2007 rund ums Jubiläumsjahr
AUS DER CHRONIK:
Im Zuge seiner Frankenreise gründete der “Gesellenvater” Adolph Kolping neben den bereits seit 1855 bestehenden Gesellenvereinen Würzburg und Bamberg im darauf folgenden Jahr 1856 auch in Wiesentheid einen Gesellenverein. Diese Reise führte ihn aber auch nach G e r o l z h o f e n.
Von Kolpings Idee begeistert, organisierte der damalige Kaplan Bonengel noch im selben Jahr eine Zusammenkunft zwischen Meistern und Gesellen und es kam daraufhin zur Gründung des Katholischen Gesellenvereins Gerolzhofen am 25. und 26. Januar 1857 in Gerolzhofen. Er betrachtete sich vornehmlich als Sammelpunkt für die Handwerkerjugend.
Am 13. April 1857 war dann schon die Eröffnungsfeier mit Fahnenweihe. Zehn Meister und vierunddreißig Gesellen waren dem Rufe Kolpings gefolgt.
Der Gesellenverein konnte im kirchlichen und gemeindlichen Leben eine geachtete Position erreichen. Berufliche Weiterbildung, Mitarbeit im religiösen, familiären und kommunalen Bereich waren die Maxime und sind es noch heute. Als wandernde Burschen fanden sie überall gastliche Aufnahme und konnten sich durch ihr Wanderbuch ausweisen. Die Vereinstätigkeit erstreckte sich Unterrichtsabende im Rechnen und Schreiben und berufliche Fortbildung.
1871 wurde eine neue Fahne geweiht. 1873 zählte man 53 Geselllen und 47 sogenannte Schutzmitglieder. Zur Körperertüchtigung errichtete man im Garten der Brauerei Körner eine Turnhalle.
Der Erste Weltkrieg 1914 bis 1918 brachte tiefe Einschnitte ins Vereinsleben. Viele Mitglieder waren verwundet odet tot. Trotzdem ging 1919 die Vereinsarbeit weiter. Der Gesamtverband hatte bis zur Zeit des Nationalsozialismus einen stetigen Aufstieg. Der Internationale Gesellentag des Gesamtverbandes 1933 in München wurde von den Nazis mit Gewalt unterdrückt, die katholischen Verbände wurden von den Machthabern verboten.
Mutige Männer trafen sich aber weiterhin in der Johanniskapelle. (heute Gotik-Museum)
1935 nimmt der Gesamtverband den Namen K o l p i n g w e r k an.
Nach dem großen Zweiten Weltkrieg mit seinem unsagbaren Leid und schmerzlichen Verlusten kam es am 6. Januar 1947 zu einer Vorbereitungsphase und mit alliierter Zustimmung zur Neugründung unter Pfr. Dr. Hersam.
Der Neuanfang brachte zeitgemäße Veränderungen mit sich. Es gab nicht mehr die Wanderschaft der Handwerker. Die finanziellen Mittel waren notwendig zur Linderung der Nachkriegsnöte.
1957 beging die Kolpingsfamilie ihr hundertjähriges Gründungsfest am 12. Mai mit Festgottesdienst, Festzug, Festakt im Pfarrheim, Buntem Nachmittag und Festball im Tröstersaal. Eine Straße wurde in
“K o l p i n g s t r a ß e” umbenannt.

Kolpingstraße, Ecke Bahnhofstraße

(wird fortgesetzt)