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Bielefeld/St.Meinolf

Portrait Adolf Kolping
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Statement zur aktuellen Presseberichterstattung bzgl. der Abmahnung von Pfarrer Msgr. Herbert Ullmann

veröffentlicht am

Liebe Mitglieder,

wie Ihr in den letzten Tagen der örtlichen Presse (überregionaler Teil) entnehmen konntet, ist im Erzbistum Köln Pfarrer Msgr. Herbert Ullmann von Erzbischof Woelki abgemahnt worden. Ihm wird vorgeworfen, in einer Segensfeier gleichgeschlechtliche Paare gesegnet zu haben. Der Kolping-Diözesanverband hat darauf reagiert. Das offizielle Statement wollen wir euch nicht vorenthalten:

” […]
Das Präsidium des Kolpingwerk DV Köln nimmt in diesen Tagen, wie viele Einzelpersonen, Gruppen und Verbände in unserem Erzbistum, die große Irritation und Verunsicherung wahr, die die Abmahnung von Pfr. Ullmann in Wülfrath und Mettmann, durch den Erzbischof von Köln, Rainer Maria Kardinal Woelki hervorgerufen hat. Pfarrer Ullmann war auch Präses der
Kolpingsfamilie Mettmann.

Wir fragen uns, warum hat Kardinal Woelki seine Zusage im Frühjahr gegenüber der Gruppe „out in church“, auf die Segensfeier für Liebende in Wülfrath angesprochen, keine Strafmaßnahmen zu ergreifen, gebrochen? Warum wird Herr Pfarrer Ullmann jetzt abgemahnt und ihm auferlegt, keine Segensfeiern in Wülfrath mehr durchzuführen? Die Segensfeiern sind in anderen Diözesen selbstverständlich, und auch in unserer Erzdiözese bisher in anderen Gemeinden geduldet wurden, daher überrascht uns dieses Vorgehen umso mehr.

Warum geht der Hl. Stuhl in Rom und der Erzbischof von Köln anonymen Anzeigen nach? Diese gehören unbeachtet in den Papierkorb, da sie keine Straftat darstellen.

Warum wird in einer schon bisher sehr aufgebrachten Atmosphäre des Kirche-seins im Erzbistum Köln, mit extremen Austrittszahlen und mit hohem Vertrauensverlust, jetzt eine neue „Baustelle“ eröffnet, die zusätzlich das Vertrauen zwischen Kirchenleitung und Volk Gottes im Erzbistum Köln trübt.

Wir kennen Pfarrer Ullmann, der auch einige Jahre Direktor des Erzbischöflichen Konviktes, Collegium Albertinum, in Bonn war, als einen loyalen und frommen Priester, dem die ihm anvertrauten Menschen, immer an erster Stelle standen und stehen.

Ein Text, den wir in diesen Tagen bei Facebook gefunden haben, drückt unsere Fragen und unsere Gefühle gut aus:

Was man mit Segen und Gott alles machen kann.

Aus aktuellem Anlass inspiriert von Hubertus Halbfas und Roger Schutz

Man kann meinen,
anderen Menschen
verbieten zu können,
zu segnen.

Man kann einteilen,
wer gesegnet werden darf
und wer nicht.

Man kann Segensfeiern
nach Rom melden.

Man kann Abmahnungen
aussprechen in Gottes Namen.

Man kann sich Bischof nennen
ohne Volk Gottes.

Man kann Briefe
von Denunzianten lesen
und weiterbearbeiten.

Man kann meinen,
Liebe in den Griff zu bekommen.

Das alles ist gottlos
und menschenverachtend.

Weil Segen Segen ist.
Weil Segen Liebende umgibt.
Weil Segen Wachstum will.
Weil Segen grenzenlos ist.
Weil Gott nur lieben kann
und segnet,
wer liebt.

Doch man wird sich wundern.
Die Solidarität
der Segnenden
und Gesegneten
ist ungebrochen.

Die Liebe lässt sich nicht stören.

Klaus Scheunig
Köln, im August 2023
Das Präsidium des Kolpingwerk Diözesanverband Köln”

(Quelle: https://www.kolping-koeln.de/export/sites/kolping-koeln/.content/.galleries/Downloads-2023/Antwort-Praesidium-Abmahnung-Ullmann-durch-EB-Woelki.pdf)

 

Wir sind nach einem vielversprechenden Abschluss des “Synodalen Weges” traurig über diese Entwicklung. Als Kolpingsfamilie Bielefeld / St. Meinolf stehen wir mitten im Leben und bekennen uns zu einer diversen Gesellschaft.

Als Verband und in unserem Engagement vor Ort zeigen und leben wir die Offenheit Menschen, Besucher und Mitglieder ungeachtet ihres Alters, sozialen Situation und gewählten Lebensform willkommen zu heißen.

Dies ist und wird unser Anspruch bleiben. Lenken wir den Blick auf das Wesentliche: dem Miteinander.

 

Text: MT