Impuls

Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein

Die Sonne der Gerechtigkeit, Christus, vertreibt in uns die Nacht, dass mit dem Licht des neuen Tages auch unser Herz erhellt.

Liebe Schwestern und Brüder,

der Text ist aus dem Gotteslob, dem Lied Nr.269. Es ist ein Osterlied. Dieses Fest feiern wir früh in diesem Jahr. Das passt zu dem fast frühlingshaften Wetter, das draußen ist. Mild war der Winter. Trotzdem können wir es kaum erwarten, dass es tatsächlich Frühling wird. Unser Herz geht auf, wenn die wärmenden Strahlen der Sonne uns erreichen. Geht auch unsere Seele mit auf ?

Ich weiß nicht, wie ihr die Fastenzeit erlebt habt, ob ihr Vorsätze hattet oder ob euch diese Zeit der Vorbereitung auf das Osterfest gleichgültig ist. Das wäre schade. Nachdenken über des eigene Leben. Was geht in mir vor, wenn ich die Tage an mir vorübergehen lasse? Gibt es Dinge, die mich berühren, die ich gern mache ?

Jesus hat uns ein Beispiel gegeben. 40 Tage hat er sich in die Wüste zurückgezogen. Er hat den Versuchungen des Teufels widerstanden. Wie ist es mit uns? Täglich strömen neue Eindrücke auf uns ein. Immer neue Dinge werden uns versprochen. Aber was ist das Ergebnis all dieser Angebote? Sicherlich nicht, dass wir ein Leben führen, dass uns zu der Besinnung bringt, wozu wir auf Erden sind.

Zu groß sind die Versuchungen nach immer mehr Wollen und Haben. Der Egoismus in unserer Gesellschaft steigt. Dafür wird die Einsamkeit immer größer. Vereinigungen wie die Kolpingfamilien sind ganz wichtig für uns alle. Ich habe es in den Seniorenwerkwoche gespürt, wie die Leute sich darauf gefreut haben. Auf das miteinander, auf die Geselligkeit, das gegenseitige Zuhören. Freuen wir uns auf das Fest der Auferstehung. Das auch wir mit auferstehen, menschlicher werden, uns dem anderen zuneigen, öffnen.

Dann wird es so sein, wie es Goethe am Schluss seines „Osterspazierganges!“ ausdrückt

Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein“.

Ich wünsche Euch ein besinnliches Osterfest. Sehen wir uns mal im Gottesdienst ?

Norbert Baumgart