Zeugen der Wahrheit in und aus Düsseldorf - Düsseldorfer Märtyrer und Widerstandskämpfer aus der NS - Zeit
3. Pfarrer Franz Boehm (1880-1945)
Franz Böhm, am 3. Oktober 1880 in Westpreußen geboren, entstammt einer Lehrerfamilie. Die Grundschuljahre verbrachte er bereits im Rheinland. Das Abitur legte er in Mönchengladbach ab. Nach den theologischen und philosophischen Studien in Bonn wurde er 1906 zum Priester für das Erzbistum Köln geweiht. An seinen drei Kaplanstellen im Ruhrgebiet konnte er sich auch um die Polenseelsorge kümmern, da er die polnische Sprache beherrschte.
Die erste Planstelle trat er 1917 in Düsseldorf-Gerresheim an.
Als Pfarrer Boehm 1923 nach Troisdorf-Sieglar wechselte, begann sein Martyrium. Aus der Gestapokartei ging folgendes hervor: 1934 Strafverfahren, das aber eingestellt wurde. 1935 Verbot, Religionsunterricht zu erteilen: zugleich erste Ausweisung aus dem Regierungsbezirk Köln, die allerdings 1936 durch Amnestie aufgehoben wurde. 1937 zweite und endgültige Ausweisung.
In seiner Pfarrstelle in Monheim von 1938 – 1944 sollte sich seine Zeugenschaft vollenden. 1938 Geldstrafe: 1944 Verwarnung wegen Gottesdiensten in polnischer Sprache: 1942 Sicherungsgeld in Höhe von 3.000,00 RM wegen einer Christkönigspredigt. Ostern 1944 Predigt vor den Erstkommunikanten gegen NS-Filme: am 15. Juni 1944 in der Kirche verhaftet, dann in das Polizeigefängnis Wuppertal- Elberfeld und im August 1944 in das Konzentrationslager Dachau eingewiesen. Hier starb er am 13.02.1945 an den Folgen einer Gesichtsrose.
Der vorbildliche Priester und dem Wort Gottes gehorsame Pfarrer lebt im Erzbistum Köln weiter als ein Blutzeuge, der um Christi willen in den Tod gegangen ist. Besonders in Monheim steht er in hohem Ansehen.