Theater

2008

Aufstand auf der Schmuckeralm

Allgemeine Infos:
Autor Jürgen Schuster
Kategorie Lustspiel in 3 Akten
Aufführungen 5 Abendvorstellungen
1 Kindervorstellung
Aufführungsort Saal des Seniorenzentrums St. Josef

Besetzung (Gruppenbild von links nach Rechts):

Klaus von Haberland Sohn des Hauses Haberland Markus Hofmann
Bene Schmucker Besitzer der Schmucker-Alm Rudi Bauer
Carlotta von Haberland Firmeninhaberin Barbara Jahn
Ebergunde Hackl Adalberts Ehefrau Sandra Seitz
Carina Hackl Tochter des Hauses Hackl Ramona Walter
Adalbert Hackl Ebergundes Ehemann Andreas Windisch
Marianne Hopfendünger eine von Quirins Schwestern Stilla Schmidt
Regie Josef Bayer
Joe Partylöwe und Frauenheld Christian Arnold
Quirin Hopfendünger Benes rustikaler Freun Jürgen Biburger
Johannes von Haberland (Tisch) Carlottas Ehemann Jürgen Miehling

Hinter der Bühne:

Regie Josef Bayer
Maske Petra Martin
Iris Paul
Technik Michael Schmidt
Herbert Schmidt

Es hatte sich schnell herumgesprochen: Der Schwank „Aufstand auf der Schmucker-Alm“, den die Spielschar der Kolpingsfamilie Abenberg unter der Leitung von Josef Bayer (zugleich Souffleur) zum Jahreswechsel aufführte, fand bei den fünf Abendveranstaltungen und der Nachmittagsvorstellung ein dankbares Publikum. Das Feuer, das die zehn Laiendarsteller auf der Bühne versprühten, wurde mit reichlich Beifall belohnt.

Als Aufführungsort für den Dreiakter von Jürgen Schuster, der gegenüber dem „Schweinerennen“ im Vorjahr deutlich pointierter war, diente in bewährter Weise der Festsaal des Seniorenzentrums St. Josef.

Hier kurz die Handlungsschilderung:

Carina (Ramona Walter, als Debütantin schon bemerkenswert textsicher), das Mädchen aus bürgerlichem Hause, ist schon länger mit Fabrikanten-Sohn Klaus (Markus Hofmann, spielte einen soliden Part), dem einzigen Spross der Familie von Haberland, liiert. Außer ihrer Liebschaft verbindet die beiden noch die Dominanz ihrer Mütter, Ebergunde Hackl (Sandra Seitz, souverän, fetzte wie ein Irrwisch über die Bühne und verteilte schon mal die eine oder andere Ohrfeige) und Carlotta von Haberland (Barbara Jahn, als versnobte Fabrikantin überzeugend affektiert) in den jeweiligen Familien. Dass die Familien bisher nicht zusammen gekommen sind, liegt vor allem an Carlotta, weil sie die Verbindung von ihrem Sohn mit Carina für unstandesgemäß hält.

Der Beweggrund für Ebergundes Ablehnung der Liebschaft allerdings ist die leidenschaftliche Geringschätzung des männlichen Geschlechts an sich. Anders denken darüber schon die beiden Väter, Johannes von Haberland (Jürgen Miehling) und Adalbert Hackl (Andreas Windisch). Aber das ist nicht wichtig, denn die haben bei ihren Frauen sowieso nichts zu sagen (beide genossen diese Rolle sichtlich). Und so planen Carina und Klaus eine überraschende Familienzusammenkunft, weit ab vom Alltag, auf der Schmucker-Alm.

Hüttenwirt Bene Schmucker (Rudi Bauer, mit rauer Schale, aber weichem Kern) scheint mit den gestellten Ansprüchen seiner gleichzeitig angekommenen Gäste überfordert. Auf der Schmucker-Alm bricht das Chaos aus, nachdem die wahre Identität den beiden Familien bekannt wird. Mit einer Motorsäge verschafft er sich schnell Respekt. Er durchtrennt kurzerhand den Tisch, als er drohte, zwischen die zwei Stühle der sich in die Wolle geratenen Frauen zu gelangen.

Den unterdrückten Männern kommen da Joe (Christian Arnold, überzeugte als Casanova), der junge Partylöwe und weithin bekannte Frauenheld, sowie Benes rustikaler Freund, der dem Alkohol zugeneigte Quirin Hopfendünger (Jürgen Biburger, die mehrjährige Theaterpause merkte man ihm nicht an), gerade recht. Letzterer hat noch eine Horde Schwestern zu Hause, die er ständig jedem Mann zu Heirat anbietet. Beide Sonderlinge stacheln die Gedemütigten zum Aufstand gegen ihre Ehefrauen an. Dann blasen Johannes und Adalbert, vom Alkohol getrieben, doch tatsächlich zum Gipfelsturm.

Die verärgerten Ehefrauen wagen daraufhin einen alleinigen Abstiegsversuch ins Tal. Das Wochenende scheint endgültig verloren, als die Beiden vermisst werden. Doch „erstens“ kommt es anders, „zweitens“ als man denkt. Unversehrt, aber mit reichlich „Stallgeruch“ und Stroh an Kleidung und Körper kommen Ebergunde und Carlotta in die stilgerecht und authentisch eingerichtete, von Stefan und Josef Bayer sowie Herbert Schmidt als Kulissenbild hergestellte Almhütte zurück.

Nach drei Akten verbaler Attacken, kuriosen Situationen und Aktionen löst sich alles in Wohlgefallen auf. Klaus bekommt seine Carina, selbst der Frauen gegenüber eher skeptische Hüttenwirt Bene findet in der hilfsbereiten Marianne Hopfendünger (Stilla Schmidt), eine von Quirins übrig gebliebenen Schwestern, auch noch seine große Liebe.

Kolpingsvorsitzenden Alexander Voitl war es vorbehalten, neben den überzeugenden Darstellern auch noch die Mithelfer hinter der Bühne vorzustellen: Herbert Schmidt (Technik), Petra Martin, Iris Paul und Kerstin Schmidt (Maske).

Ein besonderes Dankeschön ging an die Leitung des Seniorenzentrums St. Josef für die Überlassung der Räumlichkeiten, an die Familie Hofmann für den übernommenen Kartenverkauf, an das Sägewerk Schübel für die Holzspende zum Bühnenbau, sowie den Mitarbeitern an der Kasse und in der Küche. Der Erlös kommt gemeinnützigen Zwecken zugute.