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Gottes Navigationssystem

veröffentlicht am

Pfingsten ? Vom Geist Gottes leiten lassen

Wissen Sie, was das Navigationssystem im Auto mit dem Heiligen Geist zu tun hat?

Ich glaube, es ist mehr, als man zunächst vermuten könnte: Es ist eine klasse Erfindung, so ein Navi. Man gibt ein Ziel ein und schon wird man von einer virtuellen Stimme vom Himmel geführt, exakt und sicher an den gewünschten Ort.

Sich vom Himmel her leiten lassen: Das ersetzt nicht das eigene Fahren. Das befreit nicht von der notwendigen Aufmerksamkeit auf den sonstigen Straßenverkehr. Aber es ist doch eine enorme Hilfe, gerade in Gegenden, in denen man sich nicht auskennt.

Und dann kommt die Parallele zum Heiligen Geist: Wer sich vom heiligen Geist leiten lassen will, der muss das Ziel vor Augen haben, er wird nirgendwo hin gezwungen. Aber er hat dann den Beistand Gottes, der auf dem Weg dabei ist. Nicht aufdringlich, eher leise, oft auch nur schwer zu entdecken. Er übertönt nicht die anderen Klänge und Einflüsse, nicht den eigenen Willen. Manchmal ist es schwierig, da zu wissen, was ?Stimme von oben? und was ?eigener Wille? ist. Wie beim Fahren mit Navi muss man selbst entscheiden mit allen Risiken und auf die Stimme des Navis achten, auch wenn der Lärm der Straße manches übertönen kann.

Wer trotz der Hinweise aus dem Navi einen anderen Weg einschlägt, der wird nicht lautstark und mit allerlei Strafandrohungen zurückgeholt. Das Leitsystem ist auch nicht beleidigt und gibt nicht resigniert auf, selbst wenn man die Ansagen noch so oft ignoriert. Das Navi versucht immer wieder mit neuen Hinweisen, den Menschen unterwegs auf den richtigen Weg zum Ziel zurückzuführen. So ist es auch mit Gottes Hilfe auf dem Lebensweg: Wer sich von Gottes Geist leiten lassen will, der wird nicht zum Sklaven von Anweisungen und Befehlen, der bleibt frei in seiner Entscheidung. ?Denn ihr habt nicht einen Geist empfangen, der euch zu Sklaven macht, sodass ihr euch immer noch fürchten müsstet.? Wer sich leiten lässt, der kann sich verlassen auf das, was Gottes Geist ihm sagen will, weil Gott es gut mit uns meint, der seine Kinder immer wieder ermutigt, den eigenen Weg zu finden, sie dabei aber nie alleine lässt. Beim Navi muss man schon genau hinhören, vielleicht auch mal die Musik etwas leiser stellen, die aus dem Radio kommt. Bei Gottes ?Navigation? ist es ähnlich: Man muss auch mal still werden, um auf das zu hören, was er uns sagen will: Sozusagen die Begleitmusik mit den anderen Klängen, Stimmen, Wünschen, Vorlieben und Einflüssen etwas leiser stellen. Wer sich nur berieseln lässt, dem wird es schwer fallen, aus dem Stimmengewirr die eine Stimme zu hören. Mit Mut zur Stille wird sie vielleicht hörbarer. Gott spricht auf unterschiedlichen Kanälen zu uns, oft auch aus Menschenmund. Gott ist ja selbst Mensch geworden, kommt in Menschengestalt zu uns, und durch die Begegnung mit Menschen von Heute ahnen wir seinen heiligen Geist als Beistand und Begleiter. Unaufdringlich, aber nachhaltig. Als sein Navigationssystem durchs Leben.