Kolpingsfamilie Wesel

Die Geschichte der Kolpingsfamilie Wesel

Die Geschichte der Kolpingsfamilie Wesel

Die Kolpingsfamilie Wesel setzt sich zusammen aus Mitgliedern aller Pfarrgemeinden des Stadtgebietes. Beim Stiftungsfest des Weseler Gesellenvereins am 18. September 1859 wurden 60 junge Kolpingsöhne (ausschließlich ledige Handwerksgesellen) feierlich aufgenommen. Die Stiftungsurkunde hatte der selige Gesellenvater Adolph Kolping am 03. September unterzeichnet.

Seit dem Jahre 1888 verfügte der Verein über ein eigenes Kolpinghaus in der Steinstraße.

Am 31. August 1906 wurde der Schutzvorstand gebildet, der den Verein nach außen zu vertreten und den Vermögensbestand zu sichern hatte und im Dezember 1906 das Recht einer „Juristischen Person” erlangte und in das Vereinsregister unter dem Namen „Katholisches Gesellenhaus e.V.” eingetragen wurde.

Einen Höhepunkt der Entwicklung war zum 50-jährigen Bestehen im Jahre 1909 erreicht, als der Gesellenverein 144 aktive Mitglieder und 212 Ehrenmitglieder aufwies.

Die Jahre zwischen dem Beginn des 1. Weltkrieges und Ende des 2. Weltkrieges waren mit einigen schmerzhaften Verlusten und Einschränkungen des Vereinslebens durch den Nationalsozialismus sowie der Kriege verbunden. Zu den unzähligen Opfern zählte auch der frühere Präses der Weseler Kolpingsfamilie Gerhard Storm, der von 1913 bis 1920 in Wesel tätig war und am 20. August 1942 im KZ Dachau verstarb. Zu den materiellen und ideellen Verlusten des 2. Weltkrieges zählte auch das Kolpinghaus in der Steinstraße, welches am 16. Februar 1945 vollständig ausbrannte und bis auf die Grundmauern vernichtet wurde. Mit ihm ging u. a. die Stiftungsurkunde, die im großen Saal unter Glas und im Rahmen aufbewahrt wurde verloren.

Trotz der widrigen Umstände blieb die Idee Kolpings erhalten und es entstand neben dem Gesellenverein (Gruppe Kolping) die Gruppe Altkolping in der aufgrund von Heirat und wirtschaftlicher Selbstständigkeit aus dem „Gesellenverein” ausscheiden musste. Beide Gruppen bilden die Kolpingsfamilie. Schon bald nach dem 2. Weltkrieg bauten insbesondere die evakuierten alten Meistern das Vereinsleben wieder auf. Bereits 1946 wurde die Laienspielschar neu gegründet und 1947 die erste Kappensitzung in einer ehemaligen Wehrmachtsbaracke an der Blücherstraße gehalten. Noch im selben Jahr entstand der Elferrat der Kolpingsfamilie Wesel als eigenständige Fachgruppe.

Am 18. Mai 1950 wurde der Grundstein für das neue Kolpinghaus am Nordglacis gelegt, welches bereits am 02. Mai 1951 feierlich eingeweiht werden konnte.

Seit 1966 versteht sich die Kolpingsfamilie als familienhafte und generationsübergreifende Gemeinschaft. Mit dieser weiteren Öffnung erfolgte die Gründung der Gruppe Jungkolping in 1972 sowie die Aufnahme vieler weiblicher Mitglieder ab 1977. Zur Zeit weist die Kolpingsfamilie Wesel 123 Mitglieder auf.