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Oberwesel

Portrait Adolf Kolping
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Die Kolpingfassenacht ist wiehre do!

veröffentlicht am

Das Licht gedimmt. Das Gemurmel verstummt. Die Spannung steigt. Das Intro-Video macht Geschmack auf die bevorstehenden Ereignisse und erweckt die Erinnerungen, auf die geliebte 5. Jahreszeit!

Nach über 1000 Tagen Fastnachts-Abstinenz konnte Sitzungspräsident Jonathan I. (Jonathan Dittmayer) am vergangenen Samstag die erste Kolpingsitzung auf dem Martinsberg in Oberwesel eröffnen. Die Vorfreude und Aufregung waren groß und so freuten sich alle Aktiven und Besucher, als sich unter dem Motto: „Ho bumbe no, die Fassenacht ist wiehre do!“ wieder der Vorhang hob.  Zahlreiche Närrinnen und Narren fanden den Weg in das klassisch in Kolpingfarben schwarz-gelb geschmückte Kath. Jugendheim und stimmten, nach der gesungenen Eröffnungsrede des Sitzungspräsidenten, das erste dreifach donnernde Helau an.

Zum ersten Mal auf der Kolpingbühne, verzauberte die Kolping-Mini-Garde sofort das närrische Publikum. Auf die bekanntesten Melodien der schwedischen Kultband ABBA waren die zehn jüngsten Tänzerinnen, unter der Leitung von Jacqueline Grubert und Carolin Kuhn, ganz in ihrem Element. Echt „Honey, Honey!“ Wenn die „buckelig Verwandtschaft“ zur Hochzeitsfeier geladen wird, das Ganze am besten nichts kosten darf, der Bräutigam auch noch aus Dellhofen kommt, dann sind die Lacher vorprogrammiert. Unterstützt von der schauspielerischen Glanzleistung von Steffi Laux, Maria Dittmayer und Jürgen Dittmayer (Protokollant a.D.) eine hervorragende Darbietung. Mit dem Gardetanz der Stadtsoldaten kam richtig Stimmung in den Saal. Mit viel Schwung und Raffinesse animierten die 11 Tänzerinnen das närrische Auditorium zum Mitklatschen. Um im Ernstfall vorbereitet zu sein, weist der Beauftragter für Katastrophen und Bevölkerungsschutz auf die Vorratsbildung hin. Denn: Klopapier allein macht nicht satt. Diese Kampagne wieder zurück auf der Kolpingbühne: Unsere Querdreiwer (Wilhelm Persch und Dominik Stockmanns). Charmant und anmutig zeigten die Hippeditzjer als Mary Poppins ihr ganzes tänzerisches Können. Ein letztes Mal unter der Leitung von Katharina Jäckel und Theresa Kornely beeindruckten die 11 Tänzerinnen durch eine synchrone und sehr ausdruckstarke Leistung. Das zweite Drittel eröffnete Carina Bappert mit ihrem Solotanz. In einem Medley der letzten Jahre verabschiedete sich die Powerfrau aus diesem Format. Eine Kolpingsitzung ohne die Leewecker ist seit Jahrzehnten undenkbar. Unter der musikalischen Leitung von Martin Escher glänzte der vierstimmige Männerchor mit stimmungsvollen Melodien, tiefgründigen Texten und stadt- und weltpolitischen Themen. Anhaltenden Applaus und stehende Ovationen ernteten die zehn Sänger, die zum ersten Mal von einer Leeweckerin unterstützt wurden. Konkret wurde in diesem Jahr zunächst das Gendern auf die Spitze getrieben und dann eine echte Weinhoheit vorgestellt. Ganz nach dem Motto: Erst gepflegt unsere Sprache verhunzt, dafür mit einem König gestrunzt.“ Nach über 20 Jahren hat die Kolpingfastnacht einen neuen Protokoller. Erik Zeuner (Sitzungspräsident a.D.) führt damit eine Familientradition fort. Durch die Unterstützung seiner Hetzkepp-Kollegen strahlte das Protokoll in diesem Jahr in ganz neuem Gewand. Sehr gelungener Einstieg der an Slapstick und ausgefeilten Reimschemata seinesgleichen sucht. Haben Sie schon mal „getindert“? Nach der Optimierung ihres Profilbildes und kreativer Beschreibung ihres Alters, sucht die 1. Vorsitzende der Kolpingsfamilie Oberwesel, Nora Eisenhauer, nach ihrem passenden Match. Vom Naturbuschen bis zum Kaplan sind viele Charaktere vertreten, doch für sie kommt nur ihr Vortragspartner und Karnevalsprinz Alexander Becker in Frage. Voll im Zeitgeist. Herrlich! Im unglaublichen 11. Jahr begeistern uns dieses Jahr die Dancefloor-Rockets. Unter der Leitung von Lisa Laux und Lisa Werner entführen die neun Männer das Publikum auf das Oktoberfest. Fesche Lederhosen, stramme Waden, rhythmische Schuhplattler und das ein oder andere Maß holt die Zuschauer von den Sitzen. Bevor mit einem eigen komponierten Auszug das zweite Drittel mit einer ausgelassenen Stimmung im Saal endete, erhielt Lisa Werner den Pegasus-Orden der Rhein-Zeitung. Mit dieser Auszeichnung wurde ihr für ihr langjähriges Engagement in der Kolpingfastnacht, zuletzt als als Erfinderin und Trainerin der Dancefloor-Rockets gedankt.

Mit ihrer Ohrwurmmelodie ist die Gruppe „Bumstara“ fester Bestandteil der Kolping-Saalfastnacht. In Originalbesetzung rissen Martin Escher, Maximilian Jäckel und Marius Stiehl (Stadtbürgermeister von Oberwesel) mit ihren köstlichen Strophen das Publikum zu Lachsalven hin. Besonders das 150-jährige Jubiläum der Gaststätte zum Lamm ließ sie eine Strophe passend dazu zum Besten geben. Das Oberweseler Prinzenpaar Prinz Markus I. und Prinzessin Nina I. (Markus und Nina Semmler), machte anschließend samt Gefolge den Kolpingnarren seine Aufwartung. Das stolze Prinzenpaar hielt mit viel Charme, Empathie und Spontanität ihre steirisch-deutsche Thronrede und zeigte beeindruckend, dass die Fastnacht in Oberwesel ein verbindendes Kulturgut ist. Noel D’Avis und Maximilian Jäckel boten einen fernsehreifen Auftritt bei der Kolpingschau. Wenn durch die Veräußerung des Oberweseler Hafens an China aus Sand-Kahl Reis-Kahl wird, im Politbarometer der freundlichste Gastwirt gekürt wird oder man Sitzungspräsident a.D. Peter Kuhn sich selbst eine Medaille verleihen lässt, waren Lachtränen vorprogrammiert. Ein echter Knaller! Glänzender Höhepunkt der Sitzung war der Showtanz der Stadtsoldaten. Trotz Eiszeit ließen die 14 Tänzerinnen, unter der Leitung von Carina Bappert sowie Alicia und Elena Becker die Stimmung kochen. Mit leuchtenden Schneebällen, fantastischen Bildern und spektakulären Hebefiguren beeindruckten sie das närrische Publikum.

Ein buntes Finale mit allen Aktiven auf der Bühne beendete wieder eine sehr gelungene Sitzung. Einmal mehr bewiesen die Kolpingnarren, dass sie Spaß an ihrer politisch-literarischen Saalfastnacht haben und das Publikum begeistern können. Ein besonderer Dank geht auch in diesem Jahr an alle Helferinnen und Helfer vor und hinter der Bühne, sowie an alle Aktiven, durch deren Engagement es erst möglich ist, Jahr für Jahr solche abwechslungsreichen Sitzungen durchführen zu können.