16.10.2022 Jünkerath

Die Kolpingsfamilie als Glaubensort neu entdecken. Kolpingwochenende in Jünkerath 2022

Im Oktober fuhren 30 Mitglieder der Kolpingfamilie im Alter von 20 bis 86 Jahren in das  Dominikus-Savio-Haus der Salesianer Don Boscos in Jünkerath in der Eifel, dem sie seit vielen Jahrzehnten verbunden sind und das gerade frisch renoviert wurde.

„Wollt auch Ihr weggehen?“ Mit dieser Frage Jesu an Petrus aus dem Johannesevangelium begann der inhaltliche Teil des Familienwochenendes.  In mehreren Arbeitseinheiten setzten sich die Teilnehmer  mit der sich dramatisch verändernden religiösen Landschaft, die einst ein Zuhause war,  auseinander. Fast täglich erreicht uns die Nachricht eines weiteren Kirchenaustritts. Darunter sind bezeichnenderweise viele langjährig in der Gemeinde Engagierte. Auch Mitglieder der Kolpingfamilie sind darunter. Als Grund wurde mehrfach die Missbrauchskrise und deren Handhabung – gerade auch im Erzbistum Köln – genannt.

Jeder Kirchenaustritt ist ein Statement und bedeutet eine Herausforderung für die Kolpingfamilie als Teil eines christlichen Verbandes.

„Kolpingsfamilien verstehen sich als Glaubensort und bieten suchenden und fragenden Menschen religiöse Heimat.“ heißt es im Leitbild des Kolpingwerkes. Im gemeinsamen Gespräch war man sich einig, dass diesem Verständnis wieder mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden soll, um das Spezifische der Kolpingfamilie in Unterscheidung von z.B. einem Sportverein herauszuarbeiten. U.a. bildete sich spontan eine Arbeitsgruppe, um diese Aufgabe anzugehen.

„Zu wem sollen wir gehen? Nur du hast Worte des ewigen Lebens.“ antwortet Petrus denn auch auf die Frage Jesu.

Er habe an diesem Wochenende einen Aufbruch verspürt, äußerte einer der jüngeren Teilnehmer.

Im nächsten Jahr geht es wieder nach Jünkerath, dann aber schon im August, um bei hoffentlich sommerlichen Temperaturen  auch das schöne Außengelände und die Grillhütte genießen zu können.