150 Jahre Kolping in Kronach

Operettenabend war ein voller Erfolg!

Drei junge, ausdrucksstarke Künstler, ein gutes Dutzende junger, motivierter Köche und knapp 20 Ohrwürmer aus dem großen Genre der Operette – so könnte das Erfolgsrezept für einen kurzweiligen Konzertabend lauten, wie ihn die Besucher bei „OPERette sich, wer kann“ am vergangenen Wochenende geboten bekamen. Die zahlreichen Besucher, die die Aula der Maximilian-von-Welsch-Realschule füllten erlebten einen Durchgang durch 100 Jahre Operettenmusik ergänzt durch kulinarische Köstlichkeiten aus der Schulküche der Realschule.

Mit „Heut geh ich zu Maxim“ aus Franz Lehárs „Die lustige Witwe“ hatte das Künstlertrio einen Auftakt gewählt, der ganz im Geschmack des Publikums lag. Sebastian Köchig, Absolvent der Hochschule für Musik in Würzburg und derzeit in Wien lebend, gab den Grafen Danilo mit so viel jugendlichem Charme und einer großen Portion Humor, dass er das Publikum sofort auf seiner Seite hatte. Dass ihm seine Gesangspartnerin Stephanie Simon hier in nichts nachsteht, konnte sie mit dem „Vilja-Lied“ sofort unter Beweis stellen. Die jungen und doch bereits sehr ausgereiften Stimmen ergänzten sich harmonisch, Mimik, Gestus und die ein oder andere Tanzeinlage komplettierten die Darbietung. Beide Sänger zeigten die große Bandbreite ihres Talentes sowohl im solistischen Bereich wie auch im Duett – das mit großer Leichtigkeit dargebrachte Ergebnis ihrer langjährigen Ausbildung bei verschiedensten Lehrern.

Ein großer Teil des Programms gehörte dabei den „Altmeistern“ der Wiener Operette, Franz Lehár, Emmerich Kálmán und Johann Strauss aus deren großen Werken Titel wie „Lippen schweigen“, „Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht“ oder „Ich lade gern mir Gäste ein“ erklangen. Den Vergleich mit den großen Künstlern, mit deren Stimme man die Titel kennt, scheuten die jungen Künstler dabei keineswegs. Ihre ausdrucksstarke Darbietung wurde jeweils mit großem Applaus bedacht und verleitete immer wieder den ein und anderen Besucher zum Mitsingen.

Dass in seinen Adern wohl doch ein gehöriger Anteil Wiener Blut fließt bewies Sebastian Köchig schließlich mit vier „Kreisler-Liedern“. Die hintergründigen, teilweise fast makabren Chansons des Wiener Komponisten, Kabarettisten und Schriftstellers feierten vor allem in den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts große Erfolge. Sebastian Köchig brachte sie, unterstützt von Stephanie Simon, ausdrucksstark auf die Bühne und hatte die Lacher am Ende genauso sicher wie den verdient großen Applaus.

Alice Dušková, Meisterklassenabsolventin an der Orgel und für ihr Orgelspiel bereits mehrfach ausgezeichnet, begleitete das Sängerduo den ganzen Abend am Flügel. Durch ihre zurückhaltende, einfühlsame Begleitung sowohl der Operettentitel wie der Lieder hatte sie einen großen Anteil am Erfolg des Konzertabends. Ergänzt wurde das musikalische Menu durch die kulinarischen Köstlichkeiten, die die Mitarbeiter der Schülerfirma der Realschule zusammen mit ihrer Lehrerin Jutta Dietzel vorbereitet hatten und in der Pause dem Publikum servierten. Passend zu den Operettenthemen hatten sie ungarisch-herzhafte und wienerisch-süße Kleinigkeiten zubereitet. „Es war ein perfekter, wunderbarer Konzertabend“, den die Kolpingsfamilie aus Anlass ihres Jubiläums veranstaltet hatte, waren sich die Konzertbesucher einig.

 

Stephanie Simon, Sebastian Köchig und Alice Dušková beim verdienten Schlussapplaus
 

Matthias Simon für FT Kronach