140 Jahre Kolpingsfamilie Bottrop-Mitte
140 Jahre – Kolpingsfamilie Bottrop – Mitte
19.09.1879
Gründung des katholischen Gesellenvereins in Bottrop von37 Gesellen
aus der Chronik:
„Mitglieder als Gesellen waren diejenigen, die unverheiratet und unter
35 Jahre alt waren. Wurden die Mitglieder älter oder heirateten, blieben sie dem Verein als Ehrenmitglieder treu.“
1884
Gründung des katholischen Handwerker-Meistervereins, der eng mit dem Gesellenverein verknüpft ist. Die Vereinigung mit der Kolpingsfamilie wird 1934 vollzogen.
1892
Grundsteinlegung für ein eigenes Haus am Pferdemarkt
aus der Chronik:
… in den ersten Jahren waren die Zusammenkünfte in der Gaststätte Blombeck, Hochstraße, später in der alten Gastwirtschaft Jocks, Gladbecker Straße. Schon bald wurde der Wunsch nach einem eigenen Heim laut; … Durch das neue Haus erfuhr die Gemeinschaft eine stetige Aufwärtsentwicklung.
1904
hat der Gesellenverein 200 Mitglieder (Junggesellen bis 35 Jahre) und 400 Ehrenmitglieder (ab 35 Jahre oder verheiratet) in seinen Reihen.
1912
ist die Mitgliederzahl auf über 400 Mitglieder angewachsen. Der Gesellenverein Bottrop-Mitte ist neben Münster und Duisburg der größte Gesellenverein in der Diözese Münster
aus der Chronik:
„Das Vereinsleben kam zu hoher Blüte: Konzert- und Theaterabende ließen den Gesellenverein zu einem wichtigen Kulturträger in der Stadt werden, das umfangreiche Kulturangebot wurde ergänzt durch Vorträge und Fortbildungskurse“
12.10.1913
erfolgt die Weihe und Übergabe des erweiterten und mit einem Neubau ergänzten Vereinshauses. Nunmehr können ein Hospiz mit 38 Betten und eine Versammlungsstätte (Kleiner Saal) genutzt werden.
nach 1918
ist nach Ende des Krieges die Mitgliederzahl auf 180 gesunken.
aus der Chronik:
„Wiedererweckung des religiösen Lebens; berufsbildende Vorträge und Förderung der Berufsfreude standen im Mittelpunkt der Bildungs- und Schulungsarbeit. ,,, Themen aus den Bereichen Kultur, Wissenschaft und Technik standen in den Programmen. Die Theaterabteilung und die Wandergruppe rundeten das vielfältige Bildungs- und Unterhaltungsangebot ab …“
21./22. Juli 1929
50jähriges Jubiläum unseres Gesellenvereins.
aus der Chronik:
„Herausragendes Ereignis war der große Festzug, an dem sich
23 Handwerkerwagen und 128 Vereinsabordnungen und Gruppen aus anderen Städten beteiligten.“
1929
Beschluss des Vorstandes zur Modernisierung und Erweiterung des Vereinshauses.

aus der Chronik:
„Aus Anlass des 50jährigen Jubiläums entschloss sich der Vorstand, dem Haus ein neues und modernes Äußeres zu geben. So kam es … zu einem vollständigen Umbau des alten Gebäudeteils und zum Neubau des Großen Saales.“
1929 – 1933
Zeit der Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit
Der Gesellenverein wird in Deutsche Kolpingsfamilie (später Deutsches Kolpingwerk) umbenannt, die bisherige Traditionsfahne durch das neue Kolping-Banner abgelöst.
Der Gruß der neu organisierten Gemeinschaft lautet „Treu Kolping“ mit der Antwort „Kolping treu“. Unser Vereinhaus erhält den Namen „Kolpinghaus“ und wird in Bottrop zu einem Begriff.
vor 1945
in den zurückliegenden Jahren ist der Druck von außen immer stärker geworden, die Kolpingsfamilie wird eine fast religiöse Gemeinschaft.
nach 1945
Nach dem Zusammenbruch beginnt ein neuer Anfang. Kolping, sein Werk und seine Ideen gelten wieder etwas. Eine neue Aufwärtsentwicklung setzt ein.
aus der Chronik:
„Im Mittelpunkt des umfangreichen Themenkatalogs standen die vier Programmpunkte Adolf Kolpings: der tüchtige Christ, der tüchtige Familienvater, der tüchtige Meister und der tüchtige Staatsbürger. Neben der ernsten Schulungs- und Bildungsarbeit kamen Frohsinn und Scherz nicht zu kurz.“
1947
Ein herausragendes Ereignis ist die große Handwerkerausstellung im Kolpinghaus. In 14 Tagen erscheinen 28.000 Besucher.
1954
Höhepunkt des Jahres ist das 75-jährige Bestehen unserer Kolpingsfamilie
aus der Chronik:
„Am 12. September 1954 waren die Jubilarehrung und die Theateraufführung die Höhepunkte des Festes; am 19. September waren der Festgottesdienst, die Großkundgebung und der Festzug mit dem Motto „Kolping in aller Welt“ die herausragenden Ereignisse. Festredner aus Kirche, Politik und Kolpingwerk gaben Rückblick und Ausschau, wobei Kolpings Wahlspruch „Tue jeder an seinem Platze das Beste“ immer wieder mitklang.“
Die 75jährige Jubilarfeier bringt zunächst unserer Gemeinschaft weiteren Auftrieb und neue Impulse.

Die Jahre der Ruhe und Zufriedenheit, des Wohlstandes und der Sättigung sowie das vergrößerte Unterhaltungs- und Freizeitangebot führen aber zu einem allmählichem Wandel, der sich auch in unserer Gemeinschaft bemerkbar macht.
aus der Chronik:
„In dieser Zeit wurde ein anderer Menschentyp geformt, der nicht unbedingt mehr das Interesse hatte, auf jeden Fall einmal wöchentlich von zu Hause fortzugehen, um an Veranstaltungen der Gemeinschaft teilzunehmen. Nach der Blüte und dem hohen Besuch in den fünfziger Jahren kam die Zeit einer gewissen Trägheit, und der Versammlungsbesuch ließ nach.“
Nach wie vor wird in den Jahren auf Schulungs- und Bildungsarbeit sowie auf Beteiligung an verschiedenen Aktionen großer Wert gelegt und zur aktiven Mitarbeit aufgerufen.
aus der Chronik:
„Die Aufrufe hatten Erfolg, denn Mitglieder der Kolpingsfamilie Bottrop-Mitte gehörten den verschiedenen politischen Gremien in Land und Stadt an; sie waren Delegierte bei den Handwerkskammern und Innungen, sie waren Mitglieder in Kirchenvorständen und Pfarrgemeinderäten.“
Ein besonderes Ereignis dieser Zeit ist der Bau des neuen Kolpinghauses. Das alte Haus am Pferdemarkt entsprach nicht mehr den Erfordernissen der Gemeinschaft und der modernen Zeit. So wird ein neues Haus an der Ecke Pfarr- und Kirchstraße geplant.
1974 wird das alte Kolpinghaus mit Grundstück an die Stadt Bottrop verkauft.

5.10.1975 erfolgt die Grundsteinlegung und am
12.3.1976 wird das Richtfest gefeiert.
7.11.1976 erfolgt die Einweihung und Übergabe des neuen Hauses.
aus der Chronik:
„Das Haus wurde so eingerichtet, dass es eine Heimat für Bottrops Kolpingsmitglieder und deren Angehörige, und darüber hinaus für alle Bürger dieser Stadt sein kann.“
Das herausragende Ereignis dieser Zeit ist 1979 das 100-jährige Jubiläum unserer Kolpingsfamilie, das groß gefeiert wird. Das Programm der Festwoche erstreckt sich über 10 Tage.
Neben dem feierlichen Pontifikalamt in der Propsteikirche St. Cyriakus mit Weihbischof Wolfgang Große und dem anschließenden Festakt sind die
große Ausstellung
„LEBENDIGES HANDWERK“ sowie der „GROSSE HANDWERKERBALL“
in der Berufsschule die maßgeblichen Höhepunkte dieser Tage. Der Discoabend für die Jugend und ein plattdeutsches Lustspiel vervollständigen die überaus erfolgreiche Festwoche.
Das Jubiläum ist ein Höhepunkt in der Bottroper Kolping-Geschichte, dass mit vielen Gästen aus Politik und Kultur gefeiert wird. Es erhält über unsere Stadtgrenzen hinaus größte Beachtung und Anerkennung.
In den folgenden Jahren finden wieder neue Mitglieder zu unserer Kolpingsfamilie. Die Veranstaltungen bleiben weiterhin auf hohem Niveau und dem Wirken Adolph Kolpings treu verbunden. Zu festen Programmpunkten wird die Mitgestaltung der jährlichen Pfarrfeste von St. Cyriakus und des Patronatsfestes der Propsteigemeinde. Auch die im Jahresrhythmus ablaufenden Feste oder Gedenktage der Kolpingsfamilie finden erfreulicherweise eine rege Beteiligung der Mitglieder.
Mehrtägige Bildungs- oder Pilgerreisen führen in anderen Ländern zu neuen Kontakten, z. B. die Fahrten nach Rom, 1991 zur Seligsprechung sowie 2001 zum 10-jährigen Gedenken der Seligsprechung Adolph Kolpings oder 2003 nach Frankreich mit dem Höhepunkt Lourdes.
Leider haben wir uns in diesem Jahr aus zwingenden wirtschaftlichen Gründen von unserem Kolpinghaus trennen müssen. Wir sind davon überzeugt, dass der neue Träger dieses Haus im Sinne Adolf Kolping weiterführen wird.

Zum 125. Jubiläum unserer Kolpingsfamilie blicken wir mit großer Zuversicht auf die nächsten 25 Jahre. Trotz mancher Neuorientierung in unserer Gesellschaft bleibt das Werk Adolph Kolping nach wie vor Ziel unseres Vereinslebens als festes Orientierungsmerkmal.
17./18.09.2004:
Festprogramm
Samstag, 18. September 2004
11.00 Uhr Platzkonzert
auf dem Cyriakus-Kirchplatz
Es spielt der
Evangelische Posaunenchor
Bottrop-Altstadt
Leitung: Klaus-Dieter Woita
Frühschoppen
Informationsstand
Sonntag, 19. September 2004
9.30 Uhr Festmesse in der
Propsteikirche St. Cyriakus mit
Weihbischof Franz Grave
Der Kirchenchor singt die
Missa brevis in D-Dur
von Wolfgang Amadeus Mozart
Leitung: Ursula Kirchhoff
10.30 Uhr Festakt im Pfarrsaal
des kath. Stadthauses
2005 – 2009
Nunmehr hat auch das Zeitalter der Digitaltechnik für unsere Kolpingsfamilie begonnen. Mitte der Jahres 2005 gehen wir „online“ mit einer eigenen Homepage. Neben unserer Chronik bis 2004 wird hier in Wort und Bild über Veranstaltungen der vergangenen Jahre berichtet. So wird das Geschehen unserer Kolpingsfamilie „weltweit“ vorgestellt.
Unsere mehrtägigen Bildungsfahrten haben uns in dieser Zeit in die Toskana (2005), nach Berlin (2007) und in 2009 nach Dresden geführt. Die Aufenthalte in Berlin und Dresden haben uns nicht nur an unsere politische Vergangenheit erinnert. Sie haben auch aufgezeigt, dass die Gemeinschaft in Ost und West weiter gestärkt werden muss. Erwähnenswert ist auch die Einladung des Europaparlaments nach Straßburg (2008). Neben der politischen Arbeit dieser Institution haben wir auch das kulturelle Angebot der Stadt und Umgebung wahrgenommen.
2009
Unseren runden Geburtstag, 130 Jahre Kolping Bottrop-Mitte, haben wir mit dem Ausflug nach Wuppertal begonnen. „Auf den Spuren Adolph Kolpings“ haben wir nicht nur die Wirkungsstätte unseres Gründers besucht, sondern auch das damalige soziale Umfeld kennen gelernt. Die sozialen Verhältnisse dieser Zeit mit heute unvorstellbaren Arbeitsbedingungen, sklavischer Arbeitsausbeutung, Kinderarbeit in den Fabriken und schlechten Wohnbedingungen der Arbeiter
führten u.a. zu Entwicklungen, die nicht nur von Karl Marx und Friedrich Engels, sondern auch von Adolph Kolping aufgegriffen wurden.
Mit einer Festmesse am 20.09.2009 in St. Cyriakus haben wir den Geburtstag in würdiger Form begonnen. Alle Bottroper Kolpingsfamilien und der Evangelische Handwerkerverein sind unsere Gäste gewesen, auch beim anschließenden Treffen mit gemeinsamen Frühstück und weiteren Gästen.
2010 -2018
Im Programmheft 1.2010 war erstmalig von den Zielen und Aufgaben der Kolping-Stiftung zu lesen, die mit dem Erlös aus dem Verkauf des Kolpinghauses als Unterstiftung zur St. Cyriakusstiftung 2009 gegründet wurde. Als Angebot wurde erstmalig in St. Elisabeth „in den Mai getanzt“, und durch die vom Bundesverband angebotene Aktion der „Schnuppermitgliedschaft“ kamen neue Mitglieder in unser Kolpingsfamilie.
Vorstandswahlen gab es im Jahr 2011 und eine 3-Tages-Tages-Reise führte durch „Brüssel und Flandern“.
Das Kolpingjahr 2012 begann mit einem „närrischen Winterfest“ anlässlich des 80. Geburtstages von Mechtild Grüter, erstmalig wurde mit den Kindegartenkindern Ostereier für die Osternacht gefärbt, unser Präses Johannes Knoblauch feierte im August sein 40-jähriges Priesterjubiläum und im Rahmen der „Festzeit 150 Jahre Kirchweih St. Cyriakus“ luden der kfd Pfarrverband und die Kolpingfamilie zu einem Podiumsgespräch ein. Zum Thema „50 Jahre nach dem 2. Vatikanischen Konzil – sind die Türen weit genug geöffnet?“ konnte Margit Jung Weihbischof em. Franz Grave und die stellvertretende kfd-Bundesvorsitzende Irmentraud Kobusch auf dem Podium begrüßen.
Zum Besinnungstag, den wir 2013 im Kardinal-Hengsbach-Haus in Essen Werden hielten, hatten wir die Diözesanvorsitzende Klaudia Rudersdorf zu Gast. Zum Thema „Leben in der Nachfolge Adolf Kolpings“ passte dann der Entschluss, sich als Kolpingsfamilie jährlich durch Spenden für die Gefangenseelsorge der JVA Gelsenkirchen zu engagieren. Margit Jung unterstützt dieses Projekt bereits seit 2002 mit wechselnden Förderern. Der ökumenische Bußgang wurde inhaltlich von der Kolpingsfamilie gestaltet. Ab der 2. Jahreshälfte entfiel das Programm am Montagabend, stattdessen wurde der „Klön-Nachmittag“ mit großem Erfolg ins Leben gerufen.
Ende 2013 / Anfang 2014 wurden, angestoßen durch Margit Jung, erste Überlegungen angestellt, den Kolpingbezirk Bottrop wieder zu „Re-Aktivieren“. Der Pfarrer von St. Joseph, Martin Cudak, wurde zum Diözesanpräses gewählt. Aufgrund der veränderten Gottesdienstzeiten in der Pfarrei hielten wir die monatliche Gemeinschaftsmesse nun samstags in der Vorabendmesse, die Kolpingversammlung sonntags ab 10 Uhr. Im Oktober luden wir zum 1. Kolping-Frühstücksbuffet ein. Am 09.Dezember verstarb unser Präses Johannes Knoblauch.
Im Jahr 2015 standen gleich mehrere wichtige Dinge an. Als Sprecherin im Leitungsteam wurde Margit Jung in den neuen Vorstand des Kolpingbezirks Bottrop gewählt. Eine „Präventionsschulung gegen sexuellen Missbrauch an Schutzbefohlenen“ konnte für alle interessierten Kolpingmitglieder organisiert werden. Propst Paul Neumann wurde zum neuen Präses gewählt.
Ab dem 2. Halbjahr 2016 wurden die Zeiten für unsere monatlichen Versammlungen nochmals geändert. Die Kolpingsfamilie trifft sich nun samstags ab 15 Uhr mit anschließender Gemeinschaftsmesse um 18 Uhr. Der Diözesanvorstand regte an, dass sich die Kolpingsfamilien einmal zu gegenseitigem Besuch einladen und treffen. Wir haben den Kontakt zur Kolpingsfamilie Essen-Schönebeck aufgenommen. Im Oktober ging es anlässlich „25 Jahre Seligsprechung Adolf Kolpings“ für 8 Tage mit unserem Präses nach Rom. Im November wurde Propst Neumann in den Ruhestand verabschiedet.
Im Jahr 2017 war nicht nur in der Kolpingsfamilie ein neuer Vorstand zu wählen, es war auch Bundestagswahl. Hierzu hatte der Bezirk alle Kandidaten der Bottroper Parteien, die zur Wahl standen, zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Im Dezember wurde Thomas Wurm aus unserer Kolpingsfamilie in den Diözesanvorstand gewählt.
Die schöne Erinnerung an das „närrische Winterfest“ vor 6 Jahren veranlasste den Vorstand 2018, zum „Kolpingkarneval Bottrop Mitte“ in die SB einzuladen. Die Diözesan-Friedensmesse wurde in St. Cyriakus gehalten, wir haben Kontakt zur Kolpingsfamilie Bochum –Linden aufgenommen, und anlässlich des Jubiläums „60 Jahre Kolping DV Essen“ wurden alle Kolpingsenioren des DV vom Bezirk Bottrop zu einem „Zauberhaften Nachmittag“ nach Bottrop eingeladen. Im Oktober ging Kolping auf „Donaukreuzfahrt von Passau nach Budapest“, leider endete die Reise bereits wegen des Niedrigwassers der Donau in Wien.
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Neben diesen hier aufgeführten Ereignissen hat es natürlich eine Vielzahl an schönen und guten Referentengesprächen zu unseren Versammlungen gegeben, Maiandachten wurden gehalten, Tagesausflüge gemacht, Fahrradtouren mit anschließendem Grillen haben stattgefunden, der Kolpinggedenktag, Jubilarehrung und Adventfeiern wurden begangen und vieles, vieles mehr.
Einen wunderbaren Überblick über einzelne Aktionen und Programm lässt sich unserer Homepage entnehmen.
Bitte schaut euch die Berichte und Bilder an, es lohnt sich.