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Kolpingsfamilie

Schwarzenfeld

Portrait Adolf Kolping
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Fußreflexzonenmassage mit Schwester Jubilata

veröffentlicht am

“Da, wo’s wehtut, muss man drücken”, heißt die Devise von Klosterschwester Jubilata Marder aus dem Kloster Strahlfeld bei Roding. Die Ordensfrau wurde von der Kolpingsfamilie nach Schwarzenfeld eingeladen. Nach kurzer Zeit waren die Stühle alle besetzt und es wurden noch viele weitere herbeigeschafft.

(ksi) Rund 150 Männer und Frauen hatten Platz gefunden bei dieser sehr gut besuchten Veranstaltung, bei der nach einer kurzen Begrüßung die Klosterschwester schmunzelnd das Zepter übernahm. “Bei meinem Vortrag heute wird es laut zugehen”, kündigte sie an und sie sollte damit Recht behalten. Erworben hat sie ihr Wissen in der Mission in Sambia, wo die Nonne 38 Jahre als Lehrerin tätig war. 2001 kehrte sie wieder nach Deutschland zurück.
Die Ordensfrau ist seit langer Zeit dafür bekannt, den richtigen Schalter am Fuß zur Linderung von Beschwerden zu finden, denn die gebürtige Schwäbin kennt für vielfältige, gesundheitliche Störungen den richtigen Griff am Fuß. “Ich frage niemanden nach den Beschwerden, sondern nur, wo es wehtut.” Die Ordensfrau verstand es auf ihre begeisterungsfähige Art, die Zuhörer zu fesseln.
Der Fuß ist mit Einzelknochen, Sehnen, Bändern und Muskeln sehr komplex aufgebaut. “Schwierig ist es, wenn die Füße nicht mehr das können, was sie sollen”, wusste Jubilata. Reflexe sind an die Nerven gekoppelt: Dabei sei der Kopf das Kraftwerk, und diese Stromleitungen führen durch den ganzen Körper. Diese müssten sauber gehalten werden. Es verberge sich am Fuß eine Vielzahl von Möglichkeiten – wie die Behandlung von Kinn, Mund, Nase Stirnhöhle, Augenhöhle, Tränendrüse, Kieferhöhle, Trigeminus-Nerv, Nacken und Mandeln. Schon die alten Ägypter wussten vor 4000 Jahren, “dass in der Zehe das Leben steckt”, zitiert die Ordensfrau eine Weisheit.
Die Zuhörer lernten, wie man den ganzen Körper an den Füßen behandeln kann, denn die Abbildung des ganzen Körpers lasse sich auf die Füße projizieren, wo die Reflexzonen von inneren Organen und Körperteilen lokalisiert sind. “Das sieht zwar sehr kompliziert aus, aber der Herrgott hat das für uns einfach und logisch gemacht”, versicherte die Schwester. Man müsse beide Füße als das Spiegelbild des Körpers betrachten. Deshalb finde man am linken Fuß die linke Körperhälfte und andersrum.
Um das für Laien besser darzustellen, hatte die Schwester Zeichnungen mitgebracht, auf denen die einzelnen Stimulationspunkte eingezeichnet waren. Mit einer Puppe und einem Modell des menschlichen Rumpfes erläutert die Ordensfrau den Anwesenden das Gesagte und forderte sie zum aktiven Mittun auf. Die Reflexpunkte konnten gleich am Gegenüber ausprobiert werden.
Die Ordensfrau bezeichnet die Fußreflexzonenmassage auch als “den Hochdruckreiniger für den ganzen Körper”. Der Druck löse dabei mikroskopisch kleine Ablagerungen in den jeweiligen Gelenken. Manchmal sind die Finger zu dick, dann ist ein Stöckchen zum Einsatz gekommen.
Natürlich brauchte die Referentin immer “Versuchskaninchen” auf der Bühne, bei denen die Punkte ausgemacht wurden. So manchem Freiwilligen stiegen dabei die Schmerztränen in die Augen, wenn sie den richtigen Punkt ertappt hatte.
Nach den amüsanten, für manche auch schmerzhaften Abend gingen die Teilnehmer mit viel Information und deutlich erleichtert nach Hause. Ein Besuch im Kloster Strahlfeld geht nach Terminabsprache auch. Jubilata könne mit ihrer Fußreflexzonenmassage fast jedem helfen, wenn er den Weg zu ihr finde, versicherte sie. “Aber von nix kommt nix”, betonte die über 70-Jährige. Täglich 15 Minuten Behandlung müssten schon sein.
Text: Zeitung “Der neue Tag” vom 05.07.2017