Geschichte der Juden in Bottrop
Referent: Josef Bucksteeg
Am Sonntag, 01.03.2015, begrüßte die Kolpingsfamilie Bottrop-Mitte Herrn Josef Bucksteeg als Referenten zum Thema ?Geschichte der Juden in Bottrop?.
In Bottrop lassen sich seit etwa 1840 jüdische Mitbürger nachweisen. Die Zuwanderung erfolgte überwiegend aus Osteuropa (Lodz/Polen und Lemberg/ Galizien-Ukraine) um dem Verfolgungsdruck zu weichen. Angezogen von den wirtschaftlichen Möglichkeiten des aufstrebenden Bergbauortes setze ab den 1890er Jahren ein kontinuierlicher Zuzug ein. Die jüdischen Mitbürger waren wirtschaftlich erfolgreich und akzeptiert. 1853 gründete sich in Dorsten eine Synagogen-Gemeinde, in Bottrop diente der jüdische Betsaal in der Tourneaustraße als religiöser Treffpunkt. Die Bewegung des Chassidismus (strenge Einhaltung religiöser Regeln) und die Lebenseinstellung (Verbindung irdischer Lebensfreude und Religiosität) der aschkenasischen Juden (europäische, besonders deutsche und osteuropäische Juden) führten untereinander zu erheblichen Querelen innerhalb der kleinen Gemeinden, ja sogar zu ihrer vorübergehenden Spaltung. Zu einer dramatischen Veränderung ihrer Lebensverhältnisse kam es am 31. Januar 1933 durch die NS Machthaber. Antisemitismus und Antijudaismus breiteten sich aus. Das wahre Ausmaß und das Leid der jüdischen Mitbürger erläuterte Josef Bucksteeg am Beispiel einzelner Bottroper Familienschicksale sehr deutlich. Thomas Wurm (Bericht u. Foto)
Weitere Fotos sind in der Medithek einsehbar.