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Kolpingsfamilie

Friedenfels

Portrait Adolf Kolping
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Rückblick

Rückblick 2021

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Gedenktag am 27. November 2021

Höhepunkt im Jahresprogramm der Kolpingsfamilie Friedenfels ist stets der Kolpinggedenktag.
Im von Präses Pfarrer Joseph zelebrierten Gottesdienst zum Vorabend des 1. Advent mit dem Leitwort „Hoffnung – trotz allem“ wurde dem Verbandgründers Adolph Kolping gedacht.
Die geplante Ehrung langjähriger Mitglieder musste leider wegen entschuldigter Abwesenheiten der Jubilare entfallen.


Vortrag am 19. Oktober 2021

„Der Klimawandel – Eine Herausforderung auch für mich?!“
Bildungsreferent Bernhard Suttner aus Windberg (Landkreis Straubing-Bogen) fordert zu entschiedenem Klimaschutz auf:
Mit drei großen „E“ in die Zukunft: Einsparung, Effizienzsteigerung und erneuerbaren Energien

„Wir befinden uns derzeit beim Klimaschutz in einer problematischen Phase, nicht nur weil sich die Lage wirklich zuspitzt, sondern vor allem auch, weil viele Menschen die Probleme für nicht mehr lösbar halten.“ Mit diesen Worten leitete Bernhard Suttner sein Referat bei der Kolpingfamilie ein.
Papst Franziskus habe in seiner Enzyklika „Laudato Si´“ nicht nur Gleichgültigkeit und Leugnung des Klimaproblems, sondern auch blindes Vertrauen auf neue Techniken und die „bequeme Resignation“ verurteilt. Aufgabe aller Menschen, insbesondere aller Christinnen und Christen sei es, den eigenen Lebensstil klimafreundlich umzugestalten und vor allem auch alle sinnvollen politischen Bemühungen für die Zukunftssicherung zu unterstützen. „Wir werden den von uns Menschen verursachten Treibhauseffekt nicht mehr ganz verhindern können – aber wir können unseren Enkelkindern die Hölle auf Erden ersparen“ meinte Suttner. Wenn wir aber heute nichts ändern, sondern einfach im Gewohnten verharren, dann steuere der Planet auf eine Überhitzung von bis zu 5 Grad zu. „In einer solchen Welt möchte niemand leben, weil ganze Länder und halbe Kontinente unbewohnbar werden.“

Leider stehe das vielfältige Reden über die Klimagefahren in keinem Verhältnis zum Handeln. Viele Menschen würden zwar regelmäßig die Kleidermode wechseln, eine schickere Küche einbauen lassen, ein Designersofa ins Wohnzimmer und einen Pool in den Garten stellen, die PS-Zahl ihres Autos erhöhen, die Urlaubsziele immer anspruchsvoller auswählen… aber kaum etwas für die Modernisierung der Heizung oder für die Wärmedämmung tun. In Europa sei jeder Bürger im Durchschnitt für rund 10 Tonnen klimaschädlicher Emissionen (Kohlendioxid, Methan und Lachgas) pro Jahr verantwortlich. Verträglich für das Weltklima wären aber nur 2 Tonnen. Wenn es nicht so zynisch wäre müsste man sagen: „Gut, dass so viele Menschen auf der Welt extrem arm sind, denn die können sich hohen Aufwand nicht leisten, so dass sie weit weniger als 2 Tonnen des Klimaschadstoffs verursachen und so die hohen Emissionen der Reicheren ausgleichen.“ Menschen mit Gerechtigkeitssinn dürften aber so nicht denken. „Wir in den Industriestaaten müssen rasch runter von den hohen Verbräuchen, damit die Ärmsten der Armen ihren Bedarf erhöhen können – ohne dass der Globus kollabiert.“

Ab sofort müssten sich alle Einzelpersonen, Familien, Firmen und politische Gremien an den drei großen „E“ der Transformation orientieren: Einsparung, Effizienzsteigerung und erneuerbare Energien müssten Verschwendung, veraltete Technik und fossile Energie ersetzen. Unverzichtbar sei aber auch die sog. „Suffizienz“, also eine Haltung des rechten Maßes und der Genügsamkeit: „Es gibt kein Menschenrecht auf die andauernde Konsumparty, auf Ferntourismus und Billigklamotten!“ Wirklich „gutes Leben“ werde von anderen Werten als dem ständigen Massenkonsum gesichert.


Altkleidersammlung 18. September 2021

Durch den Einsatz vieler fleißiger Hände innerhalb weniger Stunden wurde bei der diesjährigen Aktion mit fast 2,4 Tonnen gesammelter Altkleider und Schuhe ein gutes Ergebnis erreicht. Mit dem daraus erzielten Erlös können viele gemeinnützige und caritative Projekte unterstützt werden, ob im internationalen Bereich oder auch im Diözesanverband Regensburg. „Es ist nicht selbstverständlich, dass es bei uns in Friedenfels gelingt, diese Aktion seit Jahrzenten immer wieder durchzuführen. Das ist vor allem das Verdienst derjenigen, die seit vielen Jahren die Sammlung verantwortlich organisieren, durchführen und tatkräftig helfen“, sagte 1. Vorsitzender Reiner Gärtner.
Er bedankte sich sowohl bei den Spendern der Altkleider und Schuhe als auch bei den jungen Sammlern Lukas Schultes, Manuel Schmidt, Johannes Schraml, Kai-Ian und Korbinian Weidner sowie bei den ehrenamtlichen Fahrern Martin Bischof und Bernhard Schmidt.
Um die Hygienevorschriften wegen der Corona-Pandemie einzuhalten und den Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen Personen sicherzustellen, konnte Gärtner leider erneut nicht alle eigentlich zur Verfügung stehenden freiwilligen Helferinnen und Helfer einsetzen.
Anerkennung galt der Schloßbrauerei für die Überlassung des LKW’s und der Getränkespende sowie auch der Gemeinde Friedenfels, die für die Sammlung ebenfalls ein Fahrzeug zur Verfügung stellte.


Familienwochenende v. 23. - 25.07.2021

18 Kinder, Jugendliche und Erwachsene erlebten vom 23. bis 25. Juli im Kolping-Ferienhaus „Haus Bayerischer Wald“ in Lambach ein erholsames Wochenende, das sicherlich – nicht nur aufgrund der aktuellen Situation – als „Zeit, die gut tat!“ in Erinnerung bleiben wird.
In der Ferienstätte waren für „viel Zeit füreinander“ unter Einhaltung aller geltenden Corona Schutz- und Hygienemaßnahmen die besten Voraussetzungen geschaffen.

Die Familien wanderten entweder am Samstagvormittag auf den „Osser“ und verbrachten am Nachmittag im Erlebnisbad in Lam sonnige Stunden oder nutzten den gesamten Tag die vielfältigen Freizeitangebote am Waldwipfelweg in St. Englmar.

Aber auch sonst gab es für die Kinder im Ferienhaus viele Spielmöglichkeiten: Minigolfanlage, Kicker, Turnhalle, Piratenschiff, „Verstecken spielen“ usw.

Jeweils nach dem Abendessen am Freitag und Samstag trafen sich alle zu einem kleinen geistlichen Impuls. Erster Vorsitzender Reiner Gärtner hatte hierfür zum Thema „Zusammen sind WIR die Familie Gottes“ und zur Frage „Ist Beten schwierig oder einfach?“ entsprechende Geschichten, Aufgaben, Lieder, Texte und Gebete vorbereitet.

Am Sonntag hielt Diözesanpräses Karl-Dieter Schmidt in der Hauskapelle einen Gottesdienst. Als Ministrantinnen durften Maria und Christina Schraml mitwirken. Nach dem gemeinsamen Mittagessen endete die gelungene Freizeit und die Familien machten sich auf den Heimweg. Wie immer war es ein lustiges und entspannendes Wochenende mit Spiel, Spaß und „BeSINNung“.


Bezirks-Wallfahrt am 11. Juli 2021

Die Wallfahrtskirche „Maria Hilf“ in Fuchsmühl war Ziel der sechsten Wallfahrt der Kolpingsfamilien im Bezirk Tirschenreuth.Am Sonntag um 9 Uhr zog die Prozession von der Wiesauer Kreuzbergkirche los, hinauf in den Wallfahrtsort Fuchsmühl. Dort feierten die Gläubigen zusammen mit Pater Martin einen Gottesdienst. Mit einem gemeinsamen Mittagessen im Restaurant „Zum Hackelstein“ klang die Bezirkswallfahrt aus.


Vortrag am 22. Juni 2021

Endlich, nach 16 Monaten corona-bedingter Zwangspause, konnte wieder ein Vortragsabend – unter Beachtung strenger Abstands- und Hygienevorschriften – angeboten werden.
Mit der Frage „Wie viel Sklaven arbeiten für mich auf der Welt?“ war der Vortrag überschrieben.
Den Blick auf den Frühstückstisch nutzte Referent Friedrich Wölfl aus Pechbrunn als Einstieg: Orangensaft, Kaffee, Schokocreme, bereit liegen schon Handy und Autoschlüssel. An wenigen Beispielen veranschaulichte der Studiendirektor a.D. Zusammenhänge zwischen unserem Lebensstil und Arbeitsbedingungen in aller Welt.

Die Antwort auf die provokante Themafrage, wie viele Sklaven sich jeder von uns hält, setzt Wissen um die Lieferketten voraus: Kakaobohnen aus Westafrika, Orangen aus Brasilien, Kaffee aus Süd- und Mittelamerika, Coltan für Akkus und Elektronik aus Afrika, T-Shirts aus Asien. Das „Ausquetschen“ von Zulieferern führt in vielen Ländern zu sklavenähnlichen Arbeitsverhältnissen. Es fehlt an Standards bei Löhnen und sozialer Absicherung, es gelten die „Gesetze des Marktes“, ohne Folgen bleibt die Missachtung von Menschenrechten. Die Folgen sind Kinderarbeit ebenso wie Zwangsarbeit, wohnungslose Wanderarbeiter ebenso wie Menschenhandel, Armut ebenso wie Hunger, geringe Lebenserwartung oder Fluchtbewegungen.

Es gehe ihm nicht darum, Mitleid, Betroffenheit oder Gewissensbisse zu erzeugen, so der Referent, vielmehr um Kenntnisse über hochkomplexe Zusammenhänge und um Einsichten. Dass sie nicht sofort zu verändertem Verhalten führen, habe die Verhaltensökonomik gut erforscht. Man sollte aber doch um die Mechanismen auf den globalen Märkten Bescheid wissen, aber auch um die Verdrängungsmecha-nismen, die wir – falls wir uns dazu Gedanken machen – in unseren Köpfen gerne in Gang setzen. Fair-trade-Artikel und faire Lieferketten nehmen zu, machen aber dennoch auf dem Markt nur einen verschwindenden Anteil aus.

Wie kann man jetzt den „persönlichen Sklavenabdruck“ ermitteln, wenn auch nur annäherungsweise? An der Online-Software slavefootprint.org kann man sich testen: Anhand von Fragenpaketen zu Wohnen, Essen, Freizeitverhalten, Kleidung, Mediennutzung oder Medikamenten werden die individuellen Lebensumstände und das Konsumverhalten ermittelt. Die Software ermittelt dann – natürlich nur als Annäherungswert – eine Anzahl von Personen, die in Folge dieses Konsumverhaltens in sklavenähnliche Arbeitsverhältnisse gezwungen werden. Überraschend dabei, dass wir solche Bedingungen auch in der Europäischen Union dulden, weil einzelne Länder weder bei Mindestlöhnen noch bei sozialen Standards auf ein Existenzminimum achten.

Kann das aktuell verabschiedete „Lieferkettengesetz“ eine Lösung sein? In der sich anschließenden lebhaften Diskussion blieben mehrere Zuhörer skeptisch. Aber immerhin könnte die verlangte Sorgfaltspflicht bei Unternehmen und Konsumenten ein stärkeres Bewusstsein von den Zusammenhängen fördern. Kontrovers diskutiert wurde auch die Chance, über die sowieso schwierig zu erreichenden Verhaltensänderungen bei uns die sklavenähnlichen Verhältnisse zu verändern. Ergänzend dazu schlug Pater Joseph vor, ob nicht über die Förderung von Genossenschaften, Erzeugerkooperationen und Mikrokrediten in Afrika und Asien langfristig dort einen fairen Markt ermöglichen würden: Neben staatlichen Regelungen könnten Produktionsmöglichkeiten, Handel und Gewerbe und Konsum vor Ort die sklavenähnliche Verhältnisse verringern helfen.