Chronik
Chronik – anlässlich des Empfangs zum 90-jährigen Bestehen der Kolpingsfamilie Reichenbach
Von der Gründung bis zum Jahr 2016
1926 – 2016 90 Jahre Kolpingsfamilie Reichenbach
Kurz zur Person Adolph Kolpings (1813 – 1865)
Zur Person Adolph Kolpings
Er war Priester, Sozialreformer, Publizist, Seelsorger und „Gesellenvater“ – alle diese Tätigkeiten kennzeichnen den Menschen Adolph Kolping, der von 1813 bis 1865 gelebt hat. Als Wegbereiter der Gesellenvereine gab er den Handwerksgesellen im 19. Jahrhundert ein „Zuhause“. Durch sein Wirken wird er Mitbegründer der katholischen Sozialbewegung und zugleich Wegbereiter der katholischen Soziallehre.
Die Geschichte der Kolpingsfamilie Reichenbach – Streiflichter
So waren auch in Reichenbach 30 Jungmänner vom Werk und der Lehre Adolph Kolpings überzeugt und gründeten in einer politisch wie wirtschaftlich schwierigen Nachinflationszeit nach dem Ersten Weltkrieg am 5. Oktober 1926, nachdem immer wieder Versuche scheiterten, den katholischen Jugend- und Gesellenverein Reichenbach und ließen sich auf das Kolping-Programm verpflichten. Zunächst konnten nur ledige Handwerksgesellen Mitglied in den Gesellenvereinen werden.
Das Amt des ersten Seniors –so wurde damals der Vorsitzende bezeichnet- übernahm Leopold Ochs und der damalige Reichenbacher Pfarrer Otto Schleinzer war als erster Präses der geistige Lenker in der schwierigen Aufbauphase des Vereins.
Die Gründungsmitglieder trafen sich zu Versammlungen, die neben der Unterhaltung vor allem der Weiterbildung dienten.
Innerhalb des neugegründeten Gesellenvereins schlossen sich die sportlich interessierten Mitglieder zusammen, um 1927 die katholische DJK (Deutsche Jungendkraft) Reichenbach zu gründen.
1931 übernahm der neue Pfarrer von Reichenbach, der Hochwürdige Herr Dekan Karl Walter das Präsesamt.
Bis ins Jahr 1934 wurden alle Zusammenkünfte Versammlungen detailliert protokolliert. Das Protokollbuch aus der Anfangszeit, samt Gründungsprotokoll, ist noch vollständig erhalten.
Die politischen Wirren durch die Machtübernahme der Nationalsozialistischen Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) unter Adolf Hitler im Jahr 1933 gingen auch am Kolpingwerk und am Jugend- und Gesellenverein Reichenbach nicht spurlos vorbei.
Die diskriminierende Verfügung über das Verbot der Doppelmitgliedschaft in ‚staatsgefährlichen’ katholischen Berufsvereinen wie den Gesellenvereinen und der Arbeitsfront zwang viele treue Kolpingbrüder zum Austritt.
Die Mitglieder katholischer Berufsvereine wurden vor die Wahl gestellt, entweder Ihren Vereinen treu zu bleiben oder auf die Mitgliedschaft in der Arbeitsfront mit all ihren dort gebotenen materiellen und berufsfördernden Möglichkeiten zu verzichten.
In Anbetracht der politischen Verhältnisse war es von da an unmöglich, die Vereinsarbeit in gewohnter Weise aufrecht zu erhalten. So ist es auch zu erklären, dass die vorerst letzte Generalversammlung nach der Machtübernahme der NSDAP am 05.10.1934 protokolliert wurde und danach zunächst keine Einträge im Protokollbuch mehr erfolgten. Denn von da an fristete der junge Verein bis zum Zusammenbruch des Dritten Reiches 1945 ein Dasein im Untergrund.
Trotz der schwierigen Verhältnisse gab es aber immer noch einige Kolpingmitglieder die den Kolpinggedanken in dieser Zeit wach hielten.
Im Protokollbuch, welches von den verbliebenen Kolpingbrüdern während des Krieges aufbewahrt wurde, finden die Aufzeichnungen im Jahr dann 1946 Ihre Fortführung.
Aus dieser Zeit stammt auch die Kolpingbüste, die anlässlich einer Aufnahmefeier im Mai 1946 gefertigt und von Malermeister Helmut Scheib 2001 renoviert wurde.
Im Dezember 1946 war dann die Geburtsstunde des Nachkriegskolpingwerkes. Von da an wurde die bisher verwendete Bezeichnung ‚Katholischer Gesellenverein’ in ‚Kolpingsfamilie’ umgewandelt. Jetzt war auch Selbständigen und Verheirateten die Mitgliedschaft in der Kolpingsfamilie möglich.
Josef Kraft übernahm in Reichenbach das Amt des Seniors und leistete maßgeblich die Aufbauarbeit. Ein Augenmerk richtete der wieder erstarkte Verein insbesondere auf die Arbeit mit der Jugend und den Jungen Erwachsenen.
So gründete 1947 Werner Kraft eine Jugendgruppe, welche 1951 geschlossen in die Kolpingsfamilie eingetreten ist. In diese Zeit fiel unter seiner Leitung auch der Bau eines Jugendheims, das fortan als Versammlungsraum für die Jugend diente. Ein lang ersehnter Wunsch ging damit in Erfüllung.
Nach Jahren des Aufbaus übernahm im Jahre 1952 Herbert Becker als Senior den Vorsitz unserer Kolpingsfamilie, nachdem sich zunächst niemand fand, der die Führung übernehmen wollte. 1956 wurde er Alt-Senior und sein Bruder Josef Becker führte dieses Amt fort. Am 2. Dezember 1956 feierte man das 30-jährige Vereinsjubiläum.
Regelmäßige Versammlungen für die Jugend und die Erwachsenen mit Bildungsthemen, Brettspielen, Theateraufführungen, Faschingsveranstaltungen, Ausflüge und Feiern prägten das Jahresprogramm in dieser sehr aktiven Zeit.
Die größeren Veranstaltungen wurden von der vereinseigenen Mandolinengruppe umrahmt.
Erstaunlich aktiv verliefen die folgenden Vereinsjahre, die auch wesentlich von der Gestaltungskraft des Präses Dekan Karl Walter geprägt waren. Zahlreiche seiner Vorträge über Kolping, Bildung, Beruf, Ehe, Familie und Kirche füllten die Veranstaltungen mit Inhalt. Seine Vorträge über die Reichenbacher Ortsgeschichte waren außerdem sehr beliebt. Wichtig war ihm, dass die Kolpingbrüder immer wieder Informationen zum Kolpingwerk und zu den Prinzipien Adolph Kolpings erhielten und welcher wichtige Auftrag für die Mitglieder in der Gesellschaft damit verbunden war.
Immer wieder berichteten auch Mitglieder von Ihren überwiegend handwerklichen Berufen und brachten sich so aktiv und mit Stolz ein.
Auch Rektor Riedel und die Lehrer Rück und Busselmeier waren mit ihren Bildungsvorträgen gern gesehene Referenten bei den Veranstaltungen der Kolpingsfamilie. Damit nahm der Verein seinen Bildungsauftrag nicht nur im kirchlichen Bereich und nicht nur für seine Mitglieder, sondern auch für die ganze Bevölkerung wahr.
Dies zeigt, welche wichtige Position die Kolpingsfamilie mit Ihren Kolpingsöhnen in Kirche und Gesellschaft eingenommen hatte und welche wertvolle Aufgabe sie wahrgenommen hat.
Aber auch der gesellige Aspekt kam dazwischen bei den gemütlichen Abenden mit Quiz und Brettspielen nicht zu kurz.
Die Mitgliederzahl stieg kontinuierlich an. Bei den jährlichen Aufnahmefeiern konnten regelmäßig um die 10 Jungmänner aus den Jugendgruppen in der Kolpingsfamilie aufgenommen werden.
Auch sportliche Aktivitäten spielten eine wichtige Rolle im Vereinsleben. Es wird in den Protokollen immer wieder ausführlich von Fußballspielen der Kolpingsfamile gegen die örtlichen Vereine wie zum Beispiel den Gesangverein, Musikverein oder die Feuerwehr berichtet. Die Teilnahme bei den Ortsturnieren des TSV Reichenbach war obligatorisch. Später entdeckte man auch das Tischtennisspiel für sich und trug Turniere und Spiele gegen Kolpingsfamilien im Bezirk aus. Mit diesen traf man sich auch regelmäßig zum Austausch und zum gemütlichen Beisammensein und besuchte diese bei großen Jubiläen.
Und 1960 „wanderte eine große Anzahl nach Busenbach ins Clubhaus um mit der dort neu gegründeten Kolpingsfamilie Freundschaftsbande zu knüpfen. Man wechselte freundliche Worte, sang Lieder und saß lange bei Bier und Wein“, ist in einem Protokoll zu lesen.
Der Anfang einer freundschaftlichen Beziehung, die bis heute, in unserer zwischenzeitlich gemeinsamen Kirchengemeinde, anhält.
Überhaupt ging der Blick immer mehr über die Ortsgrenzen hinaus. Konferenzen auf Diözesan- und Bezirksebene wurden vom Senior besucht, um sich auszutauschen und Bericht über die eigene Kolpingsarbeit zu erstatten und wichtige Informationen zu erhalten.
So stellte man sich dann im Jahr 1966 bei einer Zusammenkunft in Ettlingen, nach Jahren des Aufschwungs und in einer zwischenzeitlich veränderten Gesellschaft mit einer Wirtschaft im Aufwärtstrend, auch die Frage:
„Hat die Kolpingsfamilie heute noch Zukunft?“
Die Mitgliederzahlen stagnierten plötzlich oder gingen zurück, die Versammlungen waren häufig nur noch von Alt-Kolping besucht, ein Auseinandersetzen der Jugend mit den Zielen und Aufgaben der Kolpingsfamilie fehlte und allen Orten gab es Nachwuchsprobleme.
Vielleicht war auch dies Grund dafür, dass die Zentralversammlung vor 50 Jahren, im Jahr 1966 in Würzburg grünes Licht für die Aufnahme von Frauen gab.
Zwar gab es in Reichenbach immer öfter Versammlungen, zu denen auch Frauen und Mädchen eingeladen wurden, bis zur Aufnahme der ersten Frau dauerte es aber dennoch einige Jahre.
Mit der Erweiterung der Kirche im Jahr 1966 konnte man den alten Pfarrsaal unter der Kirche für Versammlungen und Veranstaltungen nutzen und musste sich nicht mehr in den Gasträumen der Wirtschaften versammeln. Nach dem Bau des Pfarrzentrums 1980 durfte man dann sogar im eigens eingerichteten Kolpingzimmer fortan seine Sitzungen abhalten und hat bis heute in diesem Gebäude, wenn auch zwischenzeitlich in neuen Räumen, einen festen Platz gefunden.
1968 wurde Dekan Karl Walter vom Generalpräses zum Ehrenpräses der Kolpingsfamilie ernannt, bevor er nach 38-jähriger seelsorgerischer Tätigkeit in Reichenbach –auch als Präses- in den Ruhestand verabschiedet wurde.
1970 wurde der Namensgeber dieses Hauses, Pfarrer Ernst Kneis neuer Präses der Kolpingsfamilie.
Mit ihm wurde immer mehr ein Schwerpunkt auf die Familie gelegt: Familienkreise bildeten sich und die jungen Familien trafen sich mit ihm zu Vortragsabenden. Mädchen und Jungen lud er ein zu Diskussionsgesprächen.
Auch die Erwachsenenbildung in der Pfarrgemeinde war in dieser Zeit weiterhin Aufgabe der Kolpingsfamilie.
Herbert Becker übernahm 1972, nach mehreren Wechseln im Amt des Seniors, kommissarisch dieses Amt um bei der folgenden Generalversammlung im Jahr 1973, nach Änderung der Verbandssatzung, zum ersten Vorsitzenden gewählt zu werden.
Bisher wurden die Direktiven hauptsächlich durch den Präses in Zusammenarbeit mit dem Senior ausgearbeitet. Von nun an trägt der Laienvorsitzende die Hauptverantwortung. Der Präses behält weiterhin die geistige Führung.
1976 konnte über zwei Tage das 50-jährige Vereinsjubiläum gefeiert werden
Auch danach war die Kolpingsfamilie Reichenbach weiter vielfältig aktiv.
Bildungsvorträge und Vorträge von Bürgermeister und Kolpingbruder Alfred Ohl, Ausflüge und Fahrten, Familienfreizeiten, Familiengrillfeste, Kappenabende und Kostümbälle, Kleidersammlungen, Emmausspaziergänge, Betstunden am Gründonnerstag, Nikolausdienst, Kolpinggedenkgottesdienste, Adventsfeiern, später auch Lichtbildervorträge über Urlaubsreisen und vieles mehr prägten in den 70er und 80er Jahren das Vereinsgeschehen.
Am 25.01.1982 konnte man die erste Generalversammlung im neuen Kolpingzimmer im Pfarrzentrum abhalten. Im selben Jahr fand eine weitere Premiere statt: Mit der Kolpingsfamilie Busenbach und dem evangelischen Diakonieverein war man beim ersten Kurparkfest gemeinsam am Start.
Bei einer Pflanzaktion im Jahr 1983 wurde anstelle eines alten abgestorbenen Baumes ein neuer junger Kastanienbaum vor dem Hauptportal der Kirche gepflanzt und dieser steht heute als stattlicher Baum und symbolisiert die Verwurzelung von Kolping und Kirche.
1985 löste Siegfried Becker den langjährigen Vorsitzenden und Motor des Vereins, Herbert Becker ab. Im folgenden Jahr wurde dann der erste Tanzkreis von Helmut Becker ins Leben gerufen. Nach dessen Tod wurde der Tanzkreis 1994 von Lydia und Siegfried Becker neu belebt. Unter deren Leitung treffen sich Paare seither 14-tägig zum Tanzen und geselligen Beisammensein. Der Tanzkreis ist zum festen Bestandteil und zum Aktivposten unserer Kolpingsfamilie geworden.
Wie in der Vergangenheit, waren die Kolpingprogramme auch in der Amtszeit von Siegfried Becker von typischen Kolpingthemen geprägt
Zum 60-jährigen Bestehen der Kolpingsfamilie fand 1986 ein Festbankett im Pfarrsaal und ein Jubiläumsgottesdienst mit Bezirkspräses Prof. Eichhorn statt.
1987 war es Thorsten Becker, der damals in der Jugendarbeit in der Pfarrgemeinde sehr aktiv war, der eine Gruppe Jungkolping ins Leben rief. In wöchentlichen Treffs kamen Jugendliche zu verschiedenen Aktivitäten zusammen. Vor allem das Theaterspiel wurde von ihm bei Kolping wieder belebt. So wurden wieder einige anspruchsvolle Kolpingtheater dargeboten. Positiver Effekt aus dem Theaterspiel war, dass viele aus dieser Gruppe, neue Kolping-Mitglieder wurden und der Kolpingjugend wieder ein Gesicht gaben
1988 besuchten Kolpingmitglieder erstmals die Volksschauspiele in Ötigheim. Deren Besuch wurde zu einer schönen Tradition, die bis heute gepflegt wird.
Im Rahmen des 150-jährigen Kirchenjubiläums wurde am 07.Mai 1989 zum ersten Mal die Fußwallfahrt für die Pfarrgemeinde nach Moosbronn durchgeführt. Die Organisation nahm von Anfang an die Kolpingsfamilie in die Hand. Bis heute ist es Wolfgang Hanel, der die Wallfahrt thematisch gestaltet. Sie ist fester Bestandteil im Frühjahrsprogramm der Pfarrgemeinde Reichenbach und erfreut sich inzwischen auch über die Pfarreigrenzen hinaus, großer Beliebtheit.
Anlässlich des Kirchengeburtstages errichtete die Kolpingsfamilie als Geschenk für die Pfarrgemeinde die Mariengrotte, welche bis zum heutigen Tag am Ende der Busenbacher Straße zum Beten und Verweilen einlädt.
Bei der Gründerversammlung der ‚Nachbarschaftshilfe e.V.‘ am 16.07.1990 war die Kolpingsfamilie Reichenbach als Gründungsmitglied dabei.
An Pfingsten 1991 fand unvergessene große Rom-Fahrt mit Teilnahme am Pfingsthochamt auf dem Petersplatz statt und im selben Jahr wurde am 27.10. in Rom Adolph Kolping von Papst Johannes Paul II selig gesprochen.
Die gestärkte Kolpingjugend war es, die 1993 bei der Durchführung des ersten großen Kinderfaschings im Kurhaus, der auf Anregung von Helmut Völkle durchgeführt wurde, maßgeblich beteiligt war.
Überhaupt war die Kolpingjugend-Gruppe von da an ein Aktivposten im Verein: noch im selben Jahr wird das Rätschen am Karfreitag von dieser Gruppe übernommen und so konnte diese alte und schöne Tradition weiter am Leben gehalten werden.
Die folgenden Jahre waren geprägt von Reisen, u. a. nach Verona, Kerpen, Köln und Wien, der Priesterweihe unseres Kolpingbruders Thorsten Becker, Theaterabenden der Kolpingjugend, dem Besuch der Katholikentage in Mainz und Leipzig geprägt.
Anlässlich des 70-Jährigen Bestehens stand 1996 die große Gala der Zauberkunst auf dem Programm und am Geburtstag unseres Verbandsgründers wurde der Festgottesdienst von Diözesanpräses Robert Henrich, Präses Ernst Kneis und Kaplan Thorsten Becker zelebriert.
Im Sommer 1998 wurde nach 29 Jahren GR, Pfr. Ernst Kneis zum Ehrenpräses ernannt und zugleich als Präses verabschiedet. Der neue Reichenbacher Pfarrer Joachim Greulich übernahm das Amt seines Vorgängers.
Unser Mitglied und Jugendbeauftragter Volker Schwab wurde 1999 zum Bezirksvorsitzenden ernannt und rückte später in den Diözesanvorstand Freiburg auf. Unter seiner Leitung nahmen Kolpingschwestern- und brüder aus Reichenbach am Kolpingtag 2000 in Köln teil.
Mit dem neuen Jahrtausend gab es auch im Vorstand epochale Veränderungen: Erstmals in der Vereinsgeschichte wurden mit Alexandra Huck und Tina Hellfeld zwei Frauen in dieses Gremium gewählt.
Einer der Höhepunkte in der Vereinsgeschichte war zweifellos im Jahr 2001 das 75-jährige Vereinsjubiläum. Die Kolpingsfamilie Reichenbach feierte als Veranstalter des Mittelbadischen Kolpingtages ihren Geburtstag. Den großen Festgottesdienst zelebrierte Thorsten Becker.
2001 scheidet Gerd Eble nach 25 Jahren als Schriftführer aus seinem Amt aus und 2002 wurde Siegfried Becker von Thomas Reichert aus der Kolpingjugend als 1. Vorsitzender abgelöst. Siegfried Becker gehörte von 1972 bis 2002 dem Vorstand an und war 17 Jahre davon 1. Vorsitzender.
Mit Ihm schied dann nach und nach die bisherige Verwaltung aus und überwiegend Mitglieder der Kolpingjugend rückten in den Vorstand auf.
2004 verließ der Präses Joachim Greulich Reichenbach und damit auch die Kolpingsfamilie und Pfr. Josef Dorbat übernahm das Präsesamt bis 2010.
Mit dem jungen Vorstand gab es eine Neuausrichtung, es wurden Strukturen geändert und Aufgabenschwerpunkte neu definiert.
Man hat es schließlich geschafft, Tradition zu bewahren und neue Akzente zu setzen.
Und heute?
Heute haben wir uns dem Wandel der Zeit angepasst und leiten die Geschicke des Vereins als Leitungsteam, um den Anforderungen unserer schnelllebigen Gesellschaft gerecht werden und alle Aufgaben bewältigen zu können. Dabei unterstützt uns unser Pastoralreferent Thomas Ries, der unser Ansprechpartner im Seelsorgeteam ist, wenn es um geistliche Belange geht.
Die Kolpingfamilie Reichenbach hat aktuell nahezu 140 Mitglieder, die den Gedanken Adolph Kolpings leben und lebendig halten.
Und so sind wir heute aktiv
Wir sind aktiver Teil der Kirchengemeinde Waldbronn-Karlsbad und haben uns für unsere Kolpingarbeit Tätigkeitsschwerpunkte vor allem in den Bereichen Jugend, Familie, Gesellschaft und Bildung gesetzt. So sind Mitglieder unserer Kolpingsfamilie bzw. der Kolpingjugend bei zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen engagiert.
Um nur einige zu nennen:
Da gibt es jedes Jahr den großen Kinderfasching im Kurhaus, das Karfreitagsrätschen und die Fußwallfahrt nach Moosbronn. Neben Fahrradwallfahrt für die Firmanden und Jugendlichen unserer Kirchengemeinde zählen auch die Teilnahme am Kurparkfest, Besichtigungen und Vorträge, sowie Ausflüge, zu unserem Programm. Daneben bieten wir –und das schon seit 1962- den Nikolausdienst für die Kinder an.
Auch die Teilnahme einiger Sportlicher bei den Deutschen Kolping-Fußballmeisterschaften sei an dieser Stelle erwähnt.
Jugendliche unserer Kolpingsfamilie engagieren sich bei den Ministranten, im Katholischen Offenen Treff (KaOT), oder bei den bekannten 72-Stunden-Aktionen des BDKJ.
Im Tanzkreis treffen sich regelmäßig Mitglieder, um sich am Tanzen und am geselligen Beisammensein zu erfreuen.
Darüber hinaus finden Aktionen und Veranstaltungen mit den Kolpingsfamilien des Bezirks Ettlingen-Karlsruhe statt. So wie kürzlich die Kolympingade in Ettlingenweier anlässlich der Olympischen Spiele 2016 in Rio.
Mit unseren Kolpingschwestern- und Brüdern aus Busenbach pflegen wir in unserer Kirchengemeinde ein freundschaftliches und partnerschaftliches Verhältnis. Ein Höhepunkt unserer verbindenden Arbeit war im letzten Jahr die Errichtung des Waldbronner Kolpingwegs zwischen Busenbach und Reichenbach, auch ein Symbol für das Zusammenwachsen, der Pfarreien in unserer neuen Kirchengemeinde.