Theater

2011

“Opa, es reicht!”

Kurzweiliges Weihnachtstheater der Spielschar von der Kolpingsfamilie

– Lampenfieber scheinen sie nicht zu kennen, die Laienschauspieler von der Theatergruppe der Kolpingsfamilie Abenberg. Mit dem Schwank “Opa, es reicht!” haben sie offensichtlich wieder voll den Geschmack des Publikums getroffen, das bei den bisherigen zwei Abend-Aufführungen im Festsaal des Seniorenzentrums St. Josef in Abenberg begeistert den Bühnenspaß beklatschte. Weitere drei Aufführungen folgen am Donnerstag, 5.1., Freitag, 6.1., und Samstag 7.1., jeweils um 19.30 Uhr.

Einmal mehr heißt der Autor des Dreiteilers Bernd Gombold. Über 30 Theaterstücke hat der Bürger­meister aus dem schwäbischen Inzigkofen zu seinem beruflichen Ausgleich schon geschrieben. Obwohl sich Regisseur Josef Bayer die jährliche Themenauswahl nicht einfach macht, am Ende ist es dann doch wieder eines von den Textbüchern des 44jährigen studierten Diplomverwaltungswirtes. Dementsprechend routiniert gehen die vier weiblichen und fünf männlichen Darsteller an die Aufgabe heran.

Die sparsame Bäuerin Magda (Stilla Schmidt) zum Beispiel. Sie fetzt über die Bühne, dass einem Angst und bange wird. Nur weil sie ihren Schwiegervater Karl (Werner Nißlein) für einen verschwenderischen und faulen Lump hält, der seine helle Freude an Handy, Laptop und Motorrad hat und nicht bis zum Umfallen auf dem Hof mitschuften will. Aber der gewievte Opa hat noch ganz andere Ideen im Kopf und hält so auf dem Hof der Familie Schnäbele den “Kessel” ständig “am dampfen”.

So schafft er sich ein Motorrad mit Beiwagen an, weil er mit Oma Lena (Sandra Seitz), nach Italien an den Ort ihrer einstigen Hochzeitsreise fahren will. Verbindung zu seiner hübschen Enkeltochter Sylvi (Stephanie Kummerer) hält er mit Laptop und Handy.

Oma Lena, zwar liebenswert, bringt ob ihrer Vergesslichkeit und Verwirrtheit den Versicherungs- und Staubsaugervertreter Friedhelm Friedlich (Alexander Jahn) schier zur Verzweiflung. Gekommen ist dieser eigentlich nur, um Opa Karl über die bevorstehende Auszahlung seiner Lebensversicherung zu informieren. Jetzt aber weiß er sich in seiner Hilflosigkeit nicht mehr anders zu helfen, als seinen Frust mit zu viel Likör hinunterzuspülen – und das hat fatale Folgen.

Auf frischer Tat stellt Opa Karl einen Einbrecher. Und der schlägt ihn kurzerhand nieder, beraubt ihn auch noch seines Geldbeutels. Der Einbrecher flüchtet mit Opas neuem Motorrad und Beute und wird nach einem Unfall mit dickem Kopfverband ins Krankenhaus gebracht. Vom Gesicht nichts zu sehen. Alle glauben, nach dem Fund des Geldbeutels in seiner Tasche, den Verunfallten zweifelsfrei identifiziert zu haben. Opa aber erfreut sich bester Gesundheit und versteckt sich in der Scheune, von wo aus er der geizigen Magda und ihrem gutmütigen, durchaus robusten, manchmal etwas ängstlichen Mann Paul (Andi Windisch) allerhand Streiche spielt, Die beiden fürchten nämlich um ihr Erbe.

Bedingt durch den Unfall kann das Ehepaar Heinz (Jürgen Miehling) und Lore Grabemann (Bettina Weigand) – er eigentlich ganz vornehm, sie dagegen aufgetakelt, geldgierig, überheblich rustikal mit dominantem Auftreten – seine Urlaubsreise nicht mehr fortsetzen und müssen ihren Urlaub ungewollt auf dem Bauernhof verbringen. Nur der Geiz der Bäuerin und der Städterin sind gleich, ansonsten prallen da zwei verschiedene Welten aufeinander.

Als Sylvi von ihrem Auslandsstudium schwanger aus Italien zurückkehrt, bringt Oma Lena zu allem Überfluss wieder einiges durcheinander,. Erzählt sie doch ihrer Schwiegertochter, der Vater sei “Italiener”, “und auch noch evangelisch”. Das ging dann Opa Karl doch zu weit. Kurzentschlossen bittet er Sylvis Freund Thomas (Markus Hofmann), einen “Italiener” zu spielen, der von der Mafia bedroht wird. Nun werden die Verwirrungen immer chaotischer, bis Sylvi schließlich sagt: “Opa, es reicht!”.

Wer schon im Theater war, weiß, wie das Stück weitergeht. Wer nicht, kann es bei den drei noch ausstehenden Aufführungen erfahren. Einige Vorverkaufskarten sind im Hofladen Hofmann, Güssübelstr. 4, 91183 Abenberg (Telefon 09178/835) während der Geschäftsöffnungszeiten (Mo – Fr 8 – 18 Uhr und Sa 8 – 13 Uhr) zum Preis von sechs Euro noch zu haben.

Am Ende der Vorstellung dankte Kolping-Vorsitzender Alexander Voitl allen Mitwirkenden: Denen auf der Bühne (den Darstellern), vor der Bühne (dem Publikum) und hinter der Bühne. Für die Technik Daniel Kummerer, für die Maske Petra Martin und Barbara Jahn, für die Soundeffekte Stefan Bayer und Alexander Jahn, für die tolle Kulisse Stefan Bayer und Peter Heinloth, der Leitung des Seniorenzentrums für die Überlassung der Räumlichkeiten, den Sponsoren und allen, die sonst noch mitgeholfen haben. Der Erlös wird wieder gemeinnützigen, sozialen beziehungsweise caritativen Zwecken zugeführt.