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Kolpingsfamilie

Kronach

Portrait Adolf Kolping
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Stern über der Stadt

Weihnachtssgrüße der Kolpingsfamilie

veröffentlicht am

Liebe Kolpinger mit euren Familien!

Ein sehr aussagekräftiges Motiv, das uns der Kunstverlag Beuron zur Verfügung stellt: Der Stern über der Stadt.

Dunkle Nacht umgibt die Stadt, fast bedrohlich scheinen Irrlichter den Himmel zu überziehen. Sie bieten kein Licht, keine Hilfe, keine Orientierung. Kalt und unwirtlich wirken das Blau und das Violett, das die Stadt umgibt. Umso heller leuchten die Fenster der Häuser aus dem Dunkel. Warme Rot- und Orangetöne wirken einladend, die Türen der Häuser stehen offen. „Komm herein, setzt dich zu uns!“ Selbst am Rand der Stadt, wo noch Kälte und Unsicherheit herrschen, kommt das Grün der Hoffnung durch. Auch hier werden die Fenster hell und leuchten hinein in die Nacht.

Über der Stadt ein Stern, der Stern der Weihnacht. Er ist aufgegangen über der Dunkelheit, in die Dunkelheit dieser Zeit. Sein Licht, seine Hoffnung brechen sich Bahn, erfüllen die Häuser, deren Türen offen stehen. Er lässt die Fenster hell erstrahlen, sein großer Schein wirkt!

Beim Betrachten des Bildes ist mir eine Adventsgeschichte in den Sinn gekommen, die ich immer wieder in der Schule vorlese. Sie erzählt von dem Stern der Weihnacht:

Der kleine Junge hockte auf dem Fußboden und kramte in einer alten Schachtel. Er förderte allerhand wertlose Dinge zutage – darunter auch einen glänzenden Stern. „Was ist das?” fragte er.

„Ein Weihnachtsstern”, sagte die Mutter. „Etwas von früher, von einem alten Fest.” „Was war das für ein Fest?” fragte der Junge. „Ein langweiliges”, sagte die Mutter. „Die ganze Familie stand in der Wohnstube um einen Tannenbaum und sang Lieder. Und an der Spitze der Tanne befestigte man den Stern. Er sollte an den Stern erinnern, dem die Hirten nachgingen, bis sie den kleinen Jesus in der Krippe fanden.”

„Der kleine Jesus?” fragte der Junge – „was soll das nun wieder sein?” „Das erzähle ich dir ein andermal”, sagte die Mutter, und damit öffnete sie den Deckel des Müllschluckers und gab ihrem Sohn den Stern in die Hand: „Du darfst ihn hinunter werfen und aufpassen, wie lange du ihn noch siehst.”

Der Junge warf den Stern in die Röhre und lachte, als er verschwand. Aber als die Mutter wieder kam, stand der Junge wie vorher über den Müllschlucker gebeugt:

„Ich sehe ihn noch immer.”, flüsterte er.

„Er leuchtet! Er ist immer noch da!”

Er leuchtet, er ist immer noch da!

Es sind keine einfachen Zeiten, die wir im Moment durchleben, das spüren wir alle. Die Älteren sagen, solche Zeiten hätte es seit dem Krieg nicht mehr gegeben. Um das zu beurteilen bin ich zu jung, aber ich kann es mir vorstellen. Die Jüngeren, hier vor allem diejenigen, mit denen ich Tag für Tag in der Schule zu tun habe, haben noch sie solche Zeiten erlebt. Zeiten voller Verunsicherung, voller Bedrohungen, gegen die nichts so wirklich zu helfen scheint und schon gar nicht schnell. Das macht unsicher, manchen auch Angst. Eine tiefe Dunkelheit scheint sich breit zu machen, wenig, was Hoffnung macht, erleben wir derzeit.

Da kommen mir die alten Worte des Propheten Jesaja in den Sinn, die wir jedes Jahr am Heiligen Abend lesen:

Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht;

über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf.

Du erregst lauten Jubel und schenkst große Freude.

Man freut sich in deiner Nähe, wie man sich freut bei der Ernte,

wie man jubelt, wenn Beute verteilt wird.

Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt.

Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter; man nennt ihn:

Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott,

Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.

Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht…

Dieses Licht möchten wir euch in diesen Tagen wünschen, für euch, eure Familien, eure Freunde, die Alten und Kranken ganz besonders, und all diejenigen, die sich nach einem solchen Lichtstrahl in ihrem Leben sehnen!

Lasst uns immer wieder Menschen sein, denen man anmerkt, dass wir eine solche Hoffnung haben, eine Hoffnung auf ein Licht in dunklen Tagen. Lassen wir unsere Fenster hell erstrahlen, machen wir unsere Türen auf und sind wir einladende Menschen, für die, die uns wichtig sind und die, an die vielleicht gerade keiner denkt. Lasst uns adventliche Menschen sein, die die Botschaft unseres Glaubens nach Außen tragen und leben!

Der Stern leuchtet – er ist noch immer da!

In diesem Sinne euch allen erfüllte, strahlende, sternerfüllte Tage!

Matthias Simon, Vorsitzender

Birgit Kestel, Stellv. Vorsitzende

Pfr. Thomas Teuschgräber, Präses