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Kolpingsfamilie

Kronach

Portrait Adolf Kolping
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Kolping-Gedenktag in einem besonderen Jahr

veröffentlicht am

Einen wirklich besonderen Gedenktag feierte die Kopingsfamilie Kronach am vergangenen Samstag in der Kronacher Stadtpfarrkirche.

Heike Schülein, freie Redakteurin und Mitarbeiterin der beiden Kronacher Tageszeitungen, hat dazu folgenden Bericht verfasst, der die besondere Stimmung dieses besonderen Gedenktags wiedergibt:

Am Samstag beging die Kolpingfamilie Kronach ihren alljährlichen Kolping-Gedenktag. Für 19 Jubilare gab es Urkunden. Zudem freut man sich über neun neue Mitglieder.    

Traditionell feiert die Kolpingsfamilie Kronach rund um den Geburts- bzw. Todestag (08.12.1813 – 04.12.1865) des „Gesellenvaters“ dessen Gedenktag und nimmt dabei Neuaufnahmen sowie Ehrungen vor – so auch in diesem Jahr, wenngleich Corona-bedingt im kleineren Rahmen. Seinen Beginn fand der Kolping-Gedenktag am Samstag mit einer Vorabendmesse in der Stadtpfarrkirche, zelebriert von Präses Thomas Teuchgräber.

„Steht auf und gebt der Welt ein Lebenszeichen. In jedem von euch brennt dasselbe Licht. Noch ist es dunkel, doch die Nacht wird weichen. Schenkt der Welt ein menschliches Gesicht“ – Diese Liedzeilen aus dem Musical „Kolpings Traum“ bilden – so der Pfarrer – das Motto des diesjährigen Gedenktags wie auch des Gottesdienstes. „Die Sehnsucht der Menschen ist heute nicht viel anders als damals“, zeigte er sich sicher; lebten doch auch sie in ungewissen Zeiten und sehnten sich nach Freiheit und Gerechtigkeit, Hoffnung und Zuversicht, Sorglosigkeit und Perspektive. Momentan falle es schwer, ein „menschliches Gesicht“ zu zeigen. Schaue man derzeit in die Gesichter; finde man darin eher Sorgenfalten. Vieles, was unser Leben lebenswert mache, dürfe nicht sein: Geselligkeit, Feiern, Gemeinschaft,  Begegnung, Kontakt. Ein Rückzug in die eigenen vier Wände könne keine Alternative sein, da man dies gar nicht aushalte. „Unsere Maske bedeckt Mund und Nase, aber nicht unsere Ohren, Augen und auch nicht unser Herz“, appellierte er. „Die Nöte der Zeit werden euch lehren, was zu tun ist“, hat Kolping einmal gesagt. Nach seinem Vorbild sollte man nicht darüber diskutieren, warum etwas nicht geht, sondern mit Kreativität neue Wege finden.

Neuaufnahmen und Ehrungen stehen im Mittelpunkt

„Es ist keine Zeit zu feiern, zuzuschauen, gewähren zu lassen, bloß zu jammern und zu klagen, sondern es ist Zeit zu handeln, Zeit zu wirken, und zwar für jeden ohne Unterschied, wie es ihm nach Maßgabe seiner Kräfte und Mittel nur möglich ist“, zitierte Matthias Simon den seligen Adolph Kolping bei der im Anschluss – ebenfalls in der Stadtpfarrkirche – stattfindenden Feierstunde. Lange habe man – so der Vorsitzende – überlegt, ob man diesen Tag feiern könne, solle, vor allem aber dürfe. In Absprache mit dem Landratsamt habe man sich für diese Form entschieden. Gut in unsere Zeit, nach einem Jahr, dessen Verlauf man sich nicht hätte vorstellen können, passe auch das Kolping-Zitat „Es ist keine Zeit zu jammern, sondern es ist Zeit zu handeln.“ So vieles sei in diesem Jahr nicht möglich gewesen. Viele Veranstaltungen seien ausgefallen öffentliche wie private. „Das tut weh; das ist nicht zu ersetzen. Es ist nicht das gleiche, ob ich persönlich mit jemandem spreche oder per Videokonferenz“, zeigte er sich sicher. Dennoch sei es an der Zeit zu handeln – jeder so, wie es ihm möglich sei. Wichtig sei der Zusammenhalt der Gesellschaft. Um zu zeigen, wofür die deutliche Mehrheit in der aktuellen Situation stehe, sei jeder gefragt – in seinem ganz persönlichen Umfeld.

Sehr freute er sich über die Neuaufnahme neun neuer Mitglieder. Die jüngsten von ihnen, Maria und Stella Burger, die auch bei der Vorabendmesse als Ministrantinnen Altardienst geleistet hatten, verstärken die Kolpingjugend. Mit ihnen zählt diese nun 50 junge Leute, 20 % aller Mitglieder der Kolpingsfamilie Kronach. Den Neuzugängen wurden – soweit anwesend – ihre Mitgliedsbücher, Nadeln wie auch ein Präsent übergeben. Eine große Ehre war es Matthias Simon, an dem Tag langjährige Mitglieder für deren bis zu sieben Jahrzehnte währende Treue auszuzeichnen. Insgesamt kommen die 19 Jubilare auf über 1.000 Mitgliedsjahre. Die anwesenden Jubilare erhielten ihre Urkunden sowie ein Dankeschön, ebenfalls Corona-konform in Tüten verpackt.

Eine schöne Tradition des Kolping-Gedenktags ist der Besuch des Nikolaus. Leider war dies heuer ebenso wenig möglich wie ein gemeinsames Kaffeetrinken. Stattdessen wurden die Mitglieder mit einem „Gedenktag to go“ beschenkt – sprich mit einer Tasche mit allerhand Leckereien wie von der Vorstandschaft gebackenen Plätzchen, besinnlichen Gedanken, weiteren Überraschungen und das Jahresprogramm 2021, wenn die Kolpingsfamilie 160-jähriges Bestehen feiern kann. Das unter Vorbehalt stehende Jubiläums-Programm geht langsam los und steigert sich im Laufe des Jahres.

Abschließend galt sein Dank allen, die zum guten Gelingen des Gedenktags beigetragen hatten – insbesondere auch der aus Mitgliedern bestehenden Kolpings-Band, die sowohl den Gottesdienst als auch den kleinen Festakt stimmungsvoll umrahmte. Bereits jetzt lud er zu einer Adventandacht am Kolping-Denkmal in Kronach am Mittwoch, den 16. Dezember um 18 Uhr ein – als Ersatz für das alljährliche Adventsfenster.

Neuaufnahmen:

Maria und Stella Burger (Kronach), Dr. Sarah Maria Röck-Damschen und Dr. Gregor Damschen (Kronach), Thomas Löffler (Küps), Bernhard Roth, Günter Soja sowie Carolin und Stefan Wicklein (alle Kronach)

Ehrungen langjährige Mitgliedschaften:

40 Jahre: Ingeborg Dicker, Michael Ditsche, Helga Hartmann, Thomas Helbig (alle Kronach), Peter Nüsslein (Eckental), Thomas Porzelt, Manfred Schmidt, Marie-Luise Schmidt (alle Kronach), Renate Schober (Schwarzenbruck)

50 Jahre: Dieter Fröba (Bad Staffelstein)

60 Jahre: Heinz Brehm, Hans-Martin Dicker (beide Kronach)

65 Jahre: Arnold Landgraf, Karl-Josef Dicker (beide Kronach)

70 Jahre: Oskar Minarik, Wilhelm Pfaff, Josef Porzelt, Erich Reitz, Walter Lieb (alle Kronach)

Heike Schülein