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Kolpingsfamilie

Deidesheim

Portrait Adolf Kolping
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Bergwandern im Allgäu der Kolpingfamilie Deidesheim 2023

veröffentlicht am

Nach der Begeisterung des letzten Jahres zieht es uns wieder über die Mittsommertage ins grüne Allgäu. In dieser Zeit grünt und blüht die Natur in verschiedenen Vegetationsstufen vom Tal bis zum Gipfel. In Rinnen und Gipfelhängen leuchtet noch der Firn. Das Vieh ist noch in den Tälern und zieht erst später auf die Hochalpen. Genau die rechte Zeit zum Bergwandern mit schönen Eindrücken.

Ausgangspunkt für die Touren, das Haus Rheinland Pfalz, verwaltet vom Landessportbund RLP. Das freundliche hilfsbereite Personal empfängt uns am Freitag, kommt uns bei manchem Wunsch entgegen, wie den flexibleren Essenszeiten am Abend, Frühstück oder Abendessen auf der Terrasse mit Johannisfeuer.

Mit der Gästekarte sind alle Linienbusverbindungen, Bergbahnen und Ruftaxis frei. Das nutzen wir für unsere Touren. Am ersten Tag fahren wir gleich nach dem Frühstück ins Tal nach Hindelang und nehmen die Hornbahn hinauf in Richtung Imbergerhorn. Oben angekommen besprechen wir die Wege und wandern in zwei Gruppen. Die Aufstiegsorientierten nehmen den Gipfelgratweg über Imbergerhorn und Strausberg. Weit reicht vom Gipfel der Blick in die Allgäuer Hochalpen. Die Gipfel der Vorjahrestour, Gaishorn und Bschießer mit der schönen Zipfelsalpe können wir erkennen. Eine kleinere Gruppe, geführt von Tom Wehner, umwandert die Gipfel auf guten Bergwegen, umsäumt von blühenden Bergwiesen. Über den Strausbergsattel führt uns der Weg zum Mitterhaus, tief im Retterschwangtal, früher Fohlenzuchtstation des Bayrischen Königshauses, heute Sennalpe mit gemütlicher Einkehr für Bergwanderer und Mountainbiker mit den typischen Alpspezialitäten. Alfons hatte uns am Abend zuvor seine Geschichte erzählt, wie er im November 1969 das Tal und das Mitterhaus kennengelernt hat. Nach guter Rast wandern wir das Tal ein Stück auswärts, vorbei an dem auf der Alpe gerade angekommen Vieh, und steigen auf in Richtung Rotspitz – Heubatsspitze bis zum Häbles Gund. Um weiter auf zusteigen ist es zu spät geworden. So nehmen wir eine gemütliche Rast in der gepflegten Schutzhütte und wandern auf dem Jägersteig nach Bruck. Erfrischend das klare Wasser der Ostrach, das über Felsen unter der Holzbrücke strömt. Von dort nehmen wir den Linienbus in vielen Kehren hinauf zum Oberjoch. Rechtzeitig kommen wir zum Abendessen in unserer Unterkunft an. Der Sommerabend verlockt zum draußen Sitzen bei Pfälzer Wein. Iseler und Kühgundkopf leuchten im Abendrot.

Am nächsten Morgen, frühestmöglich Frühstück, denn wir haben uns den Großen Daumen vorgenommen. 8.40 Uhr mit dem Linienbus wieder nach Bad Hindelang. Das Umsteigen verzögert sich um 50 Minuten, weil unser Bus Verspätung hatte und der Anschlussbus nach Hinterstein schon weg war. Mit dem nächsten Bus dann nach Hinterstein und dort mit dem Talbus zum Giebelhaus. Wir wandern auf bequemem Weg zur Engeratsgundalpe und von dort auf schmalem Bergpfad durch Bergweiden und Latschenkieferfelder in Richtung Großer Daumen. Unterwegs warnen die Murmeltiere mit ihren schrillen Pfiffen. Auf 1878 m ü.M. erreichen wir den Engeratsgundsee. Schneefelder reichen fast noch bis an den Wasserspiegel und speisen den See mit Schmelzwasser. Einige Mutige suchen die Erfrischung im sehr kühlen, klaren Bergsee. Während die einen entspannt am See rasten und den Ausblick genießen, steigen Franz, Hermann und Sebastian zunächst zum „Türle“ und über die Daumenscharte auf den Großen Daumen (2280 m ü.M.). Vorher hatten wir vereinbart, dass die drei erfahrenen Bergsteiger sich selbständig um den Rückweg zum Oberjoch kümmern, da sie wahrscheinlich nicht zur gleichen Zeit wie die Gruppe im Tal sein können. Was dann auch gut gelang. Gut erholt macht sich die Gruppe vom See aus auf den Rückweg ins Tal und kehrt noch auf der Engeratsgundalpe zu Radler, Kaffee und Kuchen ein. Unterwegs nehmen wir uns die Zeit für Flora und Fauna. Am Wegrand blühen Enzian, Teufelskralle, geflecktes Knabenkraut, Akelei, Gelber Enzian, die Alpenrosenblüten spitzeln. Eine Kreuzotter schlängelt über den Weg, Baumweislinge, Mohren- und Aurorafalter segeln von Blüte zu Blüte.

Mit den Linienbussen kommen wir wieder rechtzeitig am Oberjoch an und zum Abendessen. Die drei Gipfelstürmer, die das Tagesziel glücklich erreicht hatten, kommen dann erst 20 Uhr ins Haus RLP. Das reichhaltige Abendessen war für sie warmgestellt worden. Herzlichen Dank an die Küche des Hauses. Der letzte Abend klingt bei Wein und Bier im Alpenglühen am Feuer aus.

Am Montag genießen wir mal gemütlich das reichhaltige Frühstück und machen Pläne für den Rückreisetag. Einige zieht es noch in das Tannheimer Tal, andere in den Outdoor Sportladen und andere wieder zum Schwimmen im Großen Alpsee.