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Wir stehen zusammen ~ Sinne schärfen

veröffentlicht am

Sinne schärfen

In einer der letzten Fernsehsendung „Kaum zu glauben“ trat ein Kandidat auf, der seit seiner Kindheit total blind ist. Das Rateteam sollte erraten, welche Tätigkeit er ausübte. Das Team kam einfach nicht darauf. Es war auch kaum zu glauben,  denn dieser blinde Kandidat reparierte Computer und hatte seinen eigenen Betrieb.

Sinne schärfen, bei dem Kandidat waren es das Tasten, Hören und Wärme spüren. Ein sehender Mensch würde mit diesen Möglichkeiten wohl total scheitern. Aber dieser blinde Mensch hat durch langes Üben diese Fähigkeiten erlangt. Ist das ein Einzelfall? Nein sicher nicht. Es gibt sehr viele blinde Menschen, die besondere Fähigkeiten haben um ihr Privat- und Berufsleben zu meistern.

Menschen mit einer Beeinträchtigung ihrer Sinnesorgane entwickeln nach und nach besondere Talente um ihr Leben zu meistern. Es sind oft Talente, die uns zum Staunen bringen, uns aber auch oft zeigen, wie sehr diese Fähigkeiten bei uns verkümmert sind bzw. nicht gefördert wurden, weil wir auch vieles nicht mehr benötigen. Es wird uns vorgegeben, bzw. vorgegaukelt. So zum Beispiel das Lauschen in der Natur. Wir gehen durch Wald und Flur und hören vielleicht einmal einen Vogel, aber die leisen Töne wie das Zirpen der kleinen Bewohner oder das leise Rauschen des hohen Grases hören wir nicht. Dasselbe ist oft beim Sehen, wer genau hinsieht, entdeckt auf einmal viele Feinheiten und wundert sich, was die Natur alles hervorgebracht hat.

Ähnliches geschieht beim Essen und Trinken. Der die Speisen zubereitet hat, gab sich viel Mühe, eine gewisse Raffinesse an die Speisen zu bekommen, etwas besonderes auf den Tisch zu bringen. Aber der die Speise dann verzehrt merkt es nicht, weil seine Geschmacksnerven es nicht registrieren. Sinne schärfen und richtig einsetzen ist auch ganz wichtig bei Gesprächen und Verhandlungen. Wie reagiert mein Gegenüber, kann ich seine Mimik und Gestik richtig einschätzen, mein Gegenüber richtig deuten mit allen Sinnen wahrnehmen.

Unsere Vorfahren, die noch vollständig in und mit der Natur lebten, brauchten ihre Sinne zum Leben und Überleben. Einige Naturvölker in Afrika oder Südamerika sind noch heute darauf angewiesen. Wir in der zivilisierten Welt haben vieles verlernt. Ich glaube, wenn wir mehr auf unsere eigenen Sinne vertrauen, würde uns manches negatives Erlebnis erspart bleiben. Also mehr Mut und vertrauen zu uns selbst.

Peter

 

Am Meer – Mit allen Sinnen – von Sinnen

Das Meer in seiner unendlichen Weite.

Ich liebe den Blick über das Wasser bis hin zum Horizont.

Das Meer ändert Tag für Tag seine Farbe.

Es zeigt mir stets sein ehrliches Gesicht.

Seine Gefühle kann ich hören, tief in mir.

Es zieht mich in seinen Bann, so wie es ist, jeden Tag.

Am Meer. Ich kann es sehen, fühlen, riechen, schmecken und hören.

Heike Pfennig

Augen, Ohren, Nase. Zunge, Hände

Heute geh ich aus dem Haus, in die weite Welt hinaus.

Will mit meinen Augen sehen, wie der Fuchs den Hasen jagt, und der Biber Bäume nagt.

Will mit meinen Ohren hören, was der Wind den Raben sagt, und der Frosch im Stadtpark quakt.

Will mit meiner Nase riechen, was so durch die Lüfte fliegt, und in unserem Garten blüht.

Will mit meiner Zunge schmecken Nachbars Äpfel, Birnen, Pflaumen und den ungewaschenen Daumen.

Will mit meinen Händen fühlen, ob der Schmerz im Feuer liegt und der Igel wirklich piekt.

Müde schleiche ich nach Haus’- Doch morgen geh’ ich wieder aus!

 Helme Heine