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Kolpingsfamilie

Herrieden

Portrait Adolf Kolping
Schmuckelement Kurve oben Schmuckelement Kurve oben

Altpapier- u. Altkleidersammlung der Kolpingsfamilie Herrieden wurden die 500000 € überschritten

veröffentlicht am

 

1984 – Verladearbeiten am Ansbacher Güterbahnhof –

Foto Repro Rudolf Eder

Herrieden(re) – Seit 1975 sammelt die Kolpingsfamilie Herrieden im gesamten Gebiet der Großgemeinde und den angrenzenden Orten Windshofen, Westheim und Gindelbach Altpapier, Gebrauchtkleider und tragbar Schuhe, um mit dem Erlös regionale und weltweite Hilfsprojekte zu unterstützen. Die Herrieder Sammelaktion dürfte damit im Landkreis Ansbach und auch darüber hinaus die größte soziale Hilfsaktion auf freiwilliger und ehrenamtlicher Basis sein. Mit der Straßensammlung vom 7. Januar dieses Jahres wurde das Sammlungsjahr 2022/23 abgeschlossen. Bei dieser Straßensammlung konnten 19 Tonnen Altpapier und 11 Tonnen Gebrauchtkleider bei den einzelnen Haushalten abgeholt werden. Neben der jährlichen Straßensammlung zu Beginn des Jahres werden jeweils am ersten Samstag des Monats an der Sammelstelle am Winner Weg Altpapier und Gebrauchtkleider angenommen. Das Ergebnis des Sammeljahr 2022/23 beläuft sich damit auf 57 Tonnen Altpapier und 36 Tonnen Gebrauchtkleider und Schuhe und erbrachte einen Reinerlös von 9.800 €. Mit diesem Betrag wurde die Grenze des Erlöses von 500.000 € überschritten, denn seit Beginn der Sammelaktion konnte Kolping nun mit einen Betrag von 506.000 € zahlreiche Hilfsprojekte unterstützen. Mit Stolz berichtet Sammlungsleiter Josef Wahler, der für die Durchführung der Aktion seit 1975 verantwortlich zeichnet, dass seither insgesamt 4.405 Tonnen Altpapier und 1.404 Tonnen Gebrauchtkleider einer Wiederverwertung zugeführt werden konnten. Die jährliche Straßensammlung findet im Anfang Januar statt, weil die örtlichen Firmen wegen der Betriebsruhe zu den Feiertagen die erforderlichen Sammel-Lkws zur Verfügung stellen können. Dann sind rund 60 wetterfeste Helferinnen und Helfer mit 6 Lkws unterwegs, um das bereitgestellte Sammelgut abzuholen. In den Anfangsjahren der Sammlung waren die Sammeltrupps noch mit Kleinlastern und offener Ladefläche unterwegs und mussten oft zweimal den Bahnhof in Triesdorf und später den Güterbahnhof in Ansbach zum Entladen ansteuern. Heute geht es komfortabler zu. Die ortsansässigen Firmen stellen große Container-Lkw unentgeltlich zur Verfügung, die in der Lage sind das gesamte Sammelgut einer Tour aufzunehmen. Auch das Entladesystem wurde verbessert. Zur Aufnahme des gesammelten Altpapier stehen Großraum-Container an der Sammelstelle am Winner weg bereit und Gebrauchtkleider und Schuhe werden vor Ort auf das Lkw-Gespann einer beauftragten Spedition verladen, die direkt eine zertifizierte Sortierstation ansteuert. Durch diese verbesserte Organisation werden arbeitsintensive Zwischenlagerungen vermieden und die Dauer der Sammelaktion auf ein zumutbares Maß gekürzt. Den Verantwortlichen der Kolpingsfamilie und dem Sammlungsleiter ist es wichtig, dass persönliche Bindungen zu den einzelnen Projektenpartnern bestehen, weil dadurch sichergestellt ist, dass die Spendengelder ohne Abzug von Nebenkosten direkt den Hilfsprojekten zur Verfügung stehen. Insgesamt konnten 44 regionale und weltweite Projekte unterstützt werden. So wurde beispielsweise eine Videoübertragsungsanlage im örtlichen Caritas-Altenheim St. Marien gefördert, die Herrieder Einrichtung der Lebenshilfe erhielt ebenso wie die Christuskirchengemeinde für die Jugendarbeit und die Caritas-Kreisstelle zur Durchführung von Kinderfreizeiten erhielten Zuwendungen von je mehr als 20.000 €. Eine spürbare Hilfe erfuhr auch die katholische Pfarrei St. Vitus und St. Deocar mit einem Betrag von 47.000 € anlässlich der Restaurierung des Pfarrheims vor 25 Jahren. Unterstützt wurden beispielsweise Aufgaben des Internationalen Kolpingwerkes in Burundi, Sri Lanka und Peru. Über all die Jahre konnte sich Pater Stefan Stirnemann mit seinem Straßenkinderprojekt in Conakry (Guinea) auf die Herrieder Hilfe von rund 90.000 € verlassen, ebenso Herta und Peter Bohrer, die für ihre Hilfsprojekte in Polen und Rumänien über einen Spendenbetrag von etwa 45.000 € verfügen konnten. Diese jahrzehntelange Arbeit der Kolpingsfamilie fand berechtigterweise ihre Anerkennung in verschiedenen Auszeichnungen. 1999 wurde der Kolpingsfamilie deshalb der „Georg-Ehnes-Gedächtnispreis“ verliehen und bereits 1987 dankte das Bay. Staatsministerium für Landentwicklung und Umweltfragen für die vorbildliche Arbeit im Dienste eines aktiven Umweltschutzes. Bei dieser Gelegenheit wurde dem Sammlungsleiter Josef Wahler die Umweltmedaille verliehen und 2019 würdigte der Herrieder Stadtrat dessen beispielshaftes Engagement mit der Verleihung der Bürgermedaille in Bronze. Beim Sammeltermin am 4. Februar bedankten sich die Kolpingvorstände Ulli Eff und Dorothea Ertel gemeinsam mit Josef Wahler bei der Herrieder Bevölkerung für die bisherige Unterstützung und präsentierten mit Stolz, dass die Grenze von mehr als 500.000 € überschritten wurde. Sie sicherten zu, dass die Aktion auch künftig weitergeführt werde, wenn auch gegenwärtig der Altpapiermarkt starken Schwankungen unterworfen ist. Bei dieser Gelegenheit dankten die Kolpingvorstandschaft Landratsamt und Kreistag für die gute Zusammenarbeit. Der Dank galt ebenso den unterstützenden Herrieder Firmen und den zahlreichen Helferinnen und Helfern. Große Erleichterung und Dankbarkeit verspürten die Verantwortlichen bei der Feststellung, dass bisher alle Straßensammlungen unfallfrei abgeschlossen werden konnten.

Fotos:

2006 – Altpapierverladung an der Sammelstelle am Winner Weg – Benno Goth

2023 – Präsentation des Sammlungsergebnisses von 506.000 € – von links: Kolpingvorsitzender Ulli Eff, Sammlungsleiter Josef Wahler,Kolpingvorsitzende Dorothea Ertel – Foto Rudolf Eder