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Kolpingsfamilie

Reichenbach

Portrait Adolf Kolping
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Eine Zeit für uns - Bezirksveranstaltung am 10.03.2024

veröffentlicht am

„Ein Tag für uns“ – unter diesem Motto hatte der Kolpingbezirk Ettlingen-Karlsruhe am 10. März 2024 ins Theresienhaus Malsch eingeladen. Die Bewirtung mit Kaffee und einem leckeren, reichhaltigen Kuchenbuffet durch die Kolpingsfamilie Malsch wurde durch die frühlingshafte Dekoration des Saales umrahmt. Die Konferation des Nachmittags übernahm Ute Rauber, geistliche Leiterin des Kolpingbezirks Ettlingen Karlsruhe. Kurt Kramer, Architekt, Glockensachverständiger und Glockeninspektor der Erzdiözese Freiburg und Autor von ca. 50 Büchern zum Thema Glocken spannte in seinem fesselnden Vortrag mit dem Titel „Wenn Glocken erzählen“ einen weiten Bogen über die Geschichte der Glockengießerei. Ausgehend von den Ursprüngen der Herstellung ovaler Glocken in China vor rund 5000 Jahren, wo die Glocken bereits als Symbole himmlischer Harmonie galten, über die Reiterhorden der Skythen und der orientalischen Nomaden, über die jüdische Kultur und das Mittelalter bis in die Gegenwart wurden Bilder, Text- und Tondokumente präsentiert.

Von den dumpfen Klängen der in Irland entwickelten eisernen Glocken mit Bronzeüberzug, die mit der Christianisierung Mitteleuropas durch den Hl. Kolumban, Gallus und Eustasius bis nach Murnau gelangten und der ältesten bekannten „Bürgliglocke“aus Bronze, die um 1050 n.Chr. im Kloster Reichenau gegossen wurde, wurden Bilder vieler Glocken aus ganz Europa vorgestellt und eindrucksvoll mit ihren Klängen untermalt. Sie stellen teils seit Jahrhunderten die Angelpunkte der christlich abendländischen Kultur dar. Die Hosiannaglocke des Freiburger Münsters, die Gloriosa des Erfurter Doms, die Emanuelle von Notre Dame in Paris und die Sigismundglocke des Krakauer Doms sind nur einige Beispiele.

Die Zerstörung von über 250000 Glocken während der beiden Weltkriege zugunsten der Rüstungsindustrie, die Einschränkungen des Glockenläutens während der Zeit des Nationalsozialismus und authentische Bilder des Hamburger Glockenfriedhofes mit Tausenden zerstörter Glocken belegten die Worte Alexander Solschenizyns, dass der Mensch durch den Verlust des Geläutes der Glocken sich zu einer vierbeinigen Kreatur zurück zu entwickeln droht.

Den Ausklang des Nachmittags bildete der Gottesdienst in St. Cyriak, der von Diözesanpräses Rainer Auer zelebriert wurde.

Bericht K. Marschar, Kolpingsfamilie Ettlingen

 

Titelbild:

Glocke Hosanna Freiburger Münster

Foto: Kurt Kramer