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Kolpingsfamilie

Hunteburg

Portrait Adolf Kolping
Schmuckelement Kurve oben Schmuckelement Kurve oben

Besichtigung Schnippenburg u. Eisenzeithaus

veröffentlicht am

Am Sonntag, dem 23. September 2012 besichtigten die Kolping-Vorstandmitglieder
Hermann Schlarmann, Heinz-Josef Ellermann und Bernard Rönker das Ausgrabungsgel
ände Schnippenburg in Ostercappeln, das Schnippenburg-Museum in
Schwagstorf und das Eisenzeithaus in Venne. Vom Förderverein Schnippenburg war
Tanja Dickes, die 2. Vorsitzende, erschienen. Frau Dickes ist als Museumspädagogin
in Kalkriese tätig und war aktiv an den Schnippenburg-Ausgrabungen beteiligt. Sie
konnte den Anwesenden viele Details zu den Fundstücken, deren Herkunft und
Handhabung, sowie viele nähere Einzelheiten zu dem Projekt erzählen.
Bei den Ausgrabungen, die zur Zeit ruhen, wurden ca. 3000 zum Teil sehr wertvolle
Einzelstücke entdeckt.Bei den Gegenständen handelt es sich
um Schmuck, Waffen, Werkzeug und Keramikgefäße, die fast alle der keltischen
Kultur zuzuordnen sind. Untersuchungen haben ergeben, dass deren Herkunft oft in
weit entfernten Gebieten liegt, so dass die Vermutung nahe liegt, dass sie auf dem
Handelsweg nach Ostercappeln gelangt sind. Das wäre logisch, weil sich 2
Handelswege (1 x Nord-Süd und 1 x Ost-West) ganz in der Nähe kreuzen.
Die Lage der Fundstücke zeigt, dass die früheren Eigentümer sie bewusst vergraben
haben. Es wurden bis zu 5 m tiefe Löcher gegraben, in die die Gegenstände
hinabgesenkt wurden und mit Erde bedeckt. Häufig wurden in einer Grube mehrere
Fundstücke übereinander abgelegt. Es kann sich daher bei der Schnippenburg
durchaus um eine eisenzeitliche Kult- und Opferstätte handeln.
Die Schnippenburg selbst war eine 1,4 ha große, ovale, mit einer 1,40 m hohen
Holzbrüstung umgebene Anlage. Sie wurde ca. 250 vor Christus erbaut und wurde
lediglich 50 Jahre genutzt und dann abgebrannt. Die Reste dieses Brandes sind heute
noch deutlich sichtbar.
Viele Fundstücke sind im Schnippenburg-Museum in Schwagstorf zu besichtigen,
ein Modell der Anlage zeigt die Fundorte der Ausgrabungsstücke. Zu bewundern ist
vor allem die Handwerkskunst der Kelten, die durch etliche filigrane Einzelstücke
belegt ist.
Das Eisenzeithaus in Venne soll den Besucher in die Eisenzeit versetzen und ihn in
die Lebenswelt der Kelten einführen. Die Art des Wohnens unter einem Dach mit
dem Vieh, die Herstellung von Kleidung, der Anbau von Nutzpflanzen, die
Eisengewinnung und Verarbeitung, die Lagerung von Vorräten, die Zubereitung von
Nahrung und die Herstellung von Schmuckstücken bis hin zum Feuer machen mit
Feuerstein und Zunder kann in Augenschein genommen werden und unter
fachkundiger Anleitung selbst versucht werden.
Die Kolpingsfamilie Hunteburg bedankt sich bei Tanja Dickes für die hervorragende
Leitung der Besichtigungstour und für die ausführlichen Erklärungen, die von einem
fundierten Wissen um das Leben in der Eisenzeit zeugten.