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Kolpingsfamilie

Fürth

Portrait Adolf Kolping
Schmuckelement Kurve oben Schmuckelement Kurve oben

Kolpingsfamilie beim Boule-Spiel in den Steinbach

veröffentlicht am

Pressebericht im Weschnitz-Blitz November 2013

(cw) Adolph Kolping wurde am 8.12.1813 als Sohn eines Schäfers in der Nähe von Köln geboren. Bereits mit 12 Jahren begann er eine Lehre als Schuster, da er zum Familienunterhalt beitragen musste. Nach der Lehre ging er, wie viele Handwerksgesellen, auf Wanderschaft. Im Alter von 22 Jahren beschloss er Priester zu werden. Durch seine persönliche Geschichte lag ihm die Lebenssituation der Handwerker, ?deren materielle und geistige Not” während der beginnenden Industrialisierung besonders am Herzen. Er gründete Gesellenvereine, zuerst in Köln, später in ganz Europa, als Zentren für Wohnen, Geselligkeit und Weiterbildung für junge Menschen und arbeitslose Jugendliche.

Die Schwerpunkte seines Programms zusammengefasst lauteten: leiste Tüchtiges im Beruf, sei ein überzeugter Christ, sei ein verantwortungsvolles Familienmitglied, sei ein guter Staatsbürger, gestalte Deine Freizeit sinnvoll.
Adolph Kolping starb 1865 mit 52 Jahren als Priester und Sozialreformer der ersten Stunde. Seine Gesellenvereine wurden in der Zeit des Nationalsozialismus in ?Kolpingsfamilie” umbenannt, um neben vielfältigen Repressalien, einem Verbot zu entgehen. Sie waren die Vorläufer des heutigen Kolpingwerks, das in 57 Ländern der Erde vertreten ist und in Deutschland mehr als 2700 örtliche Kolpingsfamilien umfasst. Nach dem zweiten Weltkrieg erfuhr das Kolpingwerk großen Auftrieb. Fast in jeder Gemeinde gründete sich eine Kolpingsfamilie, so auch 1953 in Fürth. Waren in der Tradition der Gesellenvereine anfangs nur Männer in den Kolpingsfamilien organisiert, öffneten sich diese 1970 auch für Frauen. Die Kolpingsfamilie Fürth versteht sich laut Satzung als ?eine katholische, familienhafte und lebensbegleitende, demokratisch verfasste Bildungs- und Aktionsgemeinschaft zur Entfaltung des einzelnen in der ständig zu erneuernden Gesellschaft.” Bezogen auf das Leitbild des Kolpingwerkes Deutschland hat sich die Kolpingsfamilie Füith 2007 eigene Leitgedanken erarbeitet. Gekürzt lauten diese: ?Wir wollen unseren jungen Familien die Möglichkeiten bieten zu ungezwungenem Beisammensein, Kennenlernen, Spielen, Spaziergängen, aber auch zu informativen Vorträgen. Wir wollen zum christlichen Leben ermutigen und dies im Alltag praktizieren. Unser Engagement orientiert sich an den sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Fragen unserer Zeit. Im Mittelpunkt steht dabei der Mensch und seine Entfaltungsmöglichkeiten. Unsere Arbeit basiert auf dem partnerschaftlichen Miteinander der Generationen, wobei wir unsere Alten und Kranken nicht vergessen. Gemeinsame Veranstaltungen mit anderen Kolpingsfamilien organisieren, guten Kontakt pflegen, sich gegenseitig stützen, ist unser Anliegen. Real steigende Arbeitslosenzahlen, fehlende Bildung bei den Schulabgängern, Langzeitarbeitslose und die damit anfallenden seelischen Probleme sind Aufgabenfelder, in die wir uns einbringen wollen. Mit Gremien und Vereinen in der Pfarrgemeinde wollen wir kollegial, freundschaftlich und ökonomisch zusammenarbeiten.”
Die Kolpingsfamilie Fürth hat heute ungefähr 200 Mitglieder und ein gut gefülltes, abwechslungsreiches Jahresprogramm, in dem sich die Interessen und Stärken der Mitglieder abbilden und zugleich die Leitgedanken in die Praxis umgesetzt werden. Mitwirken und Gestalten, das ist ein Anspruch der Kolpingsfamilie und zugleich eine Einladung an die Mitglieder, ihre Fähigkeiten zum gemeinsamen Wohl beizutragen. Hinter den verschiedenen Aktivitäten stehen jeweils engagierte Menschen, die als Ansprechpartner, Initiator, Organisator in Verantwortung gehen. Als regelmäßige Veranstaltungen bietet die Kolpingsfamilie einen monatlichen Spielenachmittag, sowie 14-tägige Wanderungen und Fahrradtouren an. Mehrmals im Jahr werden organisierte Urlaubs- oder Studienreisen durchgeführt, 2014 u.a. eine 16-tägige Ägyptenreise und ein Kururlaub in Ungarn. Im Programm findet sich ein EDV-Kurs für Senioren ebenso, wie ein Krippenbastelkurs, Vortragsveranstaltungen zu aktuellen Themen und gesellige Liederabende. Die Kolpingsfamilie ist eng mit der katholischen Pfarrgemeinde verbunden, deren Veranstaltungen sie mit Tatkraft unterstützt. In der Gestaltung von Andachten findet die Verwurzelung im christlichen Glauben ihren Ausdruck. Evangelische Mitglieder sind nicht nur willkommen, der Dialog der Religionen ist ein wichtiges Anliegen. Durch gegenseitige Besuche mit dem Türkisch-Islamischen Kulturverein ist eine Freundschaft entstanden, die es möglich macht, sich auch über brisante Themen miteinander auszutauschen und religiöse oder soziale Feste miteinander zu begehen.
In der Heinrich-Böll-Schule engagieren sich Kolpingmitglieder als Paten für Schulabgänger, indem sie bei Schulproblemen, bei Bewerbungen und für den Übergang ins Berufsleben Unterstützung geben. Mit dieser Arbeit sehen sie sich ganz in der Tradition Kolpings.
Die ?Junge Familie” gestaltet mit einem eigenen Programm ihre gemeinsame Freizeit. Selbstverständlich sind alle Veranstaltungen offen für Nichtmitglieder. Neue Mitglieder sind dennoch gerne gesehen, denn sie bilden das Rückgrat für das reichhaltige Angebot und das soziale Engagement.
Die Kolpingsfamilie Fürth legt Wert auf die Einbindung in das Gemeindeleben, die Vernetzung sowohl mit den Vereinen, als auch mit anderen Kolpingsfamilien in der Region. Durch gemeinsame Veranstaltungen lassen sich Kräfte bündeln und Ressourcen vermehren.
60 Jahre alt ist die Kolpingsfamilie in Fürth in diesem Jahr. Karl-Heinz Exner ist ihr Vorsitzender seit 2001. Er betont, dass das Zusammengehörigkeitsgefühl einerseits und die Öffnung nach außen andererseits die Lebendigkeit ausmacht, für die bereits die Gründer vor 60 Jahren die Voraussetzungen geschaffen haben. Karl-Heinz Exner und Vorstandsmitglied Michael Kilian halten Kolpings Absichten für zeitlos und modern. ?Die Nöte der Zeit werden Euch lehren, was zu tun ist”, sagte er damals. Seine Ziele in Erinnerung zu halten, an ihnen zu arbeiten und sie an die Jugend weiterzugeben, ist für sie eine lohnende Sache. Die Möglichkeiten des aktiven Mitgestaltens, sich einzubringen und sich um benachteiligte Menschen zu kümmern, dies lasse einen tatsächlich spüren, ?dass Geben seliger denn Nehmen” ist. Das Engagement wirkt nach innen, indem es die eigene Entfaltung unterstützt und wirkt nach außen durch soziale Projekte. Im gemeinsamen Streben entsteht ein gutes unterstützendes Miteinander und ein Gefühl der Zugehörigkeit. Ein Zuhause gibt es auch: das Kolpingheim ist in dem ehemaligen Küsterhaus neben der katholischen Kirche untergebracht.
Am 5. November lädt die Kolpingsfamilie Fürth zu einem Infoabend ein, an dem sie Interessierten über ihre Ziele und Aktivitäten berichtet, um 20:00 Uhr im Kolpingheim.
Aus Anlass des 60-jährigen Bestehens der Kolpingsfamilie Fürth ist am Samstag, den 30. November um 18:30 Uhr ein Festgottesdienst mit Begleitung des Kirchenchores in der katholischen Kirche, ab 19:30 Uhr findet ein Festakt im benachbarten Jugendheim statt. Es wird Ansprachen geben, die sich mit dem Thema ?Werte der Gesellschaft” befassen, es wird Ehrungen geben und ?Troubadur” wird musikalisch begleiten.
Mehr Informationen unter http://fuerth-ow.kf.kolping.de