„Der Klimawandel – Eine Herausforderung auch für mich?!“
Bildungsreferent Bernhard Suttner aus Windberg (Landkreis Straubing-Bogen) fordert zu entschiedenem Klimaschutz auf:
Mit drei großen „E“ in die Zukunft: Einsparung, Effizienzsteigerung und erneuerbaren Energien
„Wir befinden uns derzeit beim Klimaschutz in einer problematischen Phase, nicht nur weil sich die Lage wirklich zuspitzt, sondern vor allem auch, weil viele Menschen die Probleme für nicht mehr lösbar halten.“ Mit diesen Worten leitete Bernhard Suttner sein Referat bei der Kolpingfamilie ein.
Papst Franziskus habe in seiner Enzyklika „Laudato Si´“ nicht nur Gleichgültigkeit und Leugnung des Klimaproblems, sondern auch blindes Vertrauen auf neue Techniken und die „bequeme Resignation“ verurteilt. Aufgabe aller Menschen, insbesondere aller Christinnen und Christen sei es, den eigenen Lebensstil klimafreundlich umzugestalten und vor allem auch alle sinnvollen politischen Bemühungen für die Zukunftssicherung zu unterstützen. „Wir werden den von uns Menschen verursachten Treibhauseffekt nicht mehr ganz verhindern können – aber wir können unseren Enkelkindern die Hölle auf Erden ersparen“ meinte Suttner. Wenn wir aber heute nichts ändern, sondern einfach im Gewohnten verharren, dann steuere der Planet auf eine Überhitzung von bis zu 5 Grad zu. „In einer solchen Welt möchte niemand leben, weil ganze Länder und halbe Kontinente unbewohnbar werden.“
Leider stehe das vielfältige Reden über die Klimagefahren in keinem Verhältnis zum Handeln. Viele Menschen würden zwar regelmäßig die Kleidermode wechseln, eine schickere Küche einbauen lassen, ein Designersofa ins Wohnzimmer und einen Pool in den Garten stellen, die PS-Zahl ihres Autos erhöhen, die Urlaubsziele immer anspruchsvoller auswählen… aber kaum etwas für die Modernisierung der Heizung oder für die Wärmedämmung tun. In Europa sei jeder Bürger im Durchschnitt für rund 10 Tonnen klimaschädlicher Emissionen (Kohlendioxid, Methan und Lachgas) pro Jahr verantwortlich. Verträglich für das Weltklima wären aber nur 2 Tonnen. Wenn es nicht so zynisch wäre müsste man sagen: „Gut, dass so viele Menschen auf der Welt extrem arm sind, denn die können sich hohen Aufwand nicht leisten, so dass sie weit weniger als 2 Tonnen des Klimaschadstoffs verursachen und so die hohen Emissionen der Reicheren ausgleichen.“ Menschen mit Gerechtigkeitssinn dürften aber so nicht denken. „Wir in den Industriestaaten müssen rasch runter von den hohen Verbräuchen, damit die Ärmsten der Armen ihren Bedarf erhöhen können – ohne dass der Globus kollabiert.“
Ab sofort müssten sich alle Einzelpersonen, Familien, Firmen und politische Gremien an den drei großen „E“ der Transformation orientieren: Einsparung, Effizienzsteigerung und erneuerbare Energien müssten Verschwendung, veraltete Technik und fossile Energie ersetzen. Unverzichtbar sei aber auch die sog. „Suffizienz“, also eine Haltung des rechten Maßes und der Genügsamkeit: „Es gibt kein Menschenrecht auf die andauernde Konsumparty, auf Ferntourismus und Billigklamotten!“ Wirklich „gutes Leben“ werde von anderen Werten als dem ständigen Massenkonsum gesichert.