Altkleidersammlung
Unsere Kleidersammlung
Die Erfolgsgeschichte begann vor über 19 Jahren in einem Kellerraum und wird heute in einer Lagerhalle in Lindlar-Altenlinde fortgeführt. Siegfried Stellberg von der Kolpingsfamilie Wipperfürth besuchte 1994 Litauen und war erschüttert über die dortige Armut. Er wollte helfen und nahm Kontakt zu einer örtlichen Kolpingsfamilie in Litauen auf.
Zurück in Deutschland mobilisierte er Vertreter der Kolpingsfamilien Oberberg Nord (Frielingsdorf, Lindlar, Wipperfürth, Hückeswagen, Radevormwald, Vogelsmühle) eine Kleidersammlung für Litauen zu starten.Die Aktion wurde zunächst von Siegfried Stellberg (Wipperfürth) und Willi Fischer (Frielingsdorf) geführt, bis Bernd Kind (Hachenburg) später das ,,Führungs-Trio” komplettierte. In den Kolpingsfamilien Hachenburg, Wipperfürth und Frielingsdorf wurde über Mundpropaganda die Aktion Kleidersammlung publik gemacht.
Keller von Erika und Wilhelm Fischer
Transport mit eigenem PKW
Die ersten Transporte
1994 bis 2004 wurden die Kleidungsstücke zunächst bei Willi und Erika Fischer gesammelt und nach Konfektion Damen/Herren/Kinder entsprechend in gekennzeichnete Bananenkartons sortiert. In kurzer Zeit war der bereitgestellte Kellerraum bis auf den letzten Meter zugestapelt, selbst die Garage, die ebenfalls dafür genutzt wurde, war in kurzer Zeit mit Kartons zugestellt.
Die Kartons wurden dann mit eigenen PKW´s in die Genossenschaft nach Wipperfürth gebracht und dort mit den Kartons der Wipperfürther Kolpingsfamilie zwischengelagert.
Diese Aktion konnte bis 1997 fortgeführt werden. Mit einem Lkw aus dem Bestimmungsland wurden anfänglich die gespendeten Sachen nach Litauen gefahren. Siegfried Stellberg war selbst in Litauen bei der Verteilung dabei und konnte sich so vor Ort von der Ordnungsmäßigkeit überzeugen.
Die Kolpingsfamilie Hachenburg, die seit 2007 den Fahrer stellt, konnte 2003 eine Firma aus Herborn überzeugen, einen Lkw kostenfrei für alle künftigen Hilfslieferungen zur Verfügung zu stellen. Die Transporte wurden von Beginn an durch Bernd Kind begleitet, der sich um Transportweg, Zollformalitäten, Finanzierung und Verteilung kümmerte.
Die eigentliche Verteilung erfolgte durch die örtlichen Kolpingsfamilien in Litauen; so konnten die Spender von Kleidungsstücken sicher sein , dass die Hilfe den richtigen Personenkreis erreichte. In den ersten beiden Jahren wurden um die 250 Kartons aus Frielingsdorf abtransportiert. Die Aktion sprach sich herum und die Anzahl der Kartons erreichte in Spitzenjahren die Zahl von 1.300. So konnten in den ersten neun Jahren 5.710 Kartons von uns nach Litauen transportiert werden.
Verteilung in Litauen
Die Folgejahre
Nach 10 Jahren war die Kapazität bei Willi Fischer erschöpft und es mussten neue Räumlichkeiten gefunden werden. Da konnte Hans-Albert Fischer mit seiner Scheune und Ulla Ufer mit ihrem Keller aushelfen. Hier wurde die Mannschaft der ersten Stunde: Erika und Willi Fischer, Angelika und Hans Fischer, Bettina Delling, Elfriede und Werner Feykens, Heidi und Oliver Klein, Anneliese Oertel, Christina Braun, Michael Sauermann, Monika Hörter sowie Karola und Herbert Pütz schnell heimisch.
Neben Kleidungsstücken wurden/wird auch Bettwäsche, Handtücher, Schuhe, Fahrräder und Kindersachen gesammelt und verpackt. Die abgegebenen Sachen waren sehr gut erhalten, teilweise auch Neuware. Bei der Verladung auf den Lkw bewährte sich der Bananenkarton als genormte Größe. Die Einzelhändler im weiteren Umkreis von Frielingsdorf konnten von der Aktion überzeugt werden und sammelten eifrig leere Bananenkartons, die dann zumeist von Willi Fischer und Wilhelm Stein mit dem PKW abgeholt wurden/werden. Manch einer ist verwundert, wie viele Bananenkartons in einem herkömmlichen PKW transportiert werden können.
Verladen der Bananenkartons
Am Zwischenlager in Wipperfürth angekommen
Die Verladung auf den Lkw erfolgte in den Jahren 1997 bis 2007 teils bei Getränke Ufer, teils auf dem Dorfplatz in Lindlar-Brochhagen. In dieser Zeit wurden die Kartons von Oliver Klein mit seinem Getränkewagen an den Sammelstellen Willi Fischer (bis 2004), Hans-Albert Fischer (2003 2007) sowie Ulla Ufer (2004) aufgeladen und zum Lkw verbracht.
Seit 2003 gehen unsere Hilfslieferungen in die Ukraine und nach Moldawien. Auch hier läuft die Verteilung über örtliche Kolpingsfamilien. Bis heute wurden insgesamt 7.049 Kartons aus Frielingsdorf in diese beiden Länder transportiert. Die bisherige Gesamtzahl von 12.759 Kartons konnte aber auch nur erreicht werden, indem uns die Kleiderkammer der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) half. Die Frauen der kfd haben unsere Aktion von Beginn an durch Kleiderspenden von nicht verkaufter Ware unterstützt.
2007 musste sich das Team um Willi Fischer wieder eine neue Örtlichkeit zum Verpacken suchen. Die Scheune von Hans-Albert Fischer wurde zu klein. Da konnte Bruno Steinbach mit einer Lagerhalle in Wiperfürth-Bengelshagen aushelfen.
Verladung in Wipperfürth-Bengelshagen
Die Mannschaft zum Sortieren und Verpacken der Kleidungsstücke hatte sich inzwischen auch geändert: Willi und Erika Fischer, Herbert und Karola Pütz, Josef und Resi Schmitz sowie Peter-Hugo Richerzhagen.
Die Lagerhalle in Bengelshagen hatte in den ersten Jahren genügend Kapazität und Bruno konnte mit seinem Maschinenpark tatkräftig unterstützen. Besonders angenehm war die Möglichkeit, direkt vor Ort für die Fahrt in die Ukraine und nach Moldawien beladen zu können. So mussten die Kartons nicht noch einmal zur Verladestelle transportiert werden. Schnell fand sich auch eine Gruppe von Rentnern aus unserer Kolpingsfamilie, die die Verladung auf den Lkw übernahm.
Wie geht es weiter?
Durch den immer größer werdenden Erfolg des ,,Hofbasars in Bengelshagen” (Lichtbrücke) wurde die Lagerhalle zu klein. Weiterhin machte eine erhöhte Luftfeuchtigkeit die Lagerung der Kleidungsstücke schwierig. 2012 wurde nach einem neuen Lagerraum Ausschau gehalten. Im September 2012 wurde Willi Fischer und Josef Schmitz auf dem ehemaligen ,,Münker-Gelände” in Lindlar-Altenlinde fündig.
Nach Besichtigung der geeigneten Räumlichkeit stimmte der Eigentümer der Halle (möchte nicht genannt werden) zu. Nachdem er erfahren hatte, dass die Nutzung für einen guten Zweck gebraucht wird überließ er der Kolpingsfamilie Frielingsdorf den Lagerraum mietfrei.
Ein neuer Lagerraum
Nachdem nun im Jahr 2015 das „Münker-Gelände“ in Lindlar-Altenlinde von seinen damaligen Eigentümern verkauft wurde (nach Abriss der Gewerbehallen wirdl hier ein Wohngebiet entstehen) musste man schweren Herzens den Lagerraum aufgeben und sich abermals auf die Suche nach einer neuen Lagermöglichkeit machen.
Diese wurde im Januar 2016 im Untergeschoss eines Wohnhauses im Lindlarer Ortskern gefunden, auch diese Räumlichkeiten wurde uns von den Vermietern kostenfrei zur Nutzung überlassen. Seit Januar 2016 hat Birgit Kötter die Organisation der Pack- und Lagerarbeiten von Erika und Willi Fischer übernommen, welche diese seit den Anfängen (seit mehr als 24 Jahren) innehatten.
Lagerraum im Lindlarer Oritskern
Da die Wohnstraße des Lagerraumes mit einem LKW-Sattelaufleger nicht angefahren werden kann, mussten die zu verladenen Kartons aus dem Lagerraum heraus auf andere Fahrzeige (Traktor mit Anhänger) verladen werden und mit diesen dann zu der Stelle, an welcher der LKW beladen wird., verfahren und somit eingeladen werden.
Da diese Prozedur sehr umständlich und zeitaufwändig war, wurde abermals nach einem anderen, besser anzufahrenden Lagerraum gesucht. Dieser wurde im Sommer 2016 gefunden und ab Herbst 2016 steht nun eine Doppelgarage des DRK in Scheel zur Verfügung.
Insgesamt wurden in den Monaten Januar 2016 bis Ende Januar 2017 800 Kartons mit Altkleidern gepackt, diese wurden Anfang Februar 2017 verladen und von Bernd Kind mit weiteren Kartons von anderen Kolpingsfamilien nach Moldawien gebracht. Bis Ende des Jahres 2017 konnten weitere 550 Kartons mit Altkleidern sortiert, gepackt und auf den Transport nach Modalwien gebracht werden.
Ein Bericht der Kölnischen Rundschau/Bergische Landeszeitung aus dem Februar 2019 über unsere Altkleidersammlung: