebnisse dieser Menschen lassen einen Blick in das gesamte Spektrum der Maßnahmen der Nazis in der Gemeinde Holzwickede und damit in den Alltag der Einwohnerinnen und Einwohner zu, die aus heutiger Sicht kaum vorstellbar sind. Wie haben die Holzwickederinnen und Holzwickeder unter diesen Bedingungen die Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 erlebt? Was ging in ihren Köpfen vor? Was dachten sie, als sich die Nazis in den Schaltstellen der Gemeinde festsetzten und nach und nach in Verwaltung, Wirtschaft, Polizei und Politik eindrangen? In welcher Atmosphäre spielte sich der ganz normale Alltag ab in den drei dörflich geprägten Gemeinden, als der Staat bis in die Familien eindrang und Druck ausübte? Welche Wirkungen hatte der Aufbruch in die „Neue Zeit“ auf sie? Waren sie skeptisch, zurückhaltend, unbeteiligt oder gar begeistert und euphorisch? Antworten zu finden, fällt nach mehr als sieben Jahrzehnten schwer.

Um der Antwort auf diese Frage näher zu kommen, schildert das Werk eine Vielzahl persönlicher Einzelschicksale von Frauen und Männern unserer Gemeinde, die wegen ihrer politischen Einstellungen verfolgt, drangsaliert oder gepeinigt wurden. Oder nur, weil sie nicht „auf Linie“ waren. Ohne jegliche Rechtsgrundlage wurden sie verschleppt. In Gefängnissen, Zuchthäusern und Konzentrationslagern erlebten die Häftlinge die Hölle. Folter, Miss-handlungen und ein menschenverachtender Umgang durch die Wachmannschaften gehörten zu ihrem Alltag. Einige überlebten dies nicht.

Der Autor trug die Daten und Fakten aus ver-schiedenen Archiven, durch tatkräftige Unterstützung der VHS-Gruppe „Spurensuche NS-Opfer Holzwickede“ und Familienangehörige der Opfer zusammen und stellt nun die Ergebnisse der Öffentlichkeit vor.
Die Fortsetzung dieser Reihe ist geplant.

 

Die VHS-Spurensuchegruppe „NS-Opfer Holzwickede“,
für die sich der Autor engagiert, ist derzeit Staffelstabträger der Selbstverpflichtung „Holzwickede ohne Rassismus – Holzwickede mit Courage“.

BUCHVORSTELLUNG
Autor und Herausgeber: Ulrich Reitinger