Historie der Haller KOLPINGSFAMILIE (KF)
Alte Dokumente belegen, dass es in Schwäbisch Hall einen katholischen Gesellenverein gab, der bereits im Jahre 1892 gegründet wurde.
Hier ein Auszug aus der Pfarrchronik von „St. Joseph„. Diese Filialstelle der Pfarrei Steinbach wurde 1885 gegründet und weihte dann nach 2-jähriger Bauzeit in 1887 die neue Pfarrkirche St. Joseph ein:
„Als sich bei der weltlichen Feier des Fronleichnamsfestes 1892 im Kronensaal über zwanzig Gesellen an einem Tisch gesammelt hatten und nun wieder die Bitte um Gründung eines Vereins vortrugen, entstand unter der Leitung von Stadtpfarrer Joseph Balluff der Gesellenverein Schwäbisch Hall.„
Viele Informationen aus dieser Zeit sind nicht mehr vorhanden. Niedergeschrieben ist auf jeden Fall, dass das Fest der Fahnenweihe am 25. Mai 1896 mit großem Aufwand und in euphorischer Stimmung veranstaltet wurde. Leider ging dieser Gesellenverein, bzw. die Informationen über diesen, durch die Kriegswirren unter.
Um den 1. Weltkrieg waren bereits schwierige Zeiten zu bestehen. Als dann in den Nachkriegsjahren die N.S.D.A.P. an die Macht kam, wurden schließlich sämtliche katholische Vereine aufgehoben und deren Vermögenswerte beschlagnahmt. Um politischen Schwierigkeiten zu entgehen, beschloss die Deutsche Zentralversammlung im September 1933 in Köln den „Katholischen Gesellenverein„ in „Deutsche Kolpingsfamilie„ umzubenennen.
Neu belebt wurde die Idee zur Gründung einer KF in Schwäbisch Hall durch Pfarrer Clemens Schorp. Er war es auch, der gemeinsam mit zwanzig jungen Männern am 20. Juli 1954 die KF Schwäbisch Hall wiedergründete.
Generalpräses Dr. Bernhard Ridder, der damals die Wiederaufnahme der Haller KF in`s Kolpingwerk bestätigte, gab dieser mit auf den Weg:
„Tragt das Licht des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe hinaus in die Welt und lasst es ausstrahlen durch Euer Christsein im Leben.„
Ein Auftrag der heute noch Gültigkeit hat für die im Laufe der Jahre stark angewachsene Haller KF. Diese versteht sich gleichzeitig als integraler Bestandteil der katholischen Kirchengemeinden St. Joseph (Innenstadt), Christus König (Rollhof, Teurershof), St. Markus (Reifenhof, Tullauer Höhe), St. Johannes (Steinbach) und St. Maria, Königin des Friedens (Hessental).
Die Haller KF ist eine wichtige christliche und kulturelle Säule innerhalb des gesamten Haller Kulturlebens. Ihr Programm wird allgemein anerkannt und als vorbildlich bezeichnet und beinhaltet sowohl religiöse, als auch zeitkritische, politische, medizinische wie auch gesellige Themen. Die KF trifft sich vierzehntägig, wobei oft Gäste dabei sind. Erweitert wird das Programm der KF durch jährliche Besinnungstage, Wandertage und -wochen.
Dass die KF auch auf Außenwirkung bedacht ist, zeigt, dass inzwischen in Schwäbisch Hall eine Kolpingstraße benannt wurde und in freier Natur ein Flurkreuz errichtet wurde, das zur Andacht einlädt.
Ein Bericht aus dem “Haller Tagblatt” über das restaurierte Flurkreuz.
Darüber hinaus zeichnet sich die Haller KF durch eine außergewöhnliche Spendenbereitschaft aus. Seit vielen Jahren wird ein Entwicklungsprojekt mit Waisenkindern in Buru/Indonesien unterstützt sowie ein Sozialhilfeprojekt für Straßenkinder in Bukarest. Außerdem wurden internationale Projekte des Kolpingwerkes in Argentinien (Obra Kolping Argentinia) mit gefördert.