„Ma konns oafach koam recht macha!“ Mit dem Titel des diesjährigen Theaterstücks traf die Theatergruppe der Kolpingsfamilie Abenberg den Nagel auf den Kopf, denn der Spruch: „Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann“ ist nur all zu wahr. Doch unter der Führung des langjährigen Regisseurs Josef Bayer, den topmotivierten Schauspielern, den Bühnentechnikern (Alexander Jahn, Roland Seitz) und den vielen Helfern hinter der Bühne gelang das Kunststück, es den zahlreichen Zuschauern in den sechs Aufführungen über die Weihnachts- und Neujahrstage „recht zu machen“. Das belohnte die Akteure mit vielen spontanen Lachsalven, immer wieder aufbrandendem Zwischenapplaus und lange anhaltenden begeisternden Ovationen am Ende des Stücks.
Viel Zeit, Liebe und Herzblut investierten die Darsteller in der wochenlangen Vorbereitungsphase um die Aufführungen so perfekt wie möglich zu gestalten. Und mit gleich drei Neulingen, die allesamt ein grandioses Debüt zeigten, muss einem auch um den Nachwuchs nicht bange werden.
Um was ging es in der turbulenten Komödie mit dem interessanten Zweittitel: „Entscheiden tun immer die anderen“? Korbinian Schönwetter (Ralf Strobel), Bürgermeister zu Faderhausen, muss bei der Gemeindeversammlung feststellen, dass seine Bürger unzufrieden sind und deshalb seine Wiederwahl gefährdet ist. Die Geschäfte des Totengräbers Gustav Grabrucker (Debüt: Franz Bachmann), des Metzgers Bertl Butscher (Debüt: Thomas Riepel) und des Wirtshausehepaars Rosa und Ignaz Noagerl (Alicia Zwick, Klaus Huber) gehen schlecht. Das Großbauernehepaar Genoveva und Benedikt Lamperl (Karin und Aika Sokolovski) bemängelt das fehlende kulturelle Angebot im Dorf und der Bedienung Lissi Zeitlang (Lisa Helbig) missfällt, dass sie kein Trinkgeld bekommt.
Wie also das Dorfleben aufpeppen um alle zufrieden zu stellen? Ganz klar: Touristen müssen her! Dafür wird ein Heimatfilm gedreht, mithilfe eines Profiteams, allesamt Preußen! Dass bei diesem Dreh nicht alles so rund läuft, wie gewünscht, lässt sich erahnen und verspricht zahlreiche Missverständnisse und Klamauk. Das preußische Filmteam um Regisseur Walter von Schaumschlag (Andreas Windisch), Assistent Pelle Plintfux (Debüt: Jan-Lukas Siebentritt), Schauspieler Frederick Bünnenquall (Doppelrolle durch Ralf Strobel) und der alle Männer den Kopf verdrehenden Rita Ringelpietz (Franziska Pfefferlein) leistet ganze Arbeit und bringt den Film wenig später in die Kinos und die Touristen in den Ort. Doch ist damit allen gerecht getan und der Film nun ein voller Erfolg?
Obwohl die Handlung eigentlich im Jahr 1953 spielte, ist das Stück trotzdem zeitlos und hätte problemlos auch heutzutage stattfinden können, denn oft sieht man in Gemeinden, die zu sehr auf den Ausbau von touristischer Infrastruktur setzen, dass die ursprüngliche bayerische Gemütlichkeit verloren gegangen ist.
Kolpingvorstand Alexander Voitl bedankte sich am Ende der Theaterabende bei den vielen Helfern hinter und um die Bühne, die notwendig sind, um einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen, bei der Stadt Abenberg und der Grund- und Mittelschule Abenberg für die hervorragende Unterstützung und Zusammenarbeit, sowie bei Hofmanns Hofladen für die Übernahme des Kartenvorverkaufs.
Wie jedes Jahr fließt der Erlös der Theatervorführungen wieder gemeinnützigen und karitativen Zwecken zu.