Unsere Leitgedanken

Arbeitswelt

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Der Priester Adolph Kolping war in seiner Eigenschaft als Seelsorger in der Arbeitswelt zu Hause. Sein Anliegen war es, für die Handwerker lebenswerte Arbeitsbedingungen und Voraussetzungen zu schaffen. In den Anfangsjahren der Kolpingsfamilie Fürth wurden viele Kurse zur Förderung  der Bildung angeboten und durchgeführt. Durch die Volkshochschulen und andere Institute wurden diese Angebote in den Hintergrund gedrängt.

Real steigende Arbeitslosenzahlen, auch wenn die Statistiken etwas anderes sagen, 1 € Jobs, fehlende Bildung bei den Schulabgängern, Langzeitarbeitslose und die damit anfallenden seelischen Probleme sind Aufgabenfelder, in die wir uns einbringen wollen durch Eigeninitiative oder Unterstützung von anderen Organisationen. Die Schulen und die Gemeinde soll dabei unser Ansprechpartner sein. Kolping und damit auch die Kolpingsfamile Fürth will in der Arbeitswelt aktiv zu Hause sein. 
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Patenprojekt an der HBS         

Das Projekt läuft seit fast zwei Jahren erfolgreich, könnte aber noch weitere freiwillge Mitstreiter gebrauchen.
Lebenserfahrung soll nicht verloren sein
Für den Leiter der Fürther Heinrich-Böll-Schule, Wolfgang Pieper, liegt die Sache auf der Hand: Es ist „gesellschaftlicher Unsinn”, dass Kompetenz und Erfahrung von Menschen über 60 Jahren mit deren Ruhestand der Allgemeinheit nicht mehr zur Verfügung stehen. An diesen Gedanken knüpft das Patenprojekt der integrierten Gesamtschule an. Grundgedanke ist es, dass Menschen mit einer Portion Lebenserfahrung Schüler auf dem Weg zum Schulabschluss und ins Berufsleben begleiten.
Die Zielsetzung: Niemand soll die HBS ohne Abschluss verlassen und möglichst jeder nach dem Ende der Schülerlaufbahn eine direkte Perspektive haben. Das im Schuljahr 2007/08 begonnene Projekt läuft gut, wie Eveline Vieweg berichtet, die von Seiten der HBS zuständig ist. Allerdings plagt sie und die ehrenamtlichen Paten derzeit ein Problem: Es müssten noch mehr Personen bereit sein, Patenschaften zu übernehmen. Dann könnten mehr Schüler – und vor allem auch früher- in den Genuss der Hilfestellung kommen.
In der Fürther Kolpingsfamilie hat die HBS einen engagierten Partner in dieser Sache gefunden. Deren Vorsitzender Karl-Heinz Exner (selbst Pate) hat die Erfahrung gemacht, dass diese Arbeit durch viel Positives, das von dem Schüler zurückkommt, belohnt werden kann. „Wichtig ist manchmal einfach schon, dass jemand da ist, der die Schüler ernst nimmt”, sagt er.
Eine Ansicht, die auch Wolfgang Pieper vertritt. Die HBS bezeichnet er als eine Schule mit einem „besonders scharfen Blick auf den Einzelnen.” Vom fünften Schuljahr an werde versucht, jeden Schüler intensiv zu begleiten, seine individuellen Probleme zu erkennen und zu lösen.
Pieper weiß, dass es auch Schüler gibt, die gut gemeinte Hilfsangebote als eine „Beengung” empfinden. Die Teilnahme am Patenprogramm beispielsweise empfänden manche als Eingeständnis, es aus eigener Kraft nicht zu schaffen. Zu einem Ende dieser „Stigmatisierung” könne auch der angestrebte Ganztagsbetrieb an der HBS beitragen, wenn Fördermaßnahmen nicht mehr damit verbunden sind, dass Betroffene Nachmittags länger als ihre Klassenkameraden an der Schule bleiben müssen.
Schließlich gibt es genügend Belege dafür, dass die Schüler durchaus an Unterstützung interessiert sind und Hilfe annehmen. So kann Pate Edgar Schwarzer beispielsweise berichten, dass sein „Patenschüler” ihn inzwischen darum gebeten hat, noch mindestens ein halbes Jahr über sein Verlassen der HBS hinaus mit ihm zusammenzuarbeiten. In diese Richtung geht auch die Erfahrung der Schule mit dem freiwilligen Ostercamp während der Ferien. Hierzu war jeder Schüler eingeladen, der glaubt eine Schwäche zu haben, an der er außerhalb der Schulzeit arbeiten sollte. „Trotz Ferien und schönem Wetter war die Resonanz so groß, dass sie fast nicht abgedeckt werden konnte”, berichtet Eveline Vieweg. Für das Patenprojekt, in dem aktuellsieben Hauptschüler (drei Mädchen und vier Jungen) betreut werden, hat die HBS übrigens auch den Türkisch-Islamischen-Kulturverein aus Fürth mit im Boot. „Es ist nun mal so, dass es Kinder mit Migrationshintergrund deutlich schwerer haben und Ratschläge von einem Landsmann eher einmal annehmen”, so Pieper. Für den Schulleiter ist Patentätigkeit nicht nur vor diesem Hintergrund auch echte Integrationsarbeit. „Soziale Ausreißer” würden auf diesem Weg auch wieder in die Gesellschaft eingebettet.
Bei dem Patentreffen in dieser Woche, das auch von Fürths Bürgermeister Volker Oehlenschläger, Annegret Springer von der Arbeitsagentur und Ulli Baumann von der Kompetenzagentur „Die Orbishöhe” besucht war, wurde eines deutlich: Paten können Schülern vor allem auch deutlich machen, was potenzielle Arbeitgeber von ihnen erwarten. So wird es für viele überraschend sein, dass die oftmals belächelten Kopfnoten für Ausbildungsbetriebe manchmal das wichtigste Kriterium sind. Für Volker Oehlenschläger eine einleuchtende Sache:„Diese Noten sagen etwas über den Menschen aus. Fachlich kann ich jedem noch etwas beibringen, wenn aber die Zuverlässigkeit nicht stimmt, stelle ich ihn erst gar nicht ein.”Gerade auch in dieser Hinsicht ist die „Stimme von außen” – also beispielsweise die eines Paten – diejenige, die deutlicher vernommen wird, als das was Lehrer und Eltern immer wieder sagen. So sind es manchmal schon ganz einfache Dinge, die einem Schüler den Weg ins Berufsleben erleichtern können.
Wer sich über die Möglichkeit einer Patenschaft informieren möchte kann sich mit Patin Kerstin Bohl (06207 2570) oder mit Eveline Vieweg an der HBS (06253 932146) in Verbindung setzen.
HBS sucht Paten· Gesucht werden Menschen mit Lebenserfahrung, die Schüler auf dem Weg zum Abschluss und ins Berufsleben begleiten.· Bestimmte Vorkenntnisse oder Qualifikationen sind nicht erforderlich.· Die mögliche Unterstützung für die Patenschüler reicht von der Hilfestellung bei Bewerbungen, über das Knüpfen von Kontakten bis hin zur schulischen Nachhilfe.· Die Paten arbeiten ehrenamtlich, die Schüler nehmen deren Hilfe ausschließlich freiwillig in Anspruch. Keiner wird in das Programm gezwungen.· Das Elternhaus wird ausdrücklich nicht aus der Verantwortung entlassen.· Es wird ein Vertrag zwischen Eltern, Schülern und Paten geschlossen.

Aufruf unseres Vorsitzenden Karl-Heinz Exner

Liebe Kolpinger, sicherlich habt Ihr in der letzten Zeit vom Patenprojekt der HBS mit der Kolpingsfamilie gehört. Aber was  oder wer steckt genau dahinter, was ist bisher geschehen? Das möchte ich hier einmal kurz erläutern.
Der Sozialverband Kolping hat es sich zur Aufgabe gemacht den Bereich Arbeitswelt mitzugestalten. Erwerb und Brot für jedermann als Grundgedanke. Die Kolpingsfamilie Fürth hat sich entschlossen am Beginn des Arbeitsprozesses mit einzusteigen. Konkret, den Schulabgängern helfen einen Arbeitsplatz zu finden. Aber natürlich nicht allen Schülern, das wäre auch gar nicht notwendig, sondern denen, die ohne Hilfe von Außen nur schwer, oder auch gar nicht, zu einem Arbeitsplatz kommen würden.
So haben wir uns mit der HBS in Verbindung gesetzt und unsere Hilfe angeboten. In den folgenden Gesprächen wurde die Idee der Patenschaft geboren. Die HBS, das Kompetenzzentrum von der  Orbishoehe Rimbach, die Freien Wähler und die Kolpingsfamilie Fürth arbeiten seit ca. 18 Monaten zusammen an diesem Projekt., das vor dem letzten Schuljahr dann endgültig an den Start ging.
Die Heinrich-Böll-Schule bespricht in ihrem Lehrerkollegium welche Schüler dieser Hilfe benötigen. Dies sehen sie aus den Leistungen der letzten Schuljahre. Auch andere Faktoren spielen dabei eine Rolle. Die Schüler und deren Eltern werden von der Schule angesprochen. Wer von den Schülern diese Hilfestellung möchte, wird zu einem Treffen mit den sich zur Verfügung gestellten Paten eingeladen. Bei dieser Veranstaltung lernen sich Schüler, deren Lehrer, Eltern  und Paten kennen und beim Austausch ergibt sich wer zu wem passt und dann geht es los.
Was geht los? Welche Aufgaben hat der Pate zu bewältigen. Welchen Zeitaufwand hat er zu erbringen? Das sind und waren Fragen, die wir am Anfang natürlich so konkret nicht beantworten konnten. Weil dies nicht konkretisiert werden konnte, war es natürlich auch schwer Paten zu finden. Wir hatten einige Interessenten, die aber dann, aus meiner heutigen Sicht, verständlicher Weise, auf Grund dieser unkonkreten Aufgabenstellung sich zurückzogen.
Die Schüler stammen aus der 9 Klasse und bemühen sich um Haupt- oder Realabschluss. Aus irgendwelchen Gründen sind Ihre Schulleistungen und damit auch Ihre Zeugnisse mit denen sie sich bewerben sollen schlecht und damit auch die Chancen auf einen Ausbildungsplatz, gering. Das heißt, der Pate muss heroieren zusammen mit der Steuerungsgruppe wo die Probleme liegen, wie man helfen kann. Fördermassnahmen und die Orbishöhe sind Hilfestellungen für die Paten. Auch Treffen mit anderen Patengruppen und einen damit verbundenen Austausch wurden und werden durchgeführt. Nach dem ersten Jahr liegt nun auch ein gewisser Erfahrungswert vor über die gestellten Fragen bezüglich des Aufwandes für die Paten. Ein Handbuch für Paten wird derzeit erstellt und dann auch vorgestellt. So viel sei vorweg gesagt. Der Aufwand ist machbar, die Sache macht Spaß.
So ging es los mit Kurt Geist, Karl Stöckl,  Ekrem Ocak (vom islam. Kulturverein) und Karl-Heinz Exner als Paten. Weitere Mitarbeiter der Steuerungsgruppe sind Herbert Blesing, Edgar Schwarzer, sowie von der Orbishöhe Frau Adler und Herr Morittu und aus der Schule Schulleiter Wolfgang Piper und Evi Vieweg. 6 Schüler wurden betreut. Davon konnte ein Schüler über die Fördermassnahme  EQ (Einstiegsqualifizierung) einen Lehrplatz finden, 1 Schüler ist im Pflegebereich untergekommen. Er macht dort ein FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) mit der Aussicht im Anschluss dort einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Für ihn wurde vorher ein Schulpraktikumsplatz gefunden. 3 Schüler sind noch im Bewerbungsverfahren. Ein Schüler wiederholt die 9 Klasse und wird auch weiterhin betreut.
Neue Paten werden für das kommende Schuljahr dringend benötigt. Es wäre schön, wenn es neue Interessenten gibt, es dürfen auch Interessenten sein die schon einmal dabei waren. Wer das ganze noch näher kennenlernen möchte, oder darüber sprechen will, meldet sich bitte bei mir.
Karl-Heinz Exner, Vorsitzender