Einem Häfnergesellen ist es zu verdanken, dass der Name und die Idee Adolph Kolpings in Kronach Fuß fassen konnten. Die soziale Frage, also die Auseinandersetzung mit den sozialen Missständen im Zuge der Industriellen Revolution in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wurde auch in den ländlichen Gebieten immer dringlicher. Für Adolph Kolping war die Antwort auf die soziale Frage klar: „Tut jeder in seinem Kreis das Beste, wird es bald in der Welt auch besser aussehen.“ Diesem Leitspruch Kolpings fühlte sich der Kronacher Häfnergeselle Adam Weber verpflichtet, als er nach Jahren der Wanderschaft wieder in seine Heimat kam. Dort suchte er sich Gleichgesinnte, die die Idee eines „Gesellenvereins“ teilten und schnell hatte sich ein kleiner Kreis von sieben jungen Männern zu einer festen Gruppe zusammengefunden. Am Josefstag, dem 19. März 1861, trafen sich die Sieben zur ersten gemeinsamen Kommunion. Von da an gab es regelmäßige Zusammenkünfte im „Wasserhof“, dem späteren „Gesellhaus“ bzw. „Katholischen Vereinshaus“. Als die Zahl der Gesellen auf über 20 angewachsen war, bildete man die erste Vorstandschaft, und der Kammmacher Lothar Papstmann aus der Zitterstraße wurde zum ersten Senior (Vorsitzenden) gewählt.
161 Jahre sind seit dem Josefstag 1861 vergangen, den die Kolpingsfamilie Kronach alljährlich als ihren Gründungstag feiert. Nachdem im vergangenen Jahr eine würdige Feier mit Gästen nicht möglich war, lädt die Kolpingsfamilie für den kommenden Samstag, 19.03.2022 zu ihrem 161 Gründungsfest ein. Die Feierlichkeiten beginnen mit einem Festgottesdienst in der Stadtpfarrkirche. Diesen feiert, in Vertretung des verhinderten Präses Teuchgräber, der Rektor des Kronacher Oblatenklosters, Pater Rudi Welscher mit den Mitgliedern und der Gemeinde. Im Anschluss an den Gottesdienst findet ein gemütlicher Festabend im Großen Saal des Schützenhauses statt. In diesem Rahmen werden Mitglieder für bis zu 70 jährige Treue zur Kolpingsfamilie geehrt. Außerdem freut sich die Kolpingsfamilie, eine große Zahl von neuen Mitgliedern aufnehmen zu können.
Ein besonderer Gast wird extra aus Köln, der Zentrale des Kolpingwerkes, nach Kronach kommen. Sigrid Stapel, Referentin für entwicklungspolitische Bildungsarbeit beim Internationalen Kolpingwerk, wird von der Arbeit des Kolpingwerkes auf allen Kontinenten der Erde berichten. Speziell wird sie dabei auch auf die Arbeit in der Ukraine eingehen und die Beiträge von Kolping International bei der Bekämpfung der Not nach Ausbruch des Krieges.
Die Jubiläumsfeier ist eine öffentliche Veranstaltung, zu der auch Gäste herzlich willkommen sind. Es gelten die bekannten Hygiene- und Zugangsregeln für den Gottesdienstbesuch sowie für die Gastronomie.
Festprogramm:
19.03.2022 17.30 Uhr Festgottesdienst in der Stadtpfarrkirche mit P. Rudi Welscher und der Kolping-Band
19 Uhr Jubiläumsabend im Schützenhaus mit Ehrungen und Neuaufnahmen